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Statische Bauwerkssicherung mit Mörtel

Bautenschutz & Denkmalpflege
Statische Bauwerkssicherung mit Mörtel

Häufig ist die Standsicherheit historischer Bauwerke nach jahrelanger Beanspruchung gefährdet. Zur Wiederherstellung und Sicherung des Mauerwerks soll ein zementloses Spritz- und Verpresssystem Bauteilen die ursprüngliche Stabilität verleihen.

Autorin: Olivia Nierobisch | Fotos: Marbos

Eine oberflächliche Instandsetzung ist nicht ausreichend, wenn die Schäden bis in die Tiefe der Bausubstanz reichen. So kann es vorkommen, dass die Standfestigkeit eines Gebäudes gefährdet ist. Die Ursachen hierfür können ganz unterschiedlich sein und sind auf verschiedenste Einflüsse zurückzuführen – wie zum Beispiel Alterungsprozesse oder Erschütterungen in Grundstücksnähe. Hierbei bedarf es denkmal- und bestandsgerechter Konzepte, um die Standfestigkeit der historischen Bauwerke wiederherzustellen. Die Marbos GmbH & Co. KG stellt hierfür ein zementfreies Spritz- und Verpresssystem zur Verfügung, das sich insbesondere zur Riss- sowie Hohlraumverfüllung eignet und so die ursprüngliche Stabilität wiederherstellt.

Schonender Mörtel

Die Zusammensetzung der Mörtel soll besonders schonend auf die Materialien bestehender Mauerwerke abgestimmt sein. Daher findet das System vor allem im Bereich der Denkmalpflege Anwendung. Die mineralischen Werkstoffe kommen ohne Zement aus und enthalten Bindemittel aus Bremer Muschelkalk. Dieser wird aus gewaschenen, gebrannten und gelöschten Seemuscheln und Puzzolan gewonnen. Darüber hinaus bilden ausgesuchte Gesteinskörnungen aus geprüften Vorkommen nach DIN EN 13139 die Rohstoffbasis. Das System ist zudem frostbeständig und lässt sich sowohl im Außen- als auch Innenbereich einsetzen. Auch mit Salzen belastetes Mauerwerk soll laut Hersteller kein Problem darstellen.

Riss- und Hohlraumverfüllung

Um Hohlräume innerhalb des Mauerwerks aufzufüllen, eignet sich der Muschelkalk Verpressmörtel (MuKa VPS). Es handelt sich dabei um einen Normalmauermörtel nach DIN EN 998–2. Er wird der Mörtelklasse M 5 zugeordnet. Das Größtkorn ist hier maximal 0,3 Millimeter groß und macht den Mörtel sehr fließfähig, sodass sich dieser auch zum Verpressen von kleinen, feinen Rissen in der Fassade eignet. Das Produkt kann wahlweise drucklos oder unter Druck mit Pressluft verarbeitet werden. Dies sollte möglichst mithilfe von Mauerwerkspackern erfolgen. Hierbei kann auch mit einer Schnecken- oder Kolbenpumpe gearbeitet werden. Das Verfüllen hingegen wird über in die Wand eingebaute Rohre empfohlen.

Der Muschelkalk Spritzmörtel (MuKA SPM) ist ebenfalls ein Normalmauermörtel nach DIN EN 998–2. Er entspricht der Mörtelklasse M 2,5. Das Größtkorn liegt hier wahlweise bei vier oder acht Millimetern. Der Mörtel lässt sich im Trockenspritzverfahren mittels Druckluft in tiefe, breite oder schmale Fugen einbringen. Zudem eignet er sich auch für die pneumatische Förderung mit entsprechenden Rotor- und Kammermaschinen. Durch die sorgfältige Zusammensetzung der Rohstoffe ergibt sich – nach Zugabe der entsprechenden Wassermenge – ein gut haftender Spritzmörtel mit geringem Rückprall. Das Spritzsystem von Marbos ist insbesondere auf Natur- sowie Mischmauerwerk abgestimmt und findet häufig Verwendung bei Feld-, Bruch- sowie behauenem Granitsteinmauerwerk. Denn die Fugen können hier bis zu 15 Zentimeter breit und 100 Zentimeter tief sein. Die angewandte Technologie – in Kombination mit dem Muschelkalk-Spritzmörtel – ermöglicht eine vollständige Verfugung sowie eine sofortige Stabilisierung des Mauerwerks. Und das in einem Arbeitsgang. Dies gelingt durch den verwendeten Luftdruck beim Spritzen und der dadurch entstehenden hohen Packungsdichte des Mörtels.

Weitere Informationen:
www.marbos.de

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