Akustikdecken sorgen für eine angenehme Raumatmosphäre, indem sie störenden Schall reduzieren. Leider erfüllen herkömmliche Lochdecken oder grobe Akustikputze häufig nicht die optischen Anforderungen des Architekten oder des Bauherrn. Insbesondere in modernen Bauten, in denen glatte Oberflächen erwünscht sind, werden sie häufig als störend für das Raumambiente angesehen. Ein neu entwickeltes Deckensystem schafft nun den Spagat zwischen akustischer Wirksamkeit und moderner Optik.
Die Basis des Systems bildet eine gelochte Akustikdeckenplatte. Allerdings wurde diese für das neue System mit einem spezifischen Lochbild ausgestattet. Denn es galt, die Lochausbildung der Platte optimal auf die saubere Verarbeitung der Oberflächenbeschichtung sowie auf die hohe akustische Qualität der Konstruktion abzustimmen.
Eingebaut werden die Platten wie bei einer normalen Akustikdecke mit der üblichen Metall-Unterkonstruktion. Begonnen wird mit der ersten Plattenreihe in der Raummitte, von dort aus werden die übrigen Platten auf Kreuzfuge nach außen hin verlegt. Dabei sollte das Lochbild während der Montage kontinuierlich auf akkurate Fluchten hin kontrolliert werden.
Plattenfugen
Die Plattenfugen werden anschließend mittles Kartusche mit Spritzdüse satt mit Spachtelmaterial ausgefüllt und mit dem Spachtel abgezogen. Die Schraublöcher werden ebenfalls verspachtelt. Nach der Trocknung wird überschüssiges Spachtelmaterial glatt geschliffen.
Während die bisherigen Arbeitsschritte von der Verlegung herkömmlicher Lochplattendecken bekannt sind, folgen nun neue Arbeitsweisen. Im trockenen Klebeverfahren wird nun ein schalloffener Vliesbelag auf die Platten aufgebracht. Klebepunkte, die auf eine Transferfolie appliziert sind, haften beim Andrücken an die Gipsplatten auf deren Oberfläche. Diese Klebepunkte halten die Vliesbahn später sicher an der Decke.
Glatter Vliesbelag für Akustikdecken
Charakteristisch für den Vliesbelag ist der mehrschichtige Aufbau mit einer perfekt glatten Oberfläche. Damit ein hochwertiges, geschlossenes Deckenbild entsteht, werden die Vliesbahnen nicht einfach aneinandergestoßen, sondern überlappend verklebt und durch einen Doppelnahtschnitt exakt aneinandergefügt. Hierfür werden in den Nahtbereichen der Vliesbahnen vorab Siliconpapierstreifen aufgebracht. Entlang dieser erfolgt später der Doppelnahtschnitt. Die Vliesbahnen werden gleichmäßig und über den Siliconpapierstreifen hinweg überlappend auf die Decke aufgebracht und fest in die Klebepunkte eingerollt. Anschließend wird der Doppelnahtschnitt in gerader Linie mittig auf dem Siliconpapierstreifen mit einem zum System gehörenden Spezialmesser ausgeführt. Die Schnittkanten müssen nur noch aufgeklappt und der Siliconpapierstreifen herausgezogen werden. Abschließend werden die Schnittkanten sauber angerollt. Die ausgeführte Decke ist oberflächenfertig. Auf das Glasvlies folgt kein weiterer Anstrich.
Zertifizierte Fachunternehmer
Um die optimale gestalterische Qualität sicherzustellen, müssen Lochplattenmontage und Vliesbeschichtung exakt und fachmännisch ausgeführt werden. Der Hersteller überlässt die Verarbeitung ausschließlich geschulten und zertifizierten Fachunternehmern. Die ersten Malerbetriebe wurden bereits im Schulungszentrum in Marktschorgast in einem zweitägigen Lehrgang ausgebildet. Weitere Betriebe sind willkommen.
Ein Video zum Thema finden Sie hier:
bit.ly/2k5H1Z6
Basis des Systems ist eine Akustikplatte mit spezifischer Lochung. Diese wird wie eine normale Decke eingebaut.
Foto: Knauf/Sigi Lustenberger
Foto: Knauf/Sigi Lustenberger
Auf die Lochplatten werden zunächst per Transferfolie Klebepunkte für die spätere Vliesbeschichtung aufgebracht.
Foto: Knauf/Sigi Lustenberger
In den Nahtbereichen der Vliesbahnen werden vorab Siliconpapierstreifen aufgebracht. Entlang dieser erfolgt später der Doppelnahtschnitt.
Foto: Knauf/Sigi Lustenberger
Die Vliesbahnen werden gleichmäßig und über den Siliconpapierstreifen überlappend auf die Decke aufgebracht und fest angerollt.
Foto: Knauf/Sigi Lustenberger
In gerader Linie wird mittig auf dem Siliconpapierstreifen der Doppelnahtschnitt mit einem zum System gehörenden Spezialmesser ausgeführt.
Foto: Knauf/Sigi Lustenberger
Die Schnittkanten werden aufgeklappt und der Siliconpapierstreifen herausgezogen. Anschließend werden die Schnittkanten sauber angerollt.
PraxisPlus
Das innovative Deckensystem „Cleaneo Systexx“ wurde von Knauf entwickelt und zum Patent angemeldet. Es wird durch die Akustik-Spezialisten der Knauf Gips KG sowie durch die Experten für glatte Wände und Decken der Vitrulan Textile Glass GmbH (Marktschorgast) vertrieben.