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Allergikerfreundliches Konservierungsmittel

Allergikerfreundliches Konservierungsmittel
Die „große Freiheit“

Konservierungsmittelfreie Farben gibt es inzwischen eine ganze Reihe auf dem Markt. Doch auch andere Materialien, die im Innenraum eingesetzt werden– wie z. B. Grundierungen, Spachtelmassen, Abtönfarben oder Wandbelagskleber – können Konservierungsmittel enthalten. Gut, wenn auch diese Produkte für Allergiker geeignet sind.

Autorin: Susanne Sachsenmaier-Wahl | Fotos: Brillux

Anders als noch vor einigen Jahrzehnten enthalten die meisten Wandfarben heute keine Lösemittel mehr, sondern hauptsächlich Wasser. Selbst bei den Lacken ist der Lösemittelanteil stark zurückgegangen. Der positive Effekt dieser Rezepturänderungen: Die umweltschädlichen VOC-Emissionen konnten erheblich gesenkt werden. Doch diese Entwicklung hat auch eine Kehrseite: Farben und Lacke auf Wasserbasis sind anfällig für mikrobiellen Befall, da Bakterien und Pilze in ihnen ideale Wachstumsbedingungen vorfinden. Um Wandfarben und andere Produkte des Malerbedarfs haltbar zu machen werden ihnen in der Regel geringe Mengen an Konservierungsmitteln zugesetzt. Verwendet werden dazu heute meist Isothiazolinone. „Grundsätzlich stellen Farben und Lacke, die mit Iso-thiazolinonen konserviert sind, kein Risiko für Verbraucher dar“. So ist auf der Homepage des VdL (Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V.) zu lesen: Lediglich bei Personen, die eine sogenannte Isothiazolinon-Allergie entwickelt haben, man spricht hier von einer „Sensibilisierung“, könne der Aufenthalt in frisch gestrichenen Räumen unter Umständen zu allergischen Reaktionen der Haut führen.

In geringer Konzentration

Die Gruppe der Isothiazolinone gehört zu den wenigen Konservierungsmitteln, die gegen eine Vielzahl von Schadorganismen einsetzbar sind und sich auch kombinieren lassen, um Resistenzen vorzubeugen. Der Einsatz von Isothiazolinonen in Farben und Lacken erfolgt laut dem VdL allerdings nach dem Prinzip „so wenig wie möglich, so viel wie nötig“. Auf der Homepage des Verbandes (www.wirsindfarbe.de) ist außerdem Folgendes zu lesen: „Die Konzentration in Farben sind somit viel zu gering, um bei bestimmungsgemäßem Gebrauch zu einer Sensibilisierung von Verbrauchern zu führen. Dies zeigt ein einfacher Vergleich: dermatologische Patch-Tests, mit denen Ärzte testen, ob jemand auf einen Stoff (z. B. Methylisothiazolinon) allergisch reagiert, enthalten 500 bis 2.000 ppm Methylisothiazolinon. Dabei werden die Proben über Tage auf der Haut getragen. Dabei gehen die Dermatologen natürlich davon aus, dass diese Tests keine Sensibilisierung auslösen. In einer Wandfarbe liegt die Methylisothiazolinon-Konzentration typischerweise bei ca. 100 ppm und Spritzer werden nicht über Tage auf der Haut belassen.“

Wie kommt es zur Sensibilisierung?

Um entsprechend empfängliche Menschen zu sensibilisieren, muss also ein dauerhafter Hautkontakt vorhanden sein. Dieser ist – zumindest für den Malerkunden – bei Wandfarben im Normalfall überhaupt nicht gegeben. Auch in der Raumluft ließen sich laut VdL unmittelbar nach einer Renovierung zwar kurzfristig Spuren von bestimmten Isothiazolinonen (z. B. Methylisothiazolinon) messen, allerdings seien diese Konzentrationen ebenfalls zu gering, um eine Sensibilisierung hervorzurufen. Isothiazolinone sind aber nicht nur in Farben und Lacken enthalten, sondern auch in Reinigungsmitteln und – ja tatsächlich! – in einer Vielzahl von Kosmetika, beispielsweise in Seifen oder Shampoos. Dass die meisten Verbraucher mit diesen Produkten viel häufiger und meist auch länger in Kontakt kommen als mit Wandfarben, muss nicht explizit erwähnt werden.

Wenn es einmal zu einer Sensibilisierung gekommen ist, reichen jedoch bereits geringe Mengen von Isothiazolinonen aus, um eine allergische Reaktion auszulösen. Nicht nur, aber in erster Linie für Allergiker wurden in den letzten Jahren deshalb zahlreiche konservierungsmittelfreie Farben entwickelt.

