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Elastische Fassadenanstriche

Bautenschutz & Denkmalpflege Fassadenfarben
Elastische Fassadenanstriche

Wer elastische Fassadenanstriche überarbeitet, muss den Untergrund entsprechend vorbehandeln. Weist die Fassade Risse auf oder kreidet sie stark? Dann ist ein egalisierender, rissverschlämmender und kontaktvermittelnder Grundanstrich die Lösung.

Autorin: Susanne Sachsenmaier-Wahl | Fotos: Dinova

Elastische Fassadenanstriche: Der Neubau stagniert und Nachhaltigkeit ist in aller Munde: Das sind nur zwei Gründe, die der Sanierung von Bestandsbauten immer größere Bedeutung zukommen lassen. Doch die Untergründe, die der/die HandwerkerIn bei der Renovierung älterer Gebäude antrifft, sind häufig nicht ganz unproblematisch. So zeigen sie meist deutliche Verwitterungs-/Alterungsspuren wie beispielsweise Haarrisse oder kreidende Oberflächen. Durch Ausbesserungen oder Umbaumaßnahmen, die im Laufe der Jahre vorgenommen wurden, sind nicht selten Mischuntergründe entstanden, weshalb nicht nur der Untergrund, sondern auch die Oberflächenstruktur inhomogen ist.

Eine Grundierung hat bei der Überarbeitung derartiger Untergründe gleich mehrere Aufgaben zu erfüllen: Sie sollte einerseits Haarrisse überbrücken, gleichzeitig für eine homogenere Oberflächenstruktur sorgen und außerdem mit verschiedenen Farbsystemen überstreichbar sein. Während die Überarbeitung mineralischer Fassadenaufbauten mit quarzgefüllten Beschichtungen in der Regel wenig Probleme mit sich bringt, sind Elastikbeschichtungen hier kritischer einzustufen. Denn bei Grundierungen für elastische Fassadenanstriche muss die Bindemittelart höheren Ansprüchen genügen, um trotz schwieriger Untergrundbeschaffenheit eine maximale Beschichtungskompatibilität wiederherstellen zu können. Dinova hat sich dieser Herausforderung gestellt und einen Rissgrund entwickelt, der sich sowohl auf mineralischen Untergründen als auch auf alten Elastikanstrichen sicher einsetzen lassen soll.

Elastisch und rissüberbrückend

Seine Ansprüche an das Produkt hat der Beschichtungsstoffhersteller aus Königswinter hoch angesetzt: „Unsere Neuentwicklung sollte im Gegensatz zum Großteil der marktbegleitenden Produkte neben Auslobungen wie rissarmierend, haftvermittelnd, gut egalisierend, hoch wasserdampfdurchlässig, leicht verarbeitbar und vor allem gut überstreichbar einen weiteren Anspruch aufweisen – in einer breiten Farbtonpalette tönbar zu sein. Dadurch kann insbesondere bei dunklen Tönungen wie beispielsweise RAL 7016 eine optimale Farbtontiefe für den Folgeanstrich erzielt werden“, erfahren wir von Dr. Mirko Montigny. Der promovierte Chemiker zeichnet in der F&E-Abteilung der Meffert AG Farbwerke für die Abteilung „Farben und Putze“ verantwortlich und brachte gemeinsam mit seinen Entwicklern und den Dinova-Technikern „Uni-RissGrund FX“ zur Marktreife.

Uns interessiert natürlich, wie es Montigny und seinem Team gelungen ist, die selbst gesteckten Vorgaben zu erfüllen. Zunächst einmal sollte der Beschichtungsstoff elastisch sein. „Während der Entwicklung haben wir durch den Einsatz einer speziellen wässrigen Acrylatcopolymerdispersion mit niedriger Glasübergangstemperatur (was zu hoher Elastizität führt), die normalerweise für andere Anwendungen wie Deckbeschichtungen und Putze verwendet wird, eine maximale Flexibilität der Beschichtung erreicht“, erinnert sich Dr. Montigny. Daraus ergab sich aber auf den ersten Blick ein Dilemma, wie der Leiter der Forschung und Entwicklung einräumt: „Um die Anforderungen an eine gute Egalisierung, Remineralisierung und Griffigkeit zu erfüllen, mussten wir eine für elastische Untergrundanstriche ungewöhnlich hohe Füllung des Systems sicherstellen, was normalerweise die Elastizität stark beeinträchtigt. Zudem erschwerte die Verwendung hoch reißfester PAC-Fasern zur bestmöglichen Rissüberbrückung die Erzielung hoher Flexibilität.“ Der Chemiker verrät uns, wie dieser Spagat schließlich doch gelungen ist: „Die optimale Weichmacherauswahl in Kombination mit dem Bindemittel und dem perfekt abgestimmten Festkörper-Bindemittel-Verhältnis, ist im Zusammenspiel verantwortlich für die hohe Flexibilität bei gleichzeitiger Rissfestigkeit. Ein explizit eingestelltes leichtes Aneinander-Vorbeigleiten von Fasern und Polymermolekülen ermöglicht eine Elongation des Films in horizontale Richtung, während die Fasern gleichzeitig in vertikale und horizontale Richtung Rissfestigkeit sicherstellen.“

