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Flexibel nach oben

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Flexibel nach oben

Das Geländer der nächsten Gerüstebene wird bereits mit dem Rahmen von der unteren Ebene aus montiert – ein neues Fassadengerüst schafft somit Sicherheit für den Gerüstbauer. Doch auch der Gerüstnutzer profitiert: Die Beläge des Gerüsts können für den Materialtransport einfach und schnell feldweise ausgebaut und die Arbeitsflächen ohne großen Aufwand verbreitert oder sukzessive zurückgebaut werden.

Autor: Susanne Sachsenmaier-Wahl | Fotos: Susanne Sachsenmaier-Wahl, Peri

Herzstück des neuen Gerüsts ist der im Rahmen integrierte Gerüstknoten. Eine einfache Rosette, in die Riegel, Auflagen und Konsolen direkt eingehängt werden. Auf Kupplungen oder andere zusätzliche Bauteile kann weitgehend verzichtet werden.

„Der Lohn ist der entscheidende Faktor im Gerüstbau“, weiß Andreas Höfer, der für den Vertrieb von Gerüsten beim Gerüsthersteller Peri zuständig ist. Daraus lässt sich folgern, dass für den Gerüstbauer eine schnelle Montage von großer Bedeutung ist. Zusätzlich soll der Verarbeiter geschont werden – etwa durch ein geringes Gewicht –, vor allem aber sollen Arbeitsunfälle und somit Ausfallzeiten von Mitarbeitern minimiert werden. Die Sicherheit im Gerüstbau spielt also auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten eine bedeutende Rolle.

Sicherheit wird groß geschrieben

Maximale Sicherheit wird bei dem neuen Fassadengerüst Peri Up Easy dadurch erreicht, dass das Geländer für die nächst höhere Gerüstebene bereits von der unteren Ebene aus mit dem Rahmen montiert wird. Auch das vorlaufende Stirngeländer kann von der unteren Gerüstlage aus eingesetzt werden. Die nächste Ebene wird also erst dann betreten, wenn sie sicher begangen werden kann. Somit kann für den Grundaufbau des Gerüsts auf die persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) verzichtet werden.

Auch das geringe Gewicht des Gerüstes ist der Gesunderhaltung des Gerüstbauers dienlich. Das schwerste Rahmenbauteil für die Systembreite 67 Zentimeter wiegt 11,5 Kilogramm. Alle anderen Bauteile – mit Ausnahme des großformatigen einteiligen Kombibelags, der in 2,5 Metern Länge knapp 20 Kilogramm auf die Waage bringt – sind noch leichter. Für Stahlgerüste sind das Leichtgewichte. Unter anderem resultiert das geringe Gewicht aus der Verwendung eines hochfesten Stahls. Außerdem kommt für die Ausführung des Querriegels ein Rechteck-Hohlprofil statt der oft üblichen Rundprofile zum Einsatz. Dieses erzielt bei deutlicher Gewichtsersparnis die gleiche Belastbarkeit wie runde Profile.

Schnelle und einfache Montage

Trotz aller zusätzlichen Sicherheitsfaktoren ist die Montage des neuen Gerüstsystems nicht aufwendiger als bei herkömmlichen Gerüsten. Im Gegenteil: Durch den Rosetten-Gerüstknoten, der sich am Rahmen befindet, geht die Montage schnell und einfach von der Hand. Die Riegel, Konsolen und Auflagen haben einen Anschluss in Keilform, der in die Rosettenöffnung eingehängt wird. Durch sein Eigengewicht fällt der Sicherungskeil in die Rosettenöffnung und verriegelt selbsttätig. Ein Hammerschlag auf den Keil fixiert diesen schließlich. Dieser Verschluss hat den Vorteil, dass Bauteile auch über Distanzen leicht und sicher eingehängt werden können. Ein versehentliches Lösen der Knotenverbindung durch Stöße auf die Unterseite der Riegel ist durch die spezielle Mechanik ausgeschlossen.

Acht Anschlussmöglichkeiten bietet der integrierte Gerüstknoten: je vier für Horizontalriegel und Diagonalverstrebungen direkt am Rosettenknoten. Dazu kommen vier weitere Anschlussmöglichkeiten für Riegeldiagonalen an den Horizontalriegeln. Auch diese lassen sich werkzeuglos befestigen.

