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Rutschhemmende Beschichtungen - Keine Ausrutscher mehr

Rutschhemmende Beschichtungen
Keine Ausrutscher mehr

Rutschhemmende Beschichtungen können auch nachträglich ohne großen Aufwand appliziert werden – und so schlimme Unfälle verhindern. Dem Maler eröffnen sie darüber hinaus zusätzliche Betätigungsfelder.

Autorin: Susanne Sachsenmaier-Wahl | Fotos: Jaeger

Fast jeder ist schon einmal ausgerutscht – und das nicht nur auf Glatteis. Häufig ereignen sich Sturzunfälle in alltäglichen Situationen im häuslichen Umfeld oder bei der Arbeit – wie z. B. in der Dusche, auf nassem oder schmierigem Boden oder auf glatten Bodenbelägen. „45 Prozent aller Sturzunfälle ereignen sich beim Gehen auf ebenen Flächen“, ist auf der Homepage der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) zu lesen. Bei den Arbeitsunfällen stehen, so erfährt man dort außerdem, Unfälle infolge von Stolpern, Rutschen und Stürzen mit rund 35 Prozent ganz oben auf der Liste. Wer mit einem blauen Auge – oder vielmehr ein paar blauen Flecken – davon kommt, kann sich durchaus glücklich schätzen. Nicht selten müssen Sturzunfälle aber ärztlich versorgt werden, Knochenbrüche gelten als häufige Folgen. Neben den gesundheitlichen Problemen haben Sturzunfälle vor allem finanzielle Folgen: Der deutschen Wirtschaft entstehen pro Jahr Kosten von etwa acht Milliarden Euro für die Ausfallstunden, die durch Stolper-, Sturz- und Rutschunfällen verursacht werden, so die VBG.

Dies verdeutlicht, wie wichtig eine rutschsichere Ausführung von Bodenflächen, Treppen oder Sanitärbereichen ist. Doch wie können rutschsichere Flächen, auch nachträglich, möglichst einfach und somit kostengünstig erzielt werden? Der Einbau komplett neuer Bodenbeläge ist in der Regel aufwendig und damit teuer. Zeit und Geld lassen sich dagegen mit einer Anti-Rutsch-Beschichtung, die einfach auf den vorhandenen Untergrund aufgebracht wird, sparen. Im folgenden stellen wir drei Möglichkeiten vor.

Rutschhemmende Beschichtungen aus der Dose

Die schnellste und einfachste Lösung stellt ein Anti-Rutsch-Spray dar. Das Spray ist für die Anwendung auf verschiedenen Untergründen geeignet und kann sowohl im Innen- als auch im Außenbereich eingesetzt werden. Der farblose Überzug aus der Sprühdose kann z. B. auf Fliesen, Keramik, Naturstein, Sanitäracryl oder Emaille aufgebracht werden. Mit dem Spray lässt sich so beispielsweise im Bad, in der Duschwanne oder auf Treppenstufen ganz unkompliziert die Rutschhemmungsklasse R 10 erreichen. Dabei ist ein vollflächiger Auftrag gar nicht nötig. So genügt an Treppenabsätzen meist ein wenige Zentimeter breiter Streifen, um die Rutsch- und damit Absturzgefahr zu minimieren. Ähnliches gilt in der Dusch- oder Badewanne. Einige Streifen mit Abständen platziert, schützen hier vor „Ausrutschern“.

Ganz einfach und rationell lassen sich einzelne Anti-Rutsch-Streifen oder Streifen-Reihen mithilfe von wiederverwendbaren stabilen Kunststoffschablonen applizieren. Jaeger, der Hersteller des Anti-Rutsch-Sprays, bietet diese in zwei Ausführungen an: Eine Schablone ist für Anti-Rutsch-Streifen auf Treppen gedacht. Sie besitzt eine Größe von 700 x 250 Millimetern und mit ihrer Hilfe lässt sich ein fünf Zentimeter breiter Streifen sauber auftragen. Mit der anderen Schablone (Größe 700 x 700 mm) können fünf Anti-Rutsch-Streifen, beispielsweise in Duschwannen, gleichzeitig appliziert werden.

Großflächige Rutschsicherheit

Überall dort, wo einzelne „Bremsstreifen“ nicht ausreichend sind, also etwa in Kellerräumen, Lagerräumen, Treppenhäusern und geschützten Außenbereichen, kann eine vollflächige Beschichtung notwendig sein. Hier ist eine wasserverdünnbare, einkomponentige Bodenbeschichtung, mit der sich die Rutschhemmklasse R 10 auf verschiedenen Untergründen (Beton, Zementestrich, Asphalt, haftende Altanstriche und Holz) erzielen lässt, eine Lösung. Die Beschichtung, die in drei Grautönen angeboten wird, kann mit Pinsel, Rolle oder Airlessgerät verarbeitet werden, ein aufwendiges Anmischen wie bei einer 2K-Beschichtung entfällt. Die Eigenschaften der Beschichtung sind auf den Renovierungsfall bzw. die nachträgliche Anti-Rutsch-Ausrüstung abgestimmt. So verfügt die wasserbasierte Bodenbeschichtung über eine rasche Trocknung. Bereits nach etwa einer Stunde ist die Oberfläche staubtrocken, nach zwölf Stunden kann der zweite Anstrich erfolgen und nach sieben bis zehn Tagen ist die Beschichtung voll belastbar. Ihre vom Hersteller als „sehr gut“ bezeichnete Haftung sowie die hohe Stoß-, Schlag-und Abriebfestigkeit sorgen für eine lange Haltbarkeit der gut deckenden Beschichtung. Im späteren Gebrauch ist sie gegen haushaltsübliche Chemikalien beständig.

Keine Rutschpartie im Nassbereich

Nicht nur, aber ganz besonders dort, wo ältere Menschen oder Kinder in Nassbereichen unterwegs sind, – man denke nur an Seniorenheime oder Kindertagesstätten – ist eine Anti-Rutsch-Ausrüstung des Bodens in Sanitärräumen oder von Dusch- und Badewannen sinnvoll. Eine Beschichtung stellt dabei eine deutlich haltbarere, reinigungsfreundlichere und damit hygienischere Alternative zu Duschmatten, aufgeklebten Antirutschstreifen oder Antirutschfolien dar. Mit dem Schweizer Produkt „SWISSGrip AntiRutsch“ beispielsweise kann die Rutschhemmungsklasse R11 erzielt werden. Die umweltfreundliche, wasserbasierte 2K-Beschichtung trocknet transparent auf und ist damit nahezu unsichtbar, wodurch Farbe und Struktur des jeweiligen Untergrundes erhalten bleiben. Die getrocknete Oberfläche – diese ist nach nur zwölf Stunden nutzbar – kann mit handelsüblichen Produkten gereinigt werden. Und sollte es einmal erforderlich sein, lässt sich die Beschichtung sogar wieder rückstandsfrei entfernen. In Deutschland und Österreich wird die Schweizer Anti-Rutsch-Beschichtung exklusiv von Jaeger angeboten (www. jaegerlacke.de). Erhältlich ist sie im praktischen Set für ca. 1,2 Quadratmeter. Das Set enthält neben den zwei Komponenten für die Beschichtung im passenden Mischungsverhältnis, ein spezielles Reinigungstuch für die Untergrundvorbereitung, hochwertiges Klebeband zum Abkleben der Flächen sowie eine Mischwanne und eine Rolle für die Verarbeitung.

 

 

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