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Wenn jedes Dezibel zählt

Trockenbau
Wenn jedes Dezibel zählt

Immer mehr Menschen sehnen sich nach einer ruhigen Umgebung. Das gilt vor allem in den eigenen vier Wänden. Möglichkeiten, den Schallschutz zu verbessern, gibt es auch für den Sanierungsfall.

Susanne Sachsenmaier-Wahl

Es kann schon lästig sein, wenn man jedes Wort und jeden Schritt aus den angrenzenden Wohnungen hört. Vor allem Altbauten entsprechen heute oft nicht den Anforderungen der Bewohner an den Schallschutz. Doch auch hier gibt es Lösungen, die für mehr Ruhe sorgen.
Schallschutz für Trennwände
Massive Wohnungs- bzw. Reihenhaustrennwände lassen sich nachträglich durch eine Vorsatzschale schalltechnisch verbessern. Erstellt wird die freistehende Konstruktion aus CW-Profilen, die anschließend vorzugsweise mit speziellen biegeweichen, aber dennoch äußerst robusten Platten (z.B. „Knauf Diamant“) doppelt beplankt werden. Die Hohlraumdämmung erfolgt mit Mineralwolle. Nach Aussage von Knauf sind mit diesem System, je nach Ausgangslage, schallschutztechnische Verbesserungen von 10 bis 15 dB möglich. Der Raumverlust ist dabei äußerst gering. Bei einem Abstand von nur 50 Millimetern zwischen der Vorsatzschale und der Massivwand werden mit der Konstruktion optimale Werte erzielt.
Alte Holzbalkendecken entsprechen meist nicht den Anforderungen an den Schallschutz. Als Ursache gelten die starren Verbindungen zwischen Balken und Bekleidung bei verdeckten Holzbalkendecken. Um den Schallschutz zu verbessern, muss daher eine schallentkoppelte Unterdecke eingebaut werden. Dazu wird zunächst die alte, starr befestigte Deckenschale entfernt. Anschließend wird eine neue entkoppelte Deckenschale eingebaut. Je nach vorhandener Raumhöhe stehen eine schallentkoppelte Direktbekleidung oder ein freitragendes Deckensystem zur Auswahl.
Deckenkonstruktionen
Eine freitragende Decke ist die ideale Lösung, um den Schallschutz bei alten Holzbalkendecken zu verbessern. Zum einen kann eine derartige Konstruktion unabhängig von der Tragfähigkeit der Altdecke eingesetzt werden. Zum anderen wird mit einer freitragenden Decke durch deren völlige Entkoppelung von der Altdecke das beste Niveau hinsichtlich des Tritt- und Luftschallschutzes erreicht. Die Konstruktion von Knauf etwa ist für Raumbreiten von bis zu fünf Metern geeignet. Die Unterkonstruktion aus UW- und CW-Profilen wird zweilagig mit Knauf Diamant-Platten beplankt. Eine Mineralwolleauflage dämmt den Schall zusätzlich.
Doch nicht überall reicht die Raumhöhe aus, um eine freitragende Decke einzubauen. Wo die Raumhöhe zu gering ist, bleibt in der Regel nur die Direktbekleidung. Knauf bietet hierfür ein System an, das auf dem Prinzip der Entkoppelung basiert. Einseitig am Holzbalken befestigte MW-Profile sorgen dafür, dass der Abstand der Beplankung vom Holzbalken mindestens ein bis zwei Millimeter beträgt. Die mögliche Spannweite der Platten beträgt bis zu einem Meter. Auch wenn mit einer entkoppelten Direktbekleidung der Schallschutz nicht so deutlich verbessert werden kann wie mit einer freitragenden Decke, so sind die Ergebnisse dennoch bemerkenswert.
Fortsetzung am Boden
Idealerweise sollte die Schallschutzmaßnahme an der Decke, unabhängig davon, ob man sich für eine freitragende Konstruktion oder eine Direktbekleidung entschieden hat, durch einen schwimmenden Estrich im Fußbodenbereich ergänzt werden. Fertigteilestriche (z.B. Knauf Brio) eignen sich ideal für die trockene und schnelle Estrichverlegung. Außerdem verfügen sie über ein geringes Gewicht, was im Sanierungsbereich ebenfalls von Belang sein kann.

kompakt
Auch Altbauten können nachträglich schallschutztechnisch verbessert werden. Eine effektive Schalldämmverbesserung von massiven Wohnungs- bzw. Reihenhaustrennwänden ist beispielsweise durch Vorsatzschalen möglich. Alte Holzbalkendecken lassen sich durch neue entkoppelte Deckenschalen schallschutztechnisch sanieren. Hierzu stehen freitragende Deckensysteme oder schallentkoppelte Direktbekleidungen zur Verfügung. Zu guter Letzt kann auch der Einbau eines schwimmenden Estrichs für mehr Ruhe sorgen. Wo das Gewicht des Bodenaufbaus eine Rolle spielt und die Räume schnell wieder benutzbar sein müssen, bietet sich ein Fertigteilestrich an.
Informationen zu den im Text beschriebenen Systemen erhalten Sie bei:
Knauf
Tel.: (09323) 31-0/Fax: -277

PraxisPlus
Beispiele von Geräuschen und ihren Schallpegeln (eine Zunahme um zehn Dezibel entspricht einer Verdoppelung der Lautstärke)
  • 10 dB: Atmen, raschelndes Blatt
  • 20 dB: Ticken einer Armbanduhr
  • 30 dB: Flüstern
  • 40 dB: leise Musik
  • 45 dB: übliche Geräusche in der Wohnung
  • 50 dB: Regen
  • 55 dB: normales Gespräch
  • 60 dB: Gruppengespräch
  • 65 dB: Kantinenlärm
  • 70 dB: Fernseher, Rasenmäher
  • 75 dB: Verkehrslärm
  • 80 dB: Telefonläuten
  • 90 dB: Lastwagen
  • 110 dB: Discomusik, Motorsäge
  • 120 dB: Kettensäge, Presslufthammer, Gewitterdonner
  • 130 dB: Autorennen, Düsenjäger
(Quelle: Knauf)
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