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Dauerhafte Vorvergrauung

Technik
Dauerhafte Vorvergrauung

Eine Baugemeinschaft errichtet an der Ostsee ein Dorf aus vollökologischen Holzrahmenhäusern. Die ganzheitliche Ausführung ohne Schadstoffe setzt ein ebenso rohstoffliches wie gesamtgesellschaftliches Zeichen.

Autor: Marc Wilhelm Lennartz | Foto: Matthias Arndt

Die aus vorgefertigten Wandelementen mit einem nur 16 Zentimeter tiefen KVH-Rahmen errichteten Holzrahmenhäuser erhielten eine vertikale Douglasienschalung von 24 Millimeter als Fassadenbekleidung. Die mit einer silikathaltigen Lasur behandelten Bretter sitzen mit einer Hinterlüftungsebene von 7 Zentimeter auf Konter- und Traglattungen, die auf Holzweichfaserplatten geschraubt wurden. „Wir haben uns für die Vorvergrauung mit Lignosil-Verano entschieden, weil wir die fleckige Alterung des Holzes vermeiden wollten. Um nah an der natürlichen Holzoptik zu bleiben, haben wir uns gegen eine deckende Beschichtung ausgesprochen“, sagt Patric F.C. Meier von den agmm Architekten + Stadtplaner. Die kammergetrockneten und gehobelten Douglasienbretter wurden werkseitig zweifach über einen sogenannten Impregmaten im Vakuummatverfahren beschichtet. Dies bewirkt, dass die Vergrauung der bewitterten Holzschalung gleichmäßiger vonstattengeht und sich eine weitere Behandlung, Schleifen, Streichen etc. erübrigt. Ein wichtiger Faktor, da mit dieser ersten auf dem Markt befindlichen Silikatfarbe für Holzfassaden nicht nur ein dauerhafter Schutz vor Regen, Sonne und Frost gewährleistet wird, sondern zugleich auch die Optik für rund 20 Jahre ebenmäßig bleibt. Die Lasur führt frische Holzschalungen in einen fleckenfreien Alterungsprozess. Im Laufe der Jahre nähert sie sich dann schrittweise der erwünschten, silbergrauen Patina alter Blockhäuser an. Dabei wird die Grundstruktur des Holzes wie auch dessen Diffusionsfähigkeit nicht beeinträchtigt, denn die Silikat-Lasur ist weichmacherfrei und ohne Zusatz von Konservierungsstoffen und Lösemitteln.

GFM-Platte vereinfacht

Der Wandaufbau besticht durch seine Einfachheit, bedingt durch die multivariablen Bauqualitäten ein- und desselben Bauteils. Ermöglicht wird diese Konstruktion durch die 3 Zentimeter dicke, leimfreie GFM-Platte (GFM = gluefree massive) aus VOC-unkritischer, Schwarzwälder Weißtanne. Sie steift als schadstofffreier OSB-Ersatz die Holzrahmenwerke aus und fungiert in einem Arbeitsgang auch als luftdichte Ebene, bildet darüber hinaus die natürliche Dampfbremse in beide Richtungen, und formiert obendrein die abschließende Innenraumoberfläche. Zudem kann der KVH-Rahmen aufgrund der Dämmwirkung der luftdichten Massivholzebene schmäler ausfallen, was die Baukosten senkt. Dieses einfache Konstruktionsprinzip, das den statischen, den raumklimatischen wie auch den bauphysikalischen und optischen Ansprüchen genügt, spart Zeit, Geld und Material. Der diffusionsoffene Wandaufbau benötigt keine Folien, kein Abkleben, kein Verspachteln, keine Holzwerkstoff- und keine Gipsplatten. Die GFM-Platte wird auf den KVH-Rahmen geklammert – fertig.

Weitere Informationen:
www.keim.com



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