Als Standort für die Erweiterung des Schulzentrums Mitte in Ludwigsburg stand ein Baugrundstück zur Verfügung, das unmittelbar an den Schulhof zweier bereits sanierter Grundschulen aus dem 19. Jahrhundert anschließt, die durch einen verglasten Trakt miteinander verbunden sind.
Ton in Ton – das Farbkonzept
Das von den Stuttgarter Architekten harris + kurrle architekten bda entwickelte Farbkonzept für Mensa und Gymnastikraum orientiert sich an historischen Farbtönen, die bei der Sanierung der beiden Grundschulen vorgefunden worden waren. Dem historischen Graublau folgend, wurden zunächst aus einer Farbreihe mehrere Farbnuancen ausgewählt. Die Entscheidung fiel schließlich auf ein helleres Graublau für die Mensa. Die Gymnastikhalle, die Treppen und Nebenräume wurden in ein dunkleres Taubengrau getaucht. Das Gestaltungskonzept der Architekten kombiniert glatte, akkurat gestrichene Wandflächen mit Eichenholz, welches sich an den Fenstern, dem Mobiliar und der Garderobe wiederholt.
Widerstandsfähige Wandoberflächen
Um die intensiven Farbtöne der Ton-in-Ton-Gestaltung optimal zur Geltung zu bringen, waren besonders glatte, ebene Wandoberflächen gefordert. Zugleich galt es, widerstandsfähige Oberflächen herzustellen, die den hohen Anforderungen an die Strapazier- und Reinigungsfähigkeit von Wandoberflächen in einer Bildungseinrichtung gerecht werden. Das einfallende Streiflicht sorgte für zusätzliche Herausforderungen. „Je höher die Anforderungen, umso wichtiger sind die Qualität und die richtigen Materialien“, so die Erfahrung von Danilo Hunger, Komfortbau Hunger GmbH. „Durch das einfallende Streiflicht sieht man an den Wänden von Mensa und Gymnastikraum jede Unebenheit. Wir brachten daher sämtliche Wandflächen mit einem Dispersionsspachtel zunächst auf Q4-Qualität.“
Im ersten Schritt erhielten die Wände eine Grundierung mit Tiefgrund. „Um die gewünschte Q4-Verspachtelung zu erzielen, war es wichtig, die Flächen „Nass in Nass“ beschichten zu können. Das gelang durch die Grundierung sowie durch die Verwendung von kurzflorigen Walzen“, erklärt Danilo Hunger. Auf die Grundierung folgten zwei Spachtelgänge mit einer Spachtelmasse auf Basis von fein gemahlenem, hochwertigem Marmor mit langer Offenzeit und jeweils ein Zwischenschliff mit Reinigung. In einigen Teilbereichen war ein dritter Spachtelgang notwendig. Für die Wände im Gymnastikraum und in den Umkleidekabinen galten andere Anforderungen als zum Beispiel für die Decken. Um widerstandsfähige, gleichmäßige Oberflächen ohne Ansätze und Überlappungen zu erzielen, die auch Lichtverhältnissen mit Streiflicht standhalten, kam Latexfarbe zum Einsatz, die mit einer Nassabriebbeständigkeit der Klasse 1 gut reinigungsfähig, strapazierfähig und zudem desinfektionsmittelbeständig ist. Für andere Bereiche des Neubaus empfahl sich Innendispersionsfarbe. Die Verarbeitung erfolgte sowohl mit Walze und Pinsel wie auch im Spritzverfahren.
Das Farbkonzept sah auch für die Türen jeweils genau den Farbton vor, mit dem die umliegenden Wände gestaltet wurden. Auf diese Weise entstand der Eindruck, als ob der gesamte Raum in Farbe getaucht sei. Durch die Lackierung mit Seidenmattlack mit Walzen aus feinporigem Polyesterschaum beziehungsweise den empfohlenen Uni-Plus-Pinseln erzielten die Maler bei den Türen ein sehr gutes Oberflächenfinish. Da der wasserbasierte Premiumlack der EN 71-3 (Sicherheit von Spielzeug, Speichel- und Schweißechtheit) entspricht, war er ideal für den Einsatz in der Grundschule geeignet.
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Verwendete Produkte:
Lacryl Tiefgrund ELF 595
Mineral-Handspachtel leicht 1886
Dolomit ELF Trend 952
Latexfarbe ELF 992
Hydro-PU-Tec Seidenmattlack 2088