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Tapetengestaltung 2016

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Tapetengestaltung 2016

Die Tapetenhersteller zeigten uns auf der Heimtextil, dass die Vielfalt scheinbar grenzenlos ist.

In der der zweiten Januarwoche war es wieder so weit: Trendinteressierte in Sachen Interieur strömten nach Frankfurt, um sich auf der Heimtextil, der Leitmesse für Wohn- und Objekttextilien, inspirieren zu lassen. Wir konzentrieren uns auf die Welt der Tapete, über die Karsten Brandt, Geschäftsführer Deutsches Tapeten Institut (DTI), sagt: „Wie kaum ein anderes Gestaltungsmittel der Inneneinrichtung gibt Tapete uns die Freiheit, das auszudrücken, was wir fühlen. Mit Tapete kreieren wir Räume, die zu uns passen und in denen wir uns entfalten können.“

Colorits begleiten die Ornamente der Serie Loft von Guido Maria Kretschmer.


Gemütlichkeit

Neben Individualität ist der Wohlfühlfaktor laut der Heimtextil das Design-thema 2016. Auch bei den Tapetenherstellern ist „Gemütlichkeit“ ein übergreifendes Motto für 2016. Als Gegenbewegung der Technisierung sehen sie eine Sehnsucht der Menschen nach Wärme, Geborgenheit, Harmonie, Ruhe und Entschleunigung. Dazu passt das Thema natürliches Wohnen: Naturmaterialien, Gewebe und grobe Strukturen sind besonders angesagt und auch Florales bleibt im Fokus, mitunter auch begleitet von Vögeln, die sich auf Ranken tummeln. Aber auch verwaschenes, patiniertes Holz, Beton- und Rostoptiken sowie Steindessins sind weiterhin an der Wand zu finden. Sie werden ergänzt durch Leder, Baumrinden- und Leinenstrukturen.

Tapeten wollen beeindrucken: Durch verbesserte Drucktechniken werden 3-D-Effekte und damit optische Täuschungen und authentische Ergebnisse erzielt. Bücherwände, Apothekerschränke sowie Stein, Holz oder Leder wirken täuschend echt. Aber auch haptisch will man Tapeten spüren. Die Prägungen und Veredelungen der Wandbeläge laden zum Anfassen ein. Leder-, Textil- und Metalloptiken werden miteinander kombiniert. Weiterhin auf dem Vormarsch sind Ethno– und Folklore-Elemente. Der Reiz des Exotischen kombiniert mit ursprünglichen Traditionen und Handwerkskunst sorgt für Behaglichkeit.

Möchten Sie gerne ins Regal greifen? Keine Chance! Die fotorealistische Tapete der neuen Kollektion von Rasch, “Crispy Paper”, sorgt für eine optische Illusion.


Der Metallic-Trend, der seinen Siegeszug bereits 2015 mit glänzendem Kupfer begonnen hat, wird sich im nächsten Jahr fortsetzen. Zu Kupfer gesellt sich verstärkt Gold, Silber oder Bronze in seidenmatter Eleganz. Metallic-Effekte finden sich in allen Stilrichtungen wieder, als winzige Akzente, aber auch als übergreifendes Wandthema. Neu für die Wand sind Muster mit verschwommenen Kanten, weichen Übergängen und Farbverläufen, die an Aquarelle erinnern. Alle Dessins wirken ein wenig lebendiger, natürlicher und vor allem gemütlich.

Auch bei den Farben dominieren warme Töne: Sand- oder Beigetöne, Pastellfarben, Petrol, Beerentöne oder Taupe, für Glamour sorgen Metalleffekte. Einzelne Bahnen in kräftigen Farben oder opulenten Mustern sorgen für Hingucker im Raum.

Weiterhin gilt an der Wand Mix-and-Match: Poppige Blumen mit knalligen Farbakzenten können beispielsweise mit Streifen oder geometrische Mustern kombiniert werden.

Klassische Elemente in edlen Bronzetönen sorgen für ein exklusives Ambiente. Die Kollektion Keneo überzeugt auch durch eine samtige Haptik.


Prominente und Designer

Die Auswahl an Tapeten ist riesig. Das DTI spricht von aktuell mehr als 10.000 unterschiedlichen Dessins. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Was aber, wenn der Kunde sich im Tapetendschungel verliert? Orientierung bieten die Hersteller schon lange in Form von bekannten Designern und seit einigen Jahren sogar mit bekannten Prominenten. Pickhardt + Siebert aus Gummersbach brachte nach Dieter Bohlen einen weiteren Kracher an die Wand: Der Designer Guido Maria Kretschmer entwarf die erste Tapetenkollektion „Fashion for Walls“ mit fünf Serien für die Gummersbacher. Inspirieren ließ er sich von seinen Erlebnissen auf seinen unzähligen Reisen. „Jeder sollte sich in seinem Zuhause wohlfühlen und seinen ganz individuellen Einrichtungsstil finden“, so der beliebte Modeschöpfer.

Auch die Marburger Tapetenfabrik setzt auf bekannte Namen: die Musikerin und gelernte Goldschmiedin Nena eroberte die Tapetenwelt und das Publikum. Ullrich Eitel, Geschäftsführer der Marburger Tapetenfabrik, war begeistert: „(…) Natürlich war Nena das absolute Highlight. (…) Wir haben die Handschrift von Nena auf die Tapete übertragen. Die Nena-Kollektion kam ausgesprochen gut bei unseren Kunden an. Wir hatten hier einen perfekten Start in das Jahr 2016. Nena hat volle Sympathie und Begeisterung bei unseren Gästen geweckt.“

Gecrushte Tapeten sind eine besondere Spezialität der Marburger Tapetenfabrik. Jede einzelne Rolle ist ein Unikat, weil die Falten immer unterschiedlich durch die Maschine laufen. Durch modernes und zeitloses Design ist die Kollektion ideal mit allen Stilrichtungen kombinierbar. Ein reduziertes Damastmotiv unterstreicht die Anmut dieses Dessins.

Ein „alter Hase“ in