Startseite » Gestaltung » Kreativtechniken »

Tafellacke und -farben

Kreativtechniken
Tafellacke und -farben

Wenn von kreativen Wandbeschichtungen die Rede ist, denkt man in der Regel an den Effekt, den die Farbe bzw. der Lack selbst hinterlässt. Wände können aber auch durch den Auftraggeber immer wieder aufs Neue kreativ gestaltet werden – etwa dann, wenn sie mit Tafellacken, Whiteboardfarben oder magnetischen Anstrichen versehen sind.

Autorin: Susanne Sachsenmaier-Wahl

Vielleicht haben Sie auch schon von Chalkboard Art (zu Deutsch: Kreide- oder Tafelkunst) gehört. Wenn nicht, kennen Sie sicherlich die geradezu künstlerisch gestalteten Kreidetafeln auf denen Restaurants, Bars und Läden in letzter Zeit immer häufiger ihre Waren anpreisen und ihre Räumlichkeiten schmücken. Kein Wunder, vermitteln die handgeschriebenen Angebotstafeln doch Individualität und passen perfekt zum aktuellen Trend des Selbst-/Hausgemachten. Besonders eindrucksvoll ist die Tafelkunst, wenn sie nicht nur das reine (Waren-)Angebot preisgibt, sondern dieses durch Kreidemalereien oder passende Zitate aufgelockert wird. Neben Kenntnissen in Kalligraphie und Typographie, einem Auge fürs Design und ein paar Kreiden/Kreidemarkern oder -stiften benötigt man für die Kreidekunst vor allem eines: eine Tafel oder, noch besser, eine Wandfläche, die mit Tafellack bzw. -farbe beschichtet ist – die sich gerne auch mal auf eine gesamte Raumseite ausdehnen kann. Und spätestens hier kommt der Maler ins Spiel.

Die Wand als Tafel

Tafellacke und -farben kommen also längst nicht mehr nur auf Schul- oder Werbetafeln zum Einsatz , sondern eben auch auf Wandflächen. Egal, ob in der Küche die Einkaufsliste oder das neueste Rezept festgehalten, im Büro eine Notiz gemacht oder im Kinderzimmer die Kreativität des Nachwuchses gefördert werden soll – eine Tafel im Großformat ist praktisch und bietet für all das ausreichend Platz. Und nicht zuletzt sorgen Tefellacke oder -farben für kreative Wandgestaltungen – nämlich dann, wenn Malereien oder Zitate im Handlettering-Stil Platz darauf finden. Und das Beste daran: Die Kunstwerke können schnell mal ausgetauscht, der Raumeindruck dadurch verändert werden.

Aber zurück zum Maler. Dieser sorgt in der Regel nämlich für den bemalbaren Hintergrund. Zur Herstellung von Tafelflächen stehen Profiprodukte in großer Auswahl zur Verfügung. Während einige Produkte (meist solche auf Alkydharzbasis) tatsächlich ausschließlich für Holz-, Metall- oder Kunststoffuntergründe und damit für klassische „Tafeln“ geeignet sind (z.B. CWS-Wertlack Schultafellack von Dörken und der Schultafellack von Albrecht), ist das Gros der Produkte auch auf Wandflächen, also Putz, Gipskarton oder Faserzement (einige Produkte sind auch für die Außenanwendung zugelassen) einsetzbar. Bei letzteren handelt es sich um wasserbasierte Acryldispersionen, die bequem mittels kurzfloriger Rolle (meist in zwei Schichten) an die Wand gebracht werden können. Da der Untergrund möglichst glatt sein sollte, um das Mal- bzw. Schreibvergnügen mit Kreide nicht zu behindern, kann es empfehlenswert sein, die Wandflächen vorab mit einem Glattvlies zu tapezieren.

Passend zum Gestaltungskonzept

Tafellacke sind standardmäßig in Dunkelgrün und Schwarz erhältlich (wie etwa die Schultafellacke von Jaeger und Jansen). Einige Hersteller bieten die matten Beschichtungen aber inzwischen auch in vielen weiteren Farbtönen an. So ist der Schultafellack von Relius in 6 RAL-Farbtönen, der von Südwest in 20 Farben zu haben, der von Brillux sei, so der Hersteller, „über das Brillux Farbsystem in vielen Farbtönen mischbar“. Der französische Hersteller Mauler bietet gar einen farblosen Tafellack an, der als Überzug auf Wandflächen in beliebiger Farbe Anwendung finden kann. So können Tafelflächen optimal in das Gestaltungskonzept integriert werden. Dennoch sollte man eines nicht vergessen: je dunkler der Farbton, desto besser sichtbar ist weiße oder pastellfarbene Kreide. Das klassische Dunkelgrün oder Schwarz der Schultafeln hat also durchaus seine Berechtigung.