Umfassendes Sortiment

Während es die meisten Hersteller bei einer konservierungsmittelfreien Farbe bewenden ließen, ging man bei Brillux einen Schritt weiter. Um auch abgetönte Wandfarben komplett konservierungsmittelfrei halten oder intensive Farbtöne ohne Konservierungsmittel anbieten zu können, brachte das Münsteraner Unternehmen zusätzlich zur konservierungsmittelfreien (weißen) Wandfarbe Vollton- und Abtönfarben ohne Konservierungsmittel auf den Markt. Daneben ist eine farbtongenaue Werkstönung – selbstverständlich ebenfalls konservierungsmittelfrei – möglich.

Doch auch damit sollte es noch nicht genug sein: Inzwischen bietet Brillux ein komplettes Sortiment an konservierungsmittelfreien Produkten an. Zusätzlich zur ersten stumpfmatten „Standard“-Innendispersion Vitalux, die der Nassabriebklasse 2 angehört, werden aktuell drei weitere Innendispersionen angeboten: Für den Objektbereich ist eine stumpfmatte Innendispersion, die der Nassabriebklasse 3 entspricht, erhältlich, im Premiumbereich (Nassabriebklasse 1) umfasst das konservierungsmittelfreie Sortiment eine stumpfmatte sowie eine seidenmatte Variante.

Doch auch bevor die Farbe an die Wand kommt, kann der Verarbeiter bereits auf Konservierungsmittel verzichten. Auch eine Reihe von Produkten zur Untergrundvorbehandlung sind bei Brillux mittlerweile konservierungsmittelfrei zu haben: eine manuell und maschinell verarbeitbare Wandspachtelmasse, ein Hydrosoltiefgrund sowie ein Wandbelagskleber, der nicht nur für die allergikerfreundliche Verklebung von Tapeten, sondern auch von Glattvliesen und Glasgeweben geeignet ist.

Für spezielle Anwendungsbereiche

Trotz des umfassenden Sortiments an konservierungsmittelfreien Produkten möchte Brillux eines deutlich machen: „Produkte mit Konservierungsmitteln sind keinesfalls schädlich und können problemlos eingesetzt werden. Schließlich sind in Deutschland und Europa hergestellte Produkte an strikte Richtlinien in puncto Gesundheits- und Umweltschutz gekoppelt“, erklärt Fabian Störkmann, Produktmanager Dispersionen bei Brillux, und fährt fort: „Mit unseren konservierungsmittelfreien Vita-Produkten kann der Maler jedoch sein Portfolio ergänzen und eine Alternative für bestimmte Zielgruppen anbieten – und das auch ohne Einbußen in der Haltbarkeit der Produkte: Für Menschen, die an einer Allergie gegen Isothiazolinone leiden, oder aber für diejenigen, die in einem öffentlichen Raum ein Optimum für jeden Besucher schaffen wollen.“ Besonders in Räumen, in denen man sich viel aufhält, etwa im Kinder-, Schlaf- und Wohnzimmer, werde ein wohngesunder Wandaufbau immer mehr nachgefragt.

Dass das Konzept aufzugehen scheint, bestätigt Michael Fraundorfer, Maler- und Lackierermeister bei der Malerwerkstätte Schlüter in München: „Meine Kunden sind total glücklich mit Vitalux. Wir haben das Material schon in Weiß, Grün, Grau und auch in Volltonfarben verarbeitet und das hat auch von der Applikation her gut geklappt.“

Auch Sandro Crocioni, Geschäftsführer des Malerbetriebs Crocioni in München, überzeugt: „Ich kann aus Erfahrung sagen, dass man, bedingt durch die ausgezeichnete Deckkraft, fast einen kompletten Anstrich spart. Die Verarbeitung an sich ist zudem sehr einfach, da sich Vitalux gut streichen lässt.“


PraxisPlus

Die Vita-Serie von Brillux umfasst folgende konservierungsmittelfreie Produkte:

  • die Spachtelmasse Vitafill 9001
  • den Hydrosol-Tiefgrund Vitabase 9002
  • den Wandbelagskleber Vitaglue 9003
  • die Vollton- und Abtönfarben Vitamix 9018 in 7 Farbtönen

sowie die 4 Innendispersionen:

  • Vitalux 9000 (stumpfmatt, Nassabriebbeständigkeit Klasse 2)
  • Vitasmart 9004 (stumpfmatt, Nassabriebbeständigkeit Klasse 3)
  • Vitasense 9005 (stumpfmatt, Nassabriebbeständigkeit Klasse 1)
  • Vitashine 9006 (seidenmatt, Nassabriebbeständigkeit Klasse 1)

www.brillux.de

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