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Die Zukunft der Tapete

Aktionsforum Tapete
Die Zukunft der Tapete

Auf Einladung des Aktionsforums Tapete fand zum zweiten Mal der Branchentreff „Tapetengipfel“ statt. Hersteller, Zulieferer, Industrie und Handel aus dem In- und Ausland blickten auf das erste Jahr der Gemeinschaftskampagne „Deutschland tapeziert“ zurück und gaben einen Ausblick auf weitere Kampagnen in 2020/21.

Autorin: Bärbel Bosch

Rund 70 Teilnehmer trafen sich aufgrund der aktuellen Lage an den Bildschirmen und nicht, wie geplant, in der Messe Frankfurt. Karsten Brandt, Geschäftsführer des Verbands der Deutschen Tapeten-Industrie e.V., stellte die Ergebnisse der gemeinsam finanzierten Basiskampagne und der individuell adaptierten Tapetenwochen vor und zog eine positive Bilanz der PR- und Werbemaßnahmen. Die Inlandsumsätze der deutschen Hersteller seien im ersten Quartal 2020 um 7,5 Prozent gestiegen. Auch aus dem Handel wurde von vielfältigen Aktivitäten berichtet, der Tapetenabsatz soll weiterhin durch Werbeaktivitäten angekurbelt werden. Ein großer Erfolg sei es, dass über 40 Firmen teilnehmen, Partner aus allen Stufen der Wertschöpfungskette: Vormaterial, Tapetenherstellung, Handel und Verbände haben sich zusammengetan.

Michael Caspar, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Tapetenindustrie (VDT) und Geschäftsführer des Tapetenunternehmens Caspar, zeigt sich hochzufrieden: „Die Kampagne hat Zahlen und Fakten geliefert, auf die wir aufbauen können. Darüber hinaus hat das Gewinnspiel #Meine Lieblingstapete gezeigt, Tapete ist für jede Wand geeignet.“ Caspar möchte die Aktion weiterhin unterstützen. Dr. Frederik Rasch, Geschäftsführer von Rasch, stimmte Michael Caspar zu, die Nachfrage nach Tapete sei stabiler und besser. „Wir müssen weitermachen“, so der Tenor auch vieler anderer Teilnehmer des Tapetengipfels.

Ausblick

Den Kampagnenpartnern und Gästen wurde ein strategischer Ausblick auf das nächste Jahr mit „Deutschland tapeziert“ präsentiert. Ohne Pause soll der positive Schwung aus dem Frühjahr mitgenommen und mit einer Sommer-Kampagne ins zweite Jahr gestartet werden. Dabei werden auch die veränderten Konsumgewohnheiten der Verbraucher aufgrund der Corona-Situation berücksichtigt. Insgesamt ist die Kampagne auf mindestens drei Jahre ausgelegt.

Klaus-Peter Teipel sorgte mit seinem Vortrag „Der Tapetenmarkt in Deutschland – Chancen & Risiken in einem sich stark verändernden Markt“ für großes Interesse bei den Konferenzteilnehmern. Seine Marktuntersuchungen zeigten: Mit den gesetzten Kampagnenzielen Aufmerksamkeit und Aufklärung ist „Deutschland tapeziert“ auf dem richtigen Weg, die Tapete wieder in das Bewusstsein der Deutschen zu bringen. Während sich das Potenzial für geplante Tapezierarbeiten in Deutschland auf rund sieben Millionen Personen jährlich beziffert, liegt die Zahl der entsprechenden Renovierungen deutlich darunter. Dabei verwenden rund 60 Prozent der Verbraucher in Deutschland Tapeten in ihrem Zuhause. Nach Angaben der GfK beziffert sich die Zahl der durchgeführten Tapezierprojekte in den letzten Jahren auf rund vier bis 4,5 Millionen Renovierungsakten pro Jahr (GfK Studie im Auftrag des DTI, Oktober 2019). Rund 25 bis 30 Prozent dieser Arbeiten werden ausschließlich von Profis oder in Kombination mit Eigenleistungen durchgeführt – Anteil steigend. Etwa 70 bis 75 Prozent verbleiben entsprechend als reine DIY-Arbeiten.

Interesse für Tapeten wecken

Tapeten-Designs müssen zeitgerecht sein, den Einrichtungsstilen entsprechen, Kreativität und Individualität vermitteln und den Endverbraucher überzeugend ansprechen. Dabei müssen Tapeten laut Teipel ihr Image als langfristiger Wandbelag (für zehn Jahre bzw. länger) abstreifen und als Wandkleid gesehen werden, welches durch die leichte Verarbeitung öfter gewechselt werden kann.

Im Vorfeld von Aktionen des Handels und am POS muss das Thema Tapete beim Verbraucher wieder grundsätzliches Interesse wecken, sei es durch technische Innovationen auf der Produktseite oder beispielsweise die Verankerung der Tapete als unverzichtbares Element im Kontext moderner Einrichtungsstile. Ziel sollte es sein, Tapete zu einem von der breiten Masse begehrten „must have“ zu entwickeln.

„Die Zukunft liegt wohl in der Weiterentwicklung der Haustechnik, mit deren Hilfe wir die Kontrolle über die verschiedenen Systeme im Wohnbereich zentralisieren können. Wir werden immer stärker mit unseren Wänden interagieren, um unsere Umgebung zu kontrollieren und sie an unsere Bedürfnisse anzupassen. Forschungsarbeiten zu neuen Materialien konzentrieren sich auf technische Papiere und Stoffe, insbesondere auf intelligente Textilien, die flexible Bildschirme und wechselfarbige Beschichtungen ermöglichen sollen“.


PraxisPlus

Das Aktionsforum Tapete (AT) ist eine unabhängige Branchen-Plattform, die sich an alle auf dem deutschen Markt agierenden Unternehmen, Verbände und Organisationen wendet, die ein wirtschaftliches Interesse am deutschen Tapetenmarkt haben. Ziel ist es, gemeinsam einen Beitrag zu leisten, um eine spürbare positive Veränderung im Markt zu bewirken.

www.deutschland-tapeziert.de

www.tapeten.de


Klaus-Peter Teipel

Rund 60 Prozent der Verbraucher in Deutschland haben Tapeten in ihrem Zuhause.


Michael Caspar

Es war ein großer Erfolg, nicht nur die klassische Tapetenindustrie, sondern auch die gesamte Bandbreite der Branche an einen Tisch zu bekommen.


Karsten Brandt

Inlandsumsätze der deutschen Hersteller sind im ersten Quartal 2020 um 7,5 Prozent gestiegen

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