Beschreibbar sind die durchgetrockneten Tafellacke mit „normalen“ Tafelkreiden sowie mit Kreidemarkern (z.B. von Edding). Bei letzteren sollte man die Beschriftung/Bemalung allerdings nicht allzu lange stehen lassen, da es ansonsten möglich sein kann, dass sich diese nicht mehr restlos entfernen lassen und eine sogenannte „Geisterschrift“ entsteht. Auch Pastellkreiden sollten auf Tafellacken nicht zum Einsatz kommen.

Whiteboard im Großformat

Dank moderner Beschichtungsstoffe lassen sich Wände aber nicht nur in überdimensionale Kreidetafeln verwandeln, sondern beispielsweise auch in Whiteboards im Großformat. Eine Wandfläche als Whiteboard dürfte in einem stylischen Büro wesentlich eleganter wirken als ein wenig ästhetisches Whiteboard auf Füßen oder einem Ständer – und zudem Platz sparen.

Zugegeben, bei Whiteboards steht meist weniger die gestalterische Nutzung im Vordergrund. Statt dessen wird die „moderne Tafel“ meist mit Notizen, Mind-Maps oder Skizzen versehen – und ist vorrangig in Besprechungsräumen oder Büros zu finden. Den Raumeindruck verändern sie aber selbstverständlich auch dort. Und auch im „trockenen“ Büroalltag kann ein ansprechend aufgemaltes Zitat sowohl Konferenzteilnehmern als auch Mitarbeitern ein Schmunzeln entlocken und so für positive Stimmung sorgen.

Bei Whiteboardfarben handelt es sich in der Regel um zweikomponentige Beschichtungsstoffe, meist auf wässriger PUR-Basis. Unterschiede gibt es dagegen im Erscheinungsbild. Während die Whiteboardfarbe von Brillux hochglänzend ist, bietet Jansen sein Produkt seidenglänzend an und Jaeger hat sowohl eine glänzende als auch eine seidenglänzende Variante im Programm.

Auch farblich geht es bei Whiteboardfarben längst über das namensgebende Weiß hinaus. Die Whiteboardfarbe von Brillux ist in hellen Farbtönen über das hauseigene Farbsystem mischbar. Jaeger geht einen anderen Weg um Farbe ins Spiel zu bringen: das Möglinger Unternehmen bietet seine Whiteboardfarbe außer in Weiß auch in Transparent an. So kann aus einer in jedem beliebigen Farbton gestrichenen Wand eine beschreibbare Fläche gemacht werden.

Pinnwand inklusive

Da ein Whiteboard eine möglichst glatte Oberfläche besitzen sollte, empfiehlt es sich, auch unter die Whiteboardbeschichtung ein Glattvlies zu verkleben. Tauscht man das Glattvlies gegen ein Magnetvlies (z.B. von Jansen) ein, dient die Wandfläche gleichzeitig als Magnettafel, an der schnell mal Pläne, Zeitungsausschnitte, Karten oder Fotos befestigt werden können. Auch ein magnetaktiver Fertigspachtel, dem Metallpulver beigemischt ist (z.B. Magnetspachtel LEF von Alligator, Magnofill 1859 von Brillux oder Aqua Magnetfarbe von Jansen) kann mit einer Whiteboardfarbe kombiniert werden, um dem Whiteboard “Anziehungskraft“ zu verleihen. Jaeger bietet eine Magnetfarbe an, die sowohl unter Whiteboardfarbe, Schultafellack oder Projektionsfarbe zum Einsatz kommen kann.

Mehr über Farben mit Funktion lesen Sie hier: bit.ly/3qqx9I0

Produkt des Monats
Aktuelle Ausgabe
Titelbild Malerblatt 4
Ausgabe
4.2024
ABO

Malerblatt Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Malerblatt-Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Malerblatt-Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Malerblatt-Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de