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Charakter und Proportion

WDVS
Charakter und Proportion

In unmittelbarer Nachbarschaft zum Potsdamer Volkspark zeigt ein mehrgeschossiger Wohnungsneubau, wie effizienter Wärmeschutz und detailreiche Fassadengestaltung kombiniert werden können.

Fotos: Stepahn Klonk

Wärmeschutz bieten, aber nicht durch zu große Dicken des Dämmstoffs die elegante Wirkung der Gebäudegliederung beeinträchtigen – so lautete das Anforderungsprofil an das Dämmsystem. Die Dämmplatten PU Slimtherm 026 bieten eine hohe Energieeffizienz bei geringerer Schichtdicke: Nur 120 Millimeter waren erforderlich, um den U-Wert der Außenwände von 0,19 W/m²K zu erreichen.

Die geringe Aufbauhöhe des Systems ermöglicht schlanke Ausführungen in Bereichen der Fensterlaibungen (kein „Schießscharteneffekt“) und der Fensterbänke sowie feingliedrige Fassadendetails an Pfeilern und Erkern. Gleichzeitig werden Planung und Ausführung beim baulichen Brandschutz vereinfacht. Auf zusätzliche Brandschutzmaßnahmen kann verzichtet werden. Der Dämmstoff Polyurethan verhält sich im Brandfall nahezu wie ein nichtbrennbarer Dämmstoff. Somit entsteht auch ohne den Einsatz von Brandriegeln ein schwer entflammbares System. Das komplett mineralische Putzsystem schafft eine Basis zum Schutz vor einem möglichen Befall mit Algen und Pilzen.

Der Schichtenaufbau eines Fassadensystems mit den hier verwendeten Dämmplatten entspricht dem konventioneller Systeme. Auch die Verarbeitung ist weitgehend identisch, wie Bauleiter Rene Kuhl vom Fachunternehmen Hörmannshofer Fassaden berichtet: „Beim Zuschneiden oder Ausklinken muss man mit den festen Platten vielleicht etwas sorgfältiger und genauer umgehen. Beim Verkleben aber profitiert man, worüber sich unsere Kollegen sehr begeistert geäußert haben: Es geht wesentlich einfacher, weil die Platten formstabiler sind und nicht so sehr nachgeben wie Polystyrol oder Mineralwolle.“

Verzicht auf Dübelbefestigung

In den Normalgeschossen oberhalb des Sockels wurde mit dem Kleber SM300 gearbeitet. Einzigartig ist, dass bei einem Neubau, wie in diesem Fall, auf eine zusätzliche Dübelbefestigung verzichtet werden kann. Sollte doch einmal gedübelt werden, steht im System der wärmebrückenfreie Schlagdübel SZ8 plus zur Verfügung.

Der Dämmwert der Fassade bleibt über die gesamte Fläche gleich, da das schwer entflammbare System auch in den Gebäudeklassen 4–5 keine Brandriegel benötigt. So entstand eine homogene Dämmschicht ohne Materialwechsel und ohne punktuelle Schwächungen des Wärmeschutzes.

Den Abschluss bildet ein mineralisches Putzsystem. Als Armiermörtel wurde ein mineralischer, faserverstärkter Armierputz mit dem eingelegten Armiergewebe verwendet. Für den Oberputz gibt es wahlweise eine mineralische oder eine organische Systemlösung. In Potsdam wurde der mineralische Edelputz mit drei Millimeter Korngröße in Scheibenputzstruktur ausgeführt, der allein durch seine Alkalität vorbeugend gegen Algen und Pilze wirkt.

Verzicht auf Dämmschlämme

Durch den Einsatz des mineralischen Sockelputzes konnte auf eine zusätzliche Beschichtung mit einer Dämmschlämme, wie bei herkömmlichen mineralischen Putzen aufgrund ihrer kapillarleitenden Eigenschaften üblich, verzichtet werden. Der Armiermörtel mit integriertem Feuchteschutz ist zudem Klebemörtel und Oberputz in einem. Bauleiter Rene Kuhl: „Der Armierputz benötigt sonst rund eine Woche zum Austrocknen, ehe der Oberputz aufgetragen werden kann. Hier haben wir aber mit dem gleichen Material weitergearbeitet, sodass der Oberputz am Sockel schon am nächsten Tag folgen konnte.“ Mit seiner Filzputzstruktur widersteht er den typischen Belastungen eines Gebäudesockels durch Feuchte, Stoß und Schnee. Der leichte Rücksprung am Sockel und das umlaufende Kiesbett vermindern zudem die Gefahr von Schmutz und Wasserspuren, weshalb der Sockel sehr elegant in den gleichen hellen Farben wie die Fassade gehalten werden konnte.

Weitere Informationen:
www.knauf.de


PraxisPlus

Verwendete Produkte

Knauf Warm-Wand Slim mit Dämmplatten PU Purtherm 026 (120 mm dick) und mineralischem

Oberputz Noblo an der Fassade bzw. Sockel-SM Pro am Gebäudesockel



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