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Wände mit Funktion liegen voll im Trend

Tafellack und Co.
Wände mit Funktion

Die Wand als Tafel, Whiteboard, Projektionsfläche oder Magnettafel? Kein Problem: Farben und Wandbekleidungen, die mit speziellen Funktionen aufwarten, machen es möglich.

Autorin: Susanne Sachsenmaier-Wahl I Fotos: Jaeger, Jansen

Die Zeiten, in denen in jedem Haushalt eine Kork-Pinnwand zu finden war, an der wichtige Notizen ihren Platz fanden, sind längst vorbei. Doch auch wesentlich modernere Einrichtungen, wie Whiteboard-Tafeln oder Leinwände für Projektoren könnten bald passé sein. Und selbst der geliebte Kühlschrank mit Magnetwand-Funktion könnte vielleicht bald ein Relikt aus der Vergangenheit sein. Denn Farben und Beläge, die Wandflächen magnetisch und (reversibel) beschreibbar machen oder sie zu großformatigen Projektionsflächen werden lassen, sind seit einigen Jahren keine Utopie mehr. Sogar Oberflächen, die gleich mehrere Funktionen in sich vereinen, sind machbar. „Funktionsfarben liegen im Trend“, so Holger Twiehaus, Vertriebsleiter bei Jansen. „Die neuen Produkte bieten die Möglichkeit, funktionale Wandflächen zu schaffen, ohne etwas an die Wand montieren zu müssen. Im Vergleich zu Tafeln oder Leinwänden stören die Farben weder die Raumwirkung noch sind sie im Weg. Deswegen werden sie immer stärker vom Endkunden nachgefragt. Hier sehen wir ein echtes Zusatzgeschäft für den Maler.“ Dass Funktionalität oberstes Gebot bei der Ausstattung von Schulungs-, Präsentations- und Arbeitsräumen ist, da ist man sich bei der Lackfabrik Jaeger in Möglingen sicher. Das heiße aber noch lange nicht, dass es langweilig und nüchtern aussehen müsse. Die neuen Büro- und Kommunikationsfarben eröffnen unzählige neue Möglichkeiten für eine zeitgemäße, elegante und dennoch praxistaugliche Raumgestaltung. Höchste Zeit für Sie als Maler also, sich mit den neuen „kommunikativen“ Werkstoffen auseinanderzusetzen.

Tafellack

Tafellacke waren die ersten Büro- oder Kommunikationsfarben. In Kinderzimmern sorgen sie seit vielen Jahren für leicht abzuwischenden Malspaß direkt an der Wand. Mit den heute meist lösemittelfreien, wasserbasierten Lacken lassen sich Tafelflächen einfach und überall realisieren – und das, ohne dass man an bestimmte Formen gebunden ist. Dadurch ergeben sich zahlreiche neue Einsatz- und Gestaltungsmöglichkeiten im Arbeitsumfeld sowie in privaten Räumen. Neben Kinderzimmern, Küchen, Kindergärten, Schulen oder Arztpraxen, finden die Beschichtungen immer häufiger auch Einsatz im Ladenbau oder in der Gastronomie. Darüber hinaus eignen sich die Spezialprodukte selbstverständlich auch zur Überarbeitung von bereits lackierten Wand-, Schul- und Schreibtafeln. Tafellacke sind in den klassischen Farben Schwarz und Grün erhältlich. Außerdem gibt es Produkte, die in zahlreichen Farbtönen über ein Farbmischsystem abgetönt werden können. Um handelsübliche Wandfarben, wasserbasierte Lacke und Farben in beliebigen Farbtönen ebenfalls mit Kreide beschreibbar zu machen, wird außerdem eine farblose Wandtafelfarbe angeboten. Tafellacke können mit herkömmlichen Kreiden beschrieben werden, auf einigen Lacken funktionieren auch Kreide-Marker. Hier sollte man auf jeden Fall die Empfehlung des Lackherstellers beachten und diese an den Kunden weitergeben, damit keine unschönen Flecken zurückbleiben. Der Auftrag erfolgt in der Regel durch Streichen oder Rollen, einige Produkte sind auch spritzfähig. Beispiele für Tafellacke: „Schultafellack“ und „Smart Color write on“ von Albrecht (beide nur für innen), „Aqua Schultafellack 394“ von Jaeger, „Aqua Schultafellack“ und „Aqua Wandtafelfarbe farblos“ von Jansen (alle drei für innen und außen).

