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Schnell und sauber

Technik
Schnell und sauber

Das zeitsparende Airless-Spritzverfahren soll die Fassadenbeschichtung wieder zu einem lukrativen Geschäft für den Maler machen.

Eine grobe Fassadenputzstruktur hat schon manch einen Maler fast verzweifeln lassen. Die Rolle „rutscht“ über die erhabenen Stellen hinweg – die Vertiefungen bleiben unbeschichtet zurück. Das Abrollen der Farbwalze in die verschiedensten Richtungen – senkrecht, waagerecht und diagonal –, um auch die letzte Vertiefung mit Farbe zu füllen, kostet nicht nur Muskelkraft, sondern auch eine Menge Zeit – und damit Geld. Hier kann sich der glücklich schätzen, der nach Stunden bezahlt wird; bei der meist üblichen Abrechnung nach Quad-ratmetern dürfte in diesem Fall für den Malerbetrieb jedoch nicht viel hängen bleiben.

Im Focus der Entwicklung stand daher der Wunsch nach deutlicher Arbeitszeitersparnis bei der Verarbeitung von Farben auf größeren Fassadenflächen. Hierbei sollte das in den meisten Malerwerkstätten bereits vorhandene Airless-Spritzgerät eingesetzt werden können, um größere Investitionen zu vermeiden.
Anstrichstoff und Spritztechnik
Wie Forscher des Fraunhofer Instituts herausfanden, sind vor allem die kleinen Farbpartikel problematisch. Sie werden, noch bevor sie auf der Wand auftreffen, vom Wind davongetragen. Also galt es, Farben zu entwickeln, die einen geringen Anteil an kleinen Partikeln enthalten. Inzwischen sind verschiedene Produkte, die sich für das nebelarme Spritzverfahren eignen, auf dem Markt. Neben Fassadenfarben wurden auch Innenfarben entwickelt, die sich nebelarm verarbeiten lassen; denn warum soll man die Vorteile des geringeren Abdeckaufwandes nicht auch im Innenraum nutzen?
Doch nicht nur das Material, sondern auch die Spritztechnik muss stimmen. Wie auch bei hochwertigen Spritzlackierungen, erzielt man das beste Ergebnis, wenn der Spritzabstand so wenig wie möglich variiert. Eine Pistolenverlängerung leistet hier gute Dienste, um auch auf dem Gerüst den Spritzabstand auf maximal 10 – 15 cm zu begrenzen. Pistolenverlängerungen sind in den Längen 20, 40, 50 und 75 cm erhältlich. Auch der Spritzwinkel sollte stimmen: Wird die Düse schräg zur Fläche geführt, verteilt sich das Material ungleichmäßig darauf. Mithilfe einer drehbaren Düse lässt sich sicherstellen, dass das Material immer im rechten Winkel auf die Fläche auftrifft – auch wenn unter Fensterbänken, unter Dachüberständen etc. gearbeitet werden muss. Die speziellen Düsen können in Verbindung mit jedem herkömmlichen Airless-Gerät verwendet werden, das, je nach ausgewähltem Anstrichmaterial, mit 120 bis 140 bar betrieben wird.
Erfahrungsgemäß besteht das größte Potenzial an Arbeitszeitersparnis zwar bei den vorbereitenden Tätigkeiten, wie Abkleben und Abhängen sowie beim Transportieren der Gebinde auf die Baustelle, das Gerüst, etc. Doch auch der Farbauftrag selbst soll dank der Spritztechnik fast doppelt so schnell erfolgen wie bei der Verarbeitung mit der Rolle.
Ganz ohne Rolle geht es nicht
Nach dem nebelarmen Auftragen der Fassadenfarbe im Spritzverfahren – dank einer präzisen Düse sind auch Beschneidearbeiten ohne größeren Abdeckaufwand möglich – wird das Beschichtungsmaterial mit der Rolle gleichmäßig verteilt und strukturiert. Also doch keine körperliche Entlastung? Doch. Schließlich fallen das Schleppen der vollen Farbeimer auf das Gerüst und das ständige Eintauchen der Farbrolle weg. Statt dessen gelangt der Beschichtungsstoff bequem über einen bis zu 60 m langen (je nach Stärke der Airless-Pumpe auch längeren) Schlauch auf das Gerüst.
Das Ergebnis der Entwicklungsarbeiten brachte bei den bisher bearbeiteten Objekten eine Arbeitszeitersparnis von ca. 30 Prozent – und diese Zeitersparnis dürfte die Fassadenbeschichtung für den Maler wieder zu einem lohnenden Geschäft werden lassen.
Susanne Sachsenmaier
Die beschriebene Airless-Techologie OFS wurde in Zusammenarbeit von den Chemischen Werken Kluthe und Graco entwickelt. Die Chemischen Werke Kluthe bieten fünf Fassadenfarben und drei Innenfarben an, die sich nebelarm spritzen lassen. Graco stellt mit Airless-Geräten und dem entsprechenden Zubehör die notwendige Technik zur Verfügung. Weitere Informationen: Chemische Werke Kluthe Andrea Rosenbleck Tel.: (0208) 9948-125/Fax: -163 rosenbleck@kluthe.com www.kluthe.de
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