Beschichtung im laufenden Betrieb: Ein perfektes Ergebnis zeigt das Projekt „Bauhaus“ in Pforzheim.
Makellos weiß mit roten Akzenten in Schrift, Logo und Bändern strahlt die Metallfassade des Baumarkts heute wieder in ihren CI-Farben. Im Laufe der Jahre war die im Farbton RAL 9010 industriell beschichtete Metallfassade an einigen Stellen unschön geworden. Etwa im Bereich des Haupteingangs, wo wechselnde Beschilderungen Schmutzränder und Kleberspuren hinterlassen hatten. Versuche, diese mit Schleifvlies zu entfernen, hatte zu matten Stellen geführt. Daher entschlossen sich die Verantwortlichen für die Renovierung, den überwiegenden Teil der 2.500 Quadratmeter großen Metallfassade neu beschichten zu lassen.
Die Malerarbeiten an der Fassade mussten bei laufendem Betrieb erfolgen. Ein Gerüst aufzustellen, wäre wegen der direkt am Gebäude gelegenen Außenverkaufsflächen umständlich und aufwendig gewesen. Die Lösung waren ein Hubsteiger und das Airless-Spritzverfahren. Fehlte noch der passende Lack mit einer Grundierung, die sich im Airless-Verfahren verarbeiten lässt und auf der Altfassade haftet. Anfangs war eine Lösung mit einem Zwei-Komponenten-Lack im Gespräch, doch davon kamen die Verantwortlichen rasch ab, da der Aufwand mit Anmischen, Umtopfen und Topfzeit für den notwendigen schnellen Auftrag zu groß gewesen wäre.
„Nachdem uns der beauftragte Malermeister Andreas Bihler vom Malerfachbetrieb Creative Style um Rat fragte, legten wir vor Ort eine Musterfläche mit unserem Haftprimer an“, berichtet Caparol-Verkaufsberater Martin Heger. Mit dabei war auch Anwendungstechniker Hartmut Erl. Die beiden Anwendungstechniker stehen Handwerkern bei größeren Herausforderungen zur Seite und geben zudem praktische Einweisungen.
Rüst- und Reinigungszeiten
Der Haftprimer ist wasserverdünnbar und trocknet schnell. Die Acrylgrundierung eignet sich für kritische Untergründe wie Altanstriche, Hart-PVC oder Aluminium. „Wir machten Gitterschnitttests, die uns sogar hier auf dem glatten Metall einwandfreie Haftung attestierten“, freut sich Heger. Nicht selten gibt es unvorhersehbare Besonderheiten: So wurden etwa bei der industriellen Beschichtung von Metallfassaden oft benetzungsfeindliche Stoffe eingesetzt, die haftungsmindernd wirken.
Auf den Haftprimer trugen die Maler den einkomponentigen Lack ebenfalls im Airless-Spritzverfahren auf. Das wasserverdünnbare Material zeichnet sich durch Kratz- und Stoßfestigkeit aus. „Ich bin positiv überrascht von dem wässrigen Einkomponenten-System, wegen der einfachen Verarbeitung und dem schnellen Arbeitsablauf gegenüber ZweikomponentenSystemen. Damit hätten wir einen Mitarbeiter mehr gebraucht. Außerdem waren die Rüst- und Reinigungszeiten viel kürzer. In einer halben Stunde ist das Airless-Gerät mit Wasser gereinigt und wieder einsatzbereit“, erläutert Bihler.
Keine Ansätze zu sehen
Den Malermeister freute es, dass durch das Arbeiten vom Hubsteiger aus keinerlei Ansätze an der Metallfassade zu sehen waren. Bihler war mit zwei Mannschaften zu zwei bis vier Malern dort insgesamt rund vier Wochen beschäftigt. Dank des Einsatzes des Hubsteigers und des Airless-Spritzverfahrens, konnte flexibel in Etappen gearbeitet werden. „Wir wollen komplett von den lösemittelhaltigen Lacken weg. Das ist besser für die Umwelt und unsere Gesundheit. Dazu ist die Verarbeitung einwandfrei, die Reinigung der Werkzeuge einfach“, fasst Bihler zusammen.
Der zügigen Ablauf der Fassadenbeschichtung hat auch Daniel Clemens, Geschäftsleiter des Baumarktes überzeugt: „Die Fassade wirkt wie neu.“ Verkaufsberater Martin Heger ist sich sicher, dass die neue Lackierung wohl die nächsten 15 bis 20 Jahre halten wird.
praxisplus
Objekt: Metallfassade, Bauhaus,
Konstanzer Straße 6, 75179 Pforzheim
Ausführender Betrieb:
Andreas Bihler, Malerfachbetrieb
Creative Style Pforzheim
Produkte: Capacryl Haftprimer und
Capacryl PU Satin
Malerblatt 12/2017