Magnetfarben

Sie haben einst die gute alte Kork-Pinnwand abgelöst. Auch magnetische Maler-Werkstoffe sind bereits seit etlichen Jahren auf dem Markt. Heute gibt es sie nicht nur als elegantes Memoboard an vielen Arbeitsplätzen, sondern auch als kreative Pinnwand in zahlreichen Haushalten: Die Magnetwand dient vielerorts nicht nur als zentraler Sammelpunkt für wichtige Informationen; auch allerlei Liebenswertes und das eine oder andere kuriose Fundstück findet hier schnell seinen Platz – und könnte damit dem Metallkühlschrank den Rang ablaufen. Das Besondere daran: Man ist nicht festgelegt auf Form oder Farbe. Magnetfarben sind in der Regel eisenhaltige Grundierungen, die anschließend mit einer Wandfarbe im gewünschten Farbton überstrichen werden. Da Magnetfarben auch unter andere der hier vorgestellten Bürofarben appliziert werden können, sind auch multifunktionale Oberflächen möglich, wie etwa Wandflächen, die gleichzeitig beschreibbar und magnetisch sind.
Damit Magnetfarben ihre Funktion in vollem Umfang entfalten können, muss die vorgegebene Schichtdicke unbedingt eingehalten werden. In der Regel sind mehrere (bis zu drei) Anstriche hierfür notwendig. Wichtig für die Magnethaftung ist auch, dass die Oberfläche möglichst glatt ausgeführt wird, weshalb einige Hersteller dazu raten, die Farbe mit der Kelle zu glätten. Außerdem reduziert eine zu hohe Schichtdicke der Dekorationsfarbe die magnetische Wirkung. Beispiele für Magnetfarben: „Smart Color Magnetfarbe“ von Albrecht, „Aqua Magnetfarbe 393“ von Jaeger, „Aqua Magnetfarbe“ von Jansen.
Als Alternativen zu Magnetfarben werden Magnetvliese angeboten. Seine Wirkung erzielt das Vlies durch seine metallisch beschichtete Rückseite. Das Material hat – ebenso wie die Magnetfarben – keine abschirmende Wirkung und beeinträchtigt somit weder Mobiltelefone noch den WLAN-Empfang. Magnetvliese werden mit Dispersionskleber an die Wand geklebt und können nach dem Trocknen überstrichen werden. Beispiele für Magnetvliese: „Magnetvlies“ von Jansen, „MagnetVlies 1000/2000“ von Surtech, „Magnetaktives Glasvlies Systexx Active M22“ von Vitrulan.

Mit einem Wisch ist alles weg

Auch wenn Whiteboards mittlerweile zur Standard-Ausstattung in jedem Konferenz- und Schulungsraum gehören – attraktiv sind die klobigen weißen Kunststofftafeln trotzdem nicht. Aber es geht zum Glück auch anders: Mit speziellen Whiteboard-Farben kann jede glatte Fläche – zunächst völlig unauffällig – in ein vollwertiges Whiteboard verwandelt werden. Und für alle, die etwas gegen weiße Wände haben: Ein Whiteboard muss – auch wenn es dem Namen widerspricht – nicht mehr zwingend weiß sein. Mithilfe eines transparenten Überzugs, der über eine beliebige Farbfläche gestrichen werden kann, lässt sich problemlos ein „buntes Whiteboard“ herstellen. Auch der typische Glanz von Whiteboards muss nicht sein, denn die Farben sind nicht nur in Glänzend, sondern auch in Seidenmatt erhältlich. Bei den Farben handelt es sich um wasserbasierte, zweikomponentige Polyurethan-Lacke. Sie können mit üblichen Whiteboard-Markern beschrieben werden und mit einem speziellen Reiniger lassen sich Notizen, Mindmaps oder To-do-Listen völlig rückstandsfrei wieder entfernen. Beispiele für Whiteboard-Farben: „2K-Aqua Whiteboardfarbe“ von Jaeger (in Weiß und Farblos, für innen und außen), „Aqua 2K-Whiteboardfarbe“ von Jansen (nur in Weiß, für innen).

Ganz großes Kino

Für die klassische Diashow ist der Vorhang längst gefallen. Doch auch digitale Bilder werden häufig noch auf Leinwände projiziert – mit allen bekannten Nachteilen: Mal zeigen sich Falten, dann wieder Wellen im Bild und auch das Ein- und Ausrollen der Leinwand geht nicht immer problemlos vonstatten. Eine weiße, perfekt reflektierende Projektionsfläche – wie sie bewegte Bilder und Präsentationen über Beamer oder Projektor für eine hohe Wiedergabequalität benötigen – kann selbstverständlich auch mithilfe von Farbe an die Wand gebracht werden. Spezielle Projektionsfarben (z.B. „Aqua Projektionsfarbe 391“ von Jaeger, „Aqua Projektionslack“ von Jansen) ermöglichen die perfekte Wiedergabe mit höchster Farbtreue, Bildschärfe und Kontrast – ganz ohne störende Knicke, Wellen oder Falten. Der Untergrund muss hierfür natürlich entsprechend vorbereitet werden, denn nur auf glatten, ebenen Wandflächen sind brillante Bilder zu erzielen. Daher müssen auch die „Auftragsspuren“ der Farbe so gering wie möglich gehalten werden. Für den Rollauftrag sollte man deshalb nur kurzflorige Mohairwalzen oder mikroporöse Schaumstoffwalzen einsetzen. Die besten Ergebnisse lassen sich aber durch Spritzen erzielen. Bei entsprechender Ausführung garantieren die edelmatten Oberflächen der Beschichtungen eine besonders gleichmäßige Reflexion des Lichts. Eine optimale Lichtstreuung sorgt für exzellente Sichtbarkeit mit einem breiten Betrachtungswinkel. So wird nicht nur die Präsentation am Arbeitsplatz zur exzellenten Vorstellung, sondern auch der Fernsehabend zu Hause zum ganz großen Kino.


PraxisPlus
Weitere Infos zu den Produkten:

www.jaegerlacke.de
www.jansen.de
www.lack-albrecht.de
www.surtech.de
www.systexx.com



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