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Leicht, belastbar, brandgeschützt

Bodenbeläge
Leicht, belastbar, brandgeschützt

Beim Umbau einer ehemaligen Knabenschule gab es etliche Herausforderungen zu bewältigen: Den Brandschutz, eine geringe Aufbauhöhe sowie eine begrenzte statische Belastbarkeit. Ein Gipsfaser-Trockenestrich-System war die Lösung.

Fotos: James Hardie Europe GmbH

Das Gebäude aus dem 19. Jahrhundert erforderte zahlreiche bauliche Veränderungen, damit ein optimales Unterrichtsumfeld für die neue Fachakademie für Sozialpädagogik sowie die neue Berufsfachschule für Kinderpflege in Furth im Wald geschaffen werden konnte. „Dennoch“, betont Dipl. Ing. Peter Hickl, Architekt und Stadtplaner im Architekturbüro planwerkstatt Architekten in Furth im Wald, „befindet sich die Bausubstanz insgesamt in einem guten Zustand.“

Im Erdgeschoss wird der gemeinsame Verwaltungsbereich angegliedert. Hier finden außerdem der Werkunterricht sowie der Fachunterricht in Musik und Rhythmik statt. Die jeweils fünf Klassenzimmer mit Gruppenräumen, die Fachunterrichtsräume sowie der Mehrzweckraum sind im ersten und zweiten Obergeschoss untergebracht.

Drei Herausforderungen

Eine besondere Herausforderung beim Umbau des Gebäudes waren die alten Holzbalkendecken, die erhalten bleiben sollten. Hier galt es vor allem drei Probleme zu lösen: Zum einen die Statik. Den trotz dem zusätzlich Einbau von je zwei Stahlträgern war die Tragfähigkeit der Konstruktion begrenzt. Zudem waren ausschließlich Konstruktionen zulässig, die die Brandschutzanforderung F90 erfüllen. Da die alten Treppen mit Naturstein-Belag erhalten bleiben sollten, musste die Höhe des neuen Bodenaufbaus so gering wie möglich geplant werden, um zusätzliche Stufen im Übergangsbereich zwischen Treppe und Fußboden zu vermeiden.

Trockenestrich-System

Im Fokus der Planer standen von Anfang an Estrich-Systeme, da diese viele Vorteile mit sich bringen. So punkten diese durch ein niedriges Flächengewicht, so dass keine statischen Probleme auftreten. Hinzu kommen Sicherheit im Brandschutz sowie gute Trittschall- und Wärmedämmung. Dabei wird keine zusätzliche Feuchtigkeit in den Bau eingebracht, so dass lange Trocknungszeiten entfallen. Vielmehr kann nach der Verlegung von Trocken-Estrichen fast ohne Zeitverzug weiter gearbeitet werden. Die Platten sind sofort begehbar und unmittelbar nach dem Aushärten des Klebers voll belastbar. Der gewünschte Oberbelag kann daher sofort aufgebracht werden. Dafür wird unter normalen Temperaturbedingungen im Raum eine Zeitspanne von lediglich 24 Stunden veranschlagt.

Vorbereitung des Boden

Das eingesetzte Estrich-Element von besteht aus zwei werkseitig verklebten dicken Platten mit einer rückseitigen Kaschierung aus Holzfaser. Es kombiniert gute Trittschalldämmung mit einem stabilen Bodenaufbau. Ein umlaufender, breiter Stufenfalz gewährleistet in Kombination mit dem handlichen Format und geringem Gewicht eine schnelle und einfache Verarbeitung. Nachfolgende Gewerke konnten so unmittelbar nach der Verlegung und ohne Zeitverzug den PVC-Bodenbelag in Parkett-Optik aufbringen. Zusätzlich montierte Stahlträger stützen die vorhandenen alten Holzbalken. Anschließend erfolgte die Verlegung der Trocken-Estrich Elemente. Im Verwaltungsbereich des Erdgeschosses sowie in den Klassenräumen und im Flurbereich des ersten und zweiten Obergeschosses entfernten die Verarbeiter die Dielenbretter der alten Holzbalkendecke und ersetzten diese durch Holzwerkstoffplatten. Um den für die Verlegung der Estrich-Elemente notwendigen ebenen Untergrund zu gewährleisten, brachten die Handwerker anschließend eine Nivelliermasse auf. Das selbstverlaufende, kunststoffvergütete Material ist besonders geeignet für den Ausgleich von Unebenheiten.

Verlegung nach 24 Stunden

Nach dem Auftragen der Bodennivelliermasse wurde mit der Verlegung der Estrich-Elemente begonnen. Die Verarbeitung erfolgte dabei jeweils vom Raumende zur Tür hin schwimmend im schleppenden Verband. Die einzelnen Elemente wurden mit einem Estrichkleber verklebt. Da die Kleberflaschen mit einer Doppelöffnung ausgestattet sind, konnte die Masse in einem Arbeitsgang gleichmäßig und ausreichend dosiert in zwei Kleberschnüren aufgetragen werden. Die frisch verklebten Estrich-Elemente wurden anschließend im Falzbereich verschraubt bzw. verklammert.

Nach Aushärtung des Klebers (ca. 24. Stunden später) war der Boden voll belastbar und belegreif. Da ein PVC Bodenbelag vorgesehen war, wurde die gesamte Fläche noch einmal komplett mit der Bodennivelliermasse gespachtelt.

Aufbau des Bodens

Im Eingangsbereich des Erdgeschosses kam ein leicht variierter Bodenaufbau zum Einsatz. Hier wurde auf einer neuen Stahlbetondecke zunächst Ausgleichsschüttung aufgebracht und planeben abgezogen. Da sich das speziell getrocknete, mineralische Porenbetongranulat dabei durch seine raue Kernoberfläche ineinander verkrallt, ist eine aufwändige mechanische Verdichtung nicht erforderlich. Die große Kornfestigkeit macht es darüber hinaus druckstabil und belastbar. Es bietet zudem sicheren Brandschutz und ist durch sein moderates Gewicht besonders für die Altbaumodernisierung geeignet. Das Estrich-Element wurde dann direkt darauf verlegt und anschließend verklebt sowie vollflächig verspachtelt. Abschließend wurde der Bodenaufbau mit einem PVC-Oberbelag ausgestattet.

Entstanden ist ein Fußbodenaufbau, der leicht, belastbar sowie den Anforderungen im Anwendungsbereich 3 entspricht und die Brandschutzanforderung F90 erfüllt.

Weitere Fotos:
www.malerblatt.de


PraxisPlus

Bautafel

Objekt: Fachakademie für Sozialpädagogik und Berufsschule für Kinderpflege Furth im Wald

Bauherr: Stadt Furth im Wald

Eingesetzte Fermacell Produkte:

  • Estrich-Element 2 E 33
  • Bodennivelliermasse
  • Ausgleichsschüttung

www.fermacell.de


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