Startseite » Werkstoffe » Wandbeläge »

Keimabtötende Tapete - Das Übel im Keim ersticken

Keimabtötende Tapete
Das Übel im Keim ersticken

Multiresistente Keime und Bakterien sind vor allem in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen ein immer größer werdendes Problem. Eine keimabtötende Tapete reduziert die lokale Keimbelastung um 64 Prozent und könnte so helfen, Infektionen zu verhindern. Und ganz nebenbei schafft er eine wohnliche Atmosphäre.

Autorin: Susanne Sachsenmaier-Wahl | Fotos: KeimEx

Experten der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene bezifferten 2014 die Zahl der durch Klinikinfektionen hervorgerufenen Erkrankungen auf 900 000 und die der Todesfälle auf „mindestens 30 000“ pro Jahr. Diese Zahlen sorgten für Furore, lagen sie doch deutlich über denen, die bisher angenommen wurden. Und sie machen deutlich, welch hohen Stellenwert Hygienemaßnahmen in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Arztpraxen einnehmen müssen. Auch wenn in erster Linie die Sterilität von Händen und Instrumenten beachtet werden muss, so können gefährliche Erreger auch über Möbel, Böden und leider auch die Wände übertragen werden. Bisher kamen in Klinik- und Pflegebereichen vorrangig Glasgewebe zum Einsatz, da diese als robust gelten und mehrmals überstrichen werden können. Eine keimabtötende Wirkung besitzen sie aber nicht. Prof. Dr. Reinier Mutters, Leiter der Krankenhaushygiene des Universitätsklinikums Gießen und Marburg, betont, dass aber gerade auch über die Wände Keime übertragen werden können. Während Möbel und Böden regelmäßig desinfiziert würden, sei dies bei den Wänden nicht üblich. Keime könnten von den Wänden – etwa durch Berühren – wieder auf das Pflegepersonal oder die Patienten gelangen, so Mutters, und, sofern sie gefährlich sind, Infektionen verursachen.

Keimabtötende Tapete entwickelt

Diese Tatsachen veranlassten eine hessische Tapetenfabrik, einen hygienischen Wandbelag zu entwickeln, der die Eigenschaft besitzt, Keime und Bakterien abzutöten, darunter auch jene, die als multiresistent eingestuft werden (MRSA, MRGN, VRE).

Auf den ersten Blick sieht man der Tapete nicht an, dass es sich um ein „Hightech-Produkt“ handelt. Und auch die Produktion der Tapete unterscheidet sich zunächst nicht von der anderer Vliestapeten – wäre da nicht die Schlussbeschichtung. Denn die macht den Keimen und Bakterien zu schaffen: „Zum einen zerstört sie die Zellmembran, zum anderen unterbindet sie die Nahrungsversorgung der Zelle,“ so Klaus Geßner, Produktleiter bei der Herstellerfirma, „und zum dritten unterbindet sie die Zellteilung.“ Silberionen im Nanobereich sollen hierfür maßgeblich verantwortlich sein.

Risikominimierung

Dass die keimabtötende Tapete tatsächlich wirksam ist, haben mehrere unabhängige Gutachten bestätigt. Prof. Reinier Mutters bestätigt: „Durch den Einsatz der Tapete wird die Kontamination mit Erregern sehr deutlich reduziert.“ Der Wissenschaftler ist einer derjenigen, die die hohe Keimreduktion des Wandbelages in einer unabhängigen klinischen Studie nachgewiesen haben. Er verglich die Keimbelastung in einem mit der innovativen Tapete ausgestatteten Patientenzimmer mit jener, die ein mit herkömmlicher Glasfasertapete plus Latexfarbe ausgerüsteter Raum aufweist. Mutters stellte in dem Zimmer mit der Spezialtapete eine um 64 Prozent niedrigere Keimbelastung fest. „Das Risiko, einen Keim zu bekommen, ist hier deutlich heruntergefahren“, so sein Fazit.

Prof. Dr. Reinier Mutters, Mikrobiologe Uni Marburg: „Durch den Einsatz der Tapete wird die Kontamination mit Erregern sehr deutlich reduziert.“

Der neu entwickelte Wandbelag sei zwar antimikrobiell aktiv, dabei dennoch hautfreundlich und lebensmittelecht, besitze eine widerstandsfähige Oberfläche und könne bei Bedarf mit handelsüblichen Desinfektionsmitteln zusätzlich gereinigt werden, versichert der Hersteller. Die Reinigung mit Desinfektionsmitteln vermindere die antibakteriellen Eigenschaften der Tapete nicht. Insgesamt bleibt die Wirksamkeit über mehrere Jahre erhalten. Der Hersteller gibt sogar sieben Jahre Garantie auf die keimabtötende Wirkung des Wandbelages.

Optisch ansprechend

Die keimabtötende Tapete ist laut Herstellerangaben nicht teurer als ein herkömmlicher Wandbelag und genauso einfach zu verarbeiten. Seine Funktionalität ist durch Gutachten bewiesen – und steht angesichts des Risikos, das von Keimen ausgehen kann, selbstverständlich im Vordergrund. Dennoch spielt auch der „Wohlfühlfaktor“ bei der Genesung eine gravierende Rolle. Und da die Atmosphäre eines Raumes maßgeblich von der Gestaltung seiner Wandflächen beeinflusst wird, ist ein rein funktionaler Wandbelag schlichtweg nicht ausreichend. Der Hersteller bietet die keimabtötende Tapete deshalb in 17 – teils pastelligen, teils kräftigen – harmonischen Farbtönen an, auf Wunsch kann der Wandbelag außerdem digital bedruckt werden, um etwa Wartebereiche optisch aufzuwerten. Die feine linienartige Struktur der Tapete sorgt für eine angenehme Haptik und vermittelt eine „wohnliche“ Atmosphäre. Diese dürfte insbesondere in Alten- und Pflegeeinrichtungen von Bedeutung sein, wo Menschen über lange Zeiträume leben.

Weitere Infos zum Wandbelag:
www.keimex.com

 



Firmenverzeichnis
Hier finden Sie mehr über:
Produkt des Monats
Aktuelle Ausgabe
Titelbild Malerblatt 4
Ausgabe
4.2024
ABO

Malerblatt Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Malerblatt-Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Malerblatt-Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Malerblatt-Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de