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Naturreiner Alpenkalk aus der Schweiz

Alpenkalk
Big in Japan

Naturreiner Alpenkalk aus der Schweiz sorgt sogar in japanischen Wohnhäusern für ein gesundes Raumklima. Dabei hat Japan auch eigene, hochwertige Kalkvorkommen. Warum also wird der Naturbaustoff importiert?

Fotos: Haga

Lange wurden dem japanischen Kalk Zuschlagstoffe zugesetzt, die das naturreine Ausgangsmaterial in ökologischer Hinsicht regelrecht verdarben. Zwar ist inzwischen auch in Japan das Umweltbewusstsein der Hersteller gestiegen, die Produkte haben aufgeholt. Doch der Schweizer Hersteller ist als Premium-Marke etabliert, der Baupartner blieb Haga treu.

Thomas Bühler, Geschäftsführer von Haga kann sich genau erinnern, wie es dazu kam, dass der Putz des Schweizer Herstellers auf die „Reise nach Japan“ ging: „Auf einer Messe im Jahr 2001 informierte sich der Baustoffhändler aus Asien gründlich über den naturreinen Kalkputz aus der Schweiz, der auf natürliche Weise vor Schimmel schützt. Der basische pH-Wert entzieht den Pilzsporen jeglichen Nährboden. Zudem kann das feinporige Kapillarsystem Feuchtigkeit aus dem Mauerwerk abtransportieren und wohldosiert an die Luft abgeben. Das ist ideal für ein Land, das gerade im Sommer unter hoher Luftfeuchtigkeit und extremer Schwüle leidet.“

Der Händler blieb weiter am Ball, meldete sich per Fax und E-Mail und kündigte eines Tages seinen Besuch in der 5.000-Seelen-Gemeinde Rupperswil im Kanton Aargau an. Dort konnte er selbst in Augenschein nehmen, wie der Putz nach alter Handwerkskunst hergestellt wird. Nach dem Brand des Kalksteins reift die Kalkmilch oft über Jahre in Tanks. „Je länger die Sumpfzeit, desto feiner und geschmeidiger wird der Baustoff“, erläutert Bühler. Auch die Alpen, aus der das Ausgangsmaterial stammt, hatte der Besucher direkt vor Augen. Zu den geologischen Besonderheiten der Region zählt, dass die Kalkschichten in umgekehrter Reihenfolge zu finden sind: Die tiefste, älteste und damit reinste Ablagerung des Urmeeres tritt dort ganz oben zutage. Das erklärt die hohe Qualität der Produkte.

Putz für hochwertige Häuser

Inzwischen wird seit vielen Jahren in Japan mit Naturkalk aus Rupperswil gebaut. Zu den Interessenten gehören vor allem Architekten, die sich auf den Bau hochwertiger Einfamilienhäuser im westlichen Stil spezialisiert haben und deren Kunden Wert auf ein gesundes Raumklima legen. Bühler: „Wir profitieren dabei aber auch von dem guten Image, das die Schweiz in Japan genießt.“

Die Häuser sind außen mit dem Hagasit verputzt. Der diffusionsoffene Edelputz sorgt auch an Fassaden für ein hervorragendes Feuchtigkeitsmanagement und ist schmutzabweisend. Beim Innenputz Calkosit, der in vielen – auch intensiven – Farbtönen erhältlich ist, entscheiden sich drei Viertel der Bauherren dennoch für Weiß. Gerade da kann Haga-Naturkalk dank seines Calciumcarbonat-Anteils von 98 Prozent mit Helligkeit und einer belebenden Atmosphäre punkten.

Die Paletten werden im Container zunächst per Lkw nach Basel, dann per Bahn zu den Häfen in Rotterdam oder Hamburg transportiert, bevor sie den Seeweg nach Tokio, Osako oder Yokohama antreten. Ein teures Unterfangen? Bühler schüttelt den Kopf: „Fünf Tonnen Frachtgut ins Engadin zu transportieren verursacht verhältnismäßig höhere Kosten als 24 Tonnen nach Osaka zu verschiffen.“

 

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