Geländerhaken an den Horizontalriegeln erleichtern die schnelle Montage der Geländerholme. Der Längsschlitz des Holms wird über dem Geländerhaken aufgesteckt und durch eine Drehbewegung gesichert.

Einen weiteren Beitrag zur Sicherheit des Gerüstbauers leistet die integrierte Abhebesicherung, über die alle Beläge des neuen Gerüstsystems verfügen. Ein an der Unterseite des Belags integrierter Bügel untergreift beim Einlegen des Belags den rechteckigen Horizontalriegel des Rahmens und sichert damit die Belagsposition ohne Zusatzbauteile.

Vorteile für den Gerüstnutzer

Für den Handwerker, der später auf dem Gerüst arbeitet, bietet diese Art der Abhebesicherung ebenfalls Vorteile: Die Beläge können bei Bedarf feldweise ausgebaut werden, etwa um großformatige Materialien, wie etwa Dämmstoffe, innerhalb des Gerüsts zu transportieren.

Komfortabel für den Gerüstnutzer ist auch die Tatsache, dass sämtliche Beläge – also sowohl die Kombibeläge mit 66 Zentimeter Breite als auch die 33 Zentimeter breiten Stahlbeläge – immer das gesamte Achsmaß abdecken. Lücken oder Versätze zwischen den Belägen, durch die Materialreste oder Werkzeuge auf die unterhalb befindliche Etage fallen könnten, gibt es nicht – weder von Gerüstfeld zu Gerüstfeld noch zwischen parallel liegenden Belägen. Spaltenabdeckungen sind folglich überflüssig.

Entscheidend für den Handwerker, der auf dem Gerüst zu arbeiten hat, ist aber auch die hohe Flexibilität, die das neue Gerüst beim Einrüsten schwieriger Grundrisse bietet. Innen- und Außenecken sind schnell und einfach ausgebildet, weshalb sie auf der Baustelle sicherlich häufiger (vorschriftsgemäß) umgesetzt werden. Verschiedene Auflagen und Konsolen ermöglichen es, die Arbeitsfläche bei Bedarf zu verbreitern oder sukzessive zurückzubauen. Dies kann beispielsweise bei der WDVS-Montage von Vorteil sein. Neben Auflagen für zusätzliche Beläge mit 25 und 33 Zentimetern Breite sind Konsolen in 33, 67 und 100 Zentimetern Breite verfügbar. Die Auflagen werden mithilfe des selbsttätig verriegelnden Sicherungskeils an den Rosetten befestigt.

Ohne Werkzeug lassen sich sogar Kupplungen zur Montage von Gerüstankern befestigen. Der Ankeranschluss wird dafür einfach in das Langloch des Rahmens gesteckt und durch eine 90-Grad-Drehung gesichert.

Problemlos kombinierbar

„Viele – wenn nicht die meisten – Anwendungen im Gerüstbau liegen irgendwo zwischen Rahmen- und Modulgerüst“, weiß Andreas Höfer. Weil also ein „normales“ Arbeitsgerüst für einige Anwendungen nicht ausreichend ist, hat der Gerüsthersteller das neue Fassadengerüst so konzipiert, dass es mit seinem Modulgerüst kombinierbar ist. Mithilfe des Rosetten-Gerüstknotens lassen sich die Bauteile der Modulvariante, wie etwa Treppen, problemlos anschließen. Damit sich alle Bauteile beider Varianten lückenlos kombinieren lassen, wurden außerdem die Stiele des Modulgerüsts und die Rahmen des Fassadengerüsts mit identischen Höhenmaßen konstruiert. Egal, was der Gebäudegrundriss verlangt – mithilfe des neuen Gerüsts ist vieles relativ unproblematisch und wirtschaftlich zu lösen.

Gemeinsam entwickelt

Seit August 2017 verfügt das Gerüst über eine Zulassung und das bisherige Fazit von Thomas Imbacher, Geschäftsleitung Vertrieb bei Peri, lautet: „Es kommt gut an bei den Praktikern auf der Baustelle.“ Kein Wunder – gemeinsam mit den Anwendern wurde es schließlich entwickelt.

Ein Video zum Gerüst finden Sie auf:
http://bit.ly/2mPFjJc


Thomas Imbacher, Geschäftsleitung Vertrieb bei Peri

„Das Gerüst kommt bei den
Praktikern auf der Baustelle gut an.“



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