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Trends beim Holzschutz

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Trends beim Holzschutz

Welche Trends gibt es im Holzschutz? Was ist beliebt? Worauf ist bei Auswahl und Verarbeitung zu achten?

Die Premiummarke Sikkens bietet mit dem Cetol-Lasurensystem ein umfangreiches Produktsortiment für den ästhetischen und funktionellen Holzschutz. Zwei Experten aus dem Hause Sikkens widmen sich in diesem Beitrag unterschiedlichen Fragestellungen und geben Antworten.

Welche Farbigkeiten sind in der Holzgestaltung derzeit am beliebtesten?

In der Holzgestaltung und in der Architektur sind die Trends oft sehr ähnlich: Beliebt ist zurzeit eine große Palette von Farbnuancen aus dem Graubereich. Aber auch viele attraktive Zwischentöne sind angesagt, also Farben, die zwischen den Farbfamilien liegen. Dazu gehört auch die Sikkens Farbe des Jahres Opal – eine sanfte, ruhige Farbe aus dem Blau-Grünbereich. Sie ist überraschend vielseitig und lässt sich hervorragend mit anderen Farben kombinieren. Sehr schön steht sie auch zu Beige-, Weiß- und natürlichen Holznuancen. Speziell bei den holzfarbenen Lasuren waren über die Jahre starke Vorlieben für ganz bestimmte Hölzer zu beobachten: Nach Kiefer stand eine Zeit lang die eher rötliche Buche im Fokus, später kamen dunkle Holzfarben auf. Jetzt sind auch bei den Lasuren vergraute Töne, die an Kiesel und Ton erinnern, oder helle Nuancen stark gefragt, zum Beispiel Beige-Grautöne, aber auch rauchige Nuancen wie ein leichtes Lavendel oder Taubenblau. Und es gibt nach wie vor eine große Palette im Grünbereich.

 

Eine Übersicht als Poster der Reaydmix-Lasuren mit den 16 gängigsten Lasurfarbtönen ist im Sikkens Shop erhältlich.

Wo liegen die Grenzen der farbigen Beschichtung in puncto …

  • helle Farbtöne (Verschmutzung, geringer UV-Schutz)

Verschmutzungen spielen bei der Holzbeschichtung eher eine untergeordnete Rolle. Auch die Problematik des Algen- und Pilzbefalls ist im Vergleich zu Fassadenbeschichtungen nicht relevant. Der Einsatz heller Lasurfarbtöne war früher ein Problem, doch dank der Entwicklung unseres Basecoat-Systems für Lasuren gehören diese Einschränkungen mittlerweile der Vergangenheit an. Das spezielle 2-Basen-System gleicht die Nachteile heller Lasurfarbtöne (fehlende Pigmentierung) aus und gewährleistet den bewährten Schutz des Holzes. Die Base TC wird eingesetzt, wenn der Farbton bereits eine ausreichende Pigmentierung und somit einen ausreichenden Schutz aufweist. Die Base TU ist mit UV-Absorbern und Lichtstabilisatoren ausgerüstet. Diese sorgen dafür, dass die UV-Transmission, also die Lichtdurchlässigkeit des schädlichen Bereichs der UVB-Strahlung (280 – 340 nm), verschoben wird, sodass die von UV-Strahlen hervorgerufene Schädigung deutlich abnimmt. Zusätzlich verbessern die Additive einige Eigenschaften der Lasur. Zum Beispiel werden Elastizitätsverlust, Farbtonveränderungen und Verfärbungen verringert. Ein weiterer maßgeblicher Vorteil des Basecoat-Systems: Die früher üblichen Farbtonunterschiede zwischen Dünn- und Dickschichtlasuren konnten nahezu aufgehoben werden. Auf die Eingangsfrage zurückkommend: Sikkens setzt ganz bewusst keine matten, sondern nur seidenglänzende Lasuren ein. Hier ist die Oberflächenstruktur glatter und weniger anfällig gegen Schmutz.

  • extrem dunkle Farbtöne (Aufheizung)

Eine mögliche Aufheizung der Lasurschicht ist für das Beschichtungsmaterial üblicherweise kein Problem. Gerade in dieser Hinsicht werden die Produkte vor der Markteinführung extremen Belastungen ausgesetzt. Nicht umsonst nutzen wir neben anderen die Erfahrungen von Bewitterungstests in Florida. Die Auswirkung auf das Holz ist natürlich deutlich höher zu bewerten. Hier kommt es allein auf die Holzart an – bei Nadelhölzern können sich Risse bilden und unter Umständen tritt Harz tritt aus. Bei Tropenhölzern wiederum ist die Verwendung dunkler Farbtöne nicht so problematisch. Bei der Farbtonauswahl müssen somit die Holzart, die Konstruktion und die Lage des Bauteils unbedingt beachtet werden.

  • Verblassen intensiver Farbtöne

Dieser unschöne Effekt trifft für alle Beschichtungssysteme, die im Außenbereich eingesetzt werden, zu. Nicht ohne Grund wurde vom Bundesausschuss Farbe und Sachwertschutz das Merkblatt Nr. 26 „Farbveränderung von Beschichtungen im Außenbereich“ erstellt. Konkret ausgedrückt sind dies Fragen des Bindemittels und des Pigments (siehe BFS-Merkblatt 26, Tabelle 1 „Klassifizierung der alterungsbedingten Farbveränderungen“). Bei der Holzbeschichtung kann der Verarbeiter das Problem aber ohne große Schwierigkeiten umgehen. Dem Maler steht ein breites Sortiment sogenannter „Acryl-Lacke“ zur Verfügung, die eine deutlich geringere Kreidungsneigung aufweisen und damit einhergehend seltener optische Farbtonverblassungen als ein Alkydharzlack zeigen. Wir bieten auch deshalb drei wasserbasierte Produktqualitäten für diesen Einsatzbereich an. Von der klassischen Cetol Wetterschutzfarbe über Rubbol BL Satin bis hin zum ventilierenden Premium-Fensterlack Rubbol BL Ventura Satin. Bei Lasuren ist das Phänomen aufgrund der Transparenz der Produkte deutlich weniger ausgeprägt und auch optisch nicht in der gleichen Weise wie bei deckenden Beschichtungen wahrnehmbar.

Im Sikkens-Shop sind verschiedene Broschüren rund um den Holzschutz verfügbar.


Sind alle Farbtöne auf allen Holzuntergründen machbar?

Im Prinzip ja, aber dennoch muss die Frage mit „nein“ beantwortet werden. Das Anstrichmaterial könnte die Vorgabe erfüllen, aber der Untergrund ist die Schwachstelle. Wie erwähnt gibt es eindeutige Einschränkungen. Auf harzreichen Untergründen sollten beispielsweise keinesfalls dunkle Farbtöne eingesetzt werden, da es wegen der Erwärmung zu extremem Harzfluss kommen kann. Für die Entscheidung über den Farbton sind Holzart, Konstruktion und Standort des Bauteils wichtig. Findet keine direkte Sonneneinstrahlung statt, ist die Auswahl des Farbtons nicht so problematisch.

Christine Gottwald, Leiterin des Ateliers der Farbe bei Sikkens im Interview.

Quelle: Sikkens
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