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Gegen dicke Luft

Technik
Gegen dicke Luft

Verbrauchte oder zu feuchte Luft im Innenraum führt immer wieder zu Problemen – mit zwei cleveren technischen Lösungen lässt sich das in den Griff bekommen.

Armin Scharf

Wenn Schimmel im Innenraum auftritt, ist es meist schon zu spät und der Streit zwischen Mieter und Vermieter beginnt. Während die Ursache meist klar ist – zu hohe Luftfeuchtigkeiten – lässt sich die Schuldfrage kaum feststellen, weil es keine Lüftungsprotokolle gibt. Das aber ändert der „Klimagriff“, eine Erfindung von Georg Meyer und eine absolut praktische Sache. Der Griff ersetzt ganz einfach den normalen Dreh-/Kippbeschlag an einem Holz- oder Kunststofffenster. Aber: Er ist elektronisch aufgerüstet. Zwei Batterien speisen eine Messelektronik, ein Display und Leuchtdioden, die anzeigen, wenn die Raumluft zu feucht ist. Leuchtet die rote LED, dann ist Stoßlüften angesagt, bei Grün kann das Fenster wieder geschlossen werden. Eine schöne Hilfe für den Alltag also, die sich zudem ganz leicht nachrüsten lässt und an keine komplexe Haustechnik andockt.
Aber der Griff kann noch weit mehr: Er speichert alle Daten. Also den Verlauf der Raumtemperatur und der Luftfeuchte, die Dauer der Lüftung, den hochgerechneten Luftwechsel. All das lässt sich in einem Lüftungsprotokoll darstellen – damit dürfte dann auch klar sein, wieso Feuchteschäden auftreten. Ein Klimagriff pro Raum genügt laut Hersteller.
In energieoptimierten Gebäuden ohne ausreichenden Luftwechsel ist aber nicht nur die Feuchtigkeit ein Problem. Gerade wenn viele Menschen zusammenkommen, kann es zu einer erhöhten Konzentration an Kohlendioxid kommen, was im einfachsten Fall zu Müdigkeit und Konzentrationsschwäche führt. Gerade in kleinen Besprechungsräumen lässt sich dieses Phänomen traditionell beobachten. Früher öffnete man einfach das Fenster, was sich aber negativ auf die Energiebilanz in hoch effizienten Gebäuden auswirkt. Also hat man am Fraunhofer-Institut IMS eine Türdichtung entwickelt, die sich ab einer bestimmten CO2-Konzentration automatisch öffnet. Melden Sensoren im Raum einen CO2-Wert über 1.000 ppm (1.000 CO2-Moleküle pro einer Million Luftmoleküle), dann geht über die Gebäudeleittechnik ein Signal an den Elektromotor in der Türdichtung. Der zieht dann die Dichtlippe am Türblatt unten hoch, gleichzeitig startet eine Lüftungsanlage und befördert die verbrauchte Luft durch den Spalt nach draußen. „Das System berechnet den besten Kompromiss zwischen guter Raumluft und optimaler Ausnutzung der Energieeffizienz“, sagt Hans-Jürgen Schliepkorte vom IMS. Die Türdichtung ist übrigens im „Fraunhofer-inHaus-Zentrum“ in Duisburg zu sehen. Und sie soll so erweitert werden, dass sie auch Luftfeuchtigkeit regulieren kann.

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Die Auffeuchtung der Raumluft führt immer wieder zu Schimmelbildungen und Streitigkeiten. Mit dem „Klimagriff“ kann beides auf einfache Weise verhindert werden. Seit 2011 ist der „Klimagriff“ auf dem Markt und lässt sich schnell einbauen. Komplexer nähert sich das Fraunhofer-Institut IMS dem Problem hoher CO2-Werte im Raum: Hier lüftet eine elektrisch betriebene Türdichtung automatisch.
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