Tönbarkeit als besonderes Feature

Doch die Rissarmierung ist nur eine Sache. Ein mindestens ebenso wichtiges Kriterium für eine Grundierung ist deren Haftvermittlung – einerseits zum Altanstrich/Untergrund, andererseits zur nachfolgenden Beschichtung. „Durch die Verwendung eines hochkompatiblen Reinacrylat-Bindemittels kann Uni-RissGrund FX mit allen Dinova Innen- und Fassadenfarben, Spachtelmassen und Putzen überarbeitet werden“, erklärt Dr. Mirko Montigny stolz und ergänzt: „Eben dieses Bindemittel gewährleistet auch die erstklassige Kompatibilität zu alten – oft sehr variablen – oder gar nicht mehr genau definierbaren Untergründen. Somit kann das Produkt optimal im Bereich der Altfassadenrenovierung angewendet werden.“

Neben der Kompatibilität zu jeglichen Fassadenuntergründen sieht Montigny aber vor allem die Tönbarkeit der Grundierung als Alleinstellungsmerkmal: „Die meisten Wettbewerber bringen dieses Feature nicht mit, weshalb vor allem auf alten WDV-Fassadensystemen moderne Farbgebung beispielsweise in RAL 7016 o. ä. nicht realisiert werden kann und der Kunde dadurch eingeschränkt wird.“ Andreas Geiger, der bei Dinova für das technische Marketing zuständig ist, konkretisiert das Ganze: „Auf WDV-Systemen müssen bei dunklen Farbtönen spezielle Pasten eingesetzt werden, die die TSR (Total Solar Reflectance)-Werte der Beschichtung modellieren. Diese müssen im System eine Aufheizung der Fassade unter Sonneneinstrahlung vermeiden, um die Funktionalität des WDV-Systems zu erhalten und langfristig Schäden von der Beschichtung abzuwenden. Um dies zu erreichen ist eine tönbare Grundierung meist unabdingbar.“

Elastische Fassadenanstriche: Unkompliziert zu verarbeiten

Für den Anwender steht aber noch ein weiterer Punkt ganz oben auf der Anforderungsliste an einen Beschichtungsstoff: dessen Verarbeitbarkeit. „Durch intensive Austestung unserer Anwendungstechnik konnte in mehreren Feedbackrunden die optimale Homogenität und angenehmste Verarbeitung auf diversen Untergründen herausgearbeitet werden“, sagt Montigny. Andreas Geiger ergänzt, was das für den Maler/die Malerin bedeutet: „Uni Rissgrund FX kann einfach wie eine normale Fassadenfarbe, durch Streichen und Rollen appliziert werden.“ Auch die Untergrundvorbereitung entspreche dem Standard. „Reinigen und bei sehr starker Saugfähigkeit mit einem Tiefgrund vorbehandeln. In den meisten Anwendungsfällen (vor allem bei verwitterten Altanstrichen) reicht es jedoch aus, den Untergrund direkt mit Uni-Rissgrund FX zu beschichten.“

Der im Rissgrund enthaltene Quarzanteil sorge übrigens nicht nur für eine gleichmäßige Oberfläche und könne ungleichmäßige Putzstrukturen ausgleichen, merkt Geiger noch an. „Durch seinen Quarzanteil stellt er auch einen guten Remineralisierungsanstrich für nachfolgende Beschichtungen aus dem Dinova Mineralsortiment dar.“ So steht auch dem Wunsch vieler Bauherren, ihr altes Gebäude mit einem mineralischen Anstrich zu versehen, nichts im Wege.

Zum Technischen Merkblatt:
rb.gy/603fa


Andreas Geiger

„Uni Rissgrund FX kann einfach, wie eine normale Fassadenfarbe, durch Streichen und Rollen appliziert werden.“


Dr. Mirko Montigny

„Durch die Verwendung eines hochkompatiblen Reinacrylat-Bindemittels kann Uni-RissGrund FX mit allen Dinova Innen- und Fassadenfarben, Spachtelmassen und Putzen überarbeitet werden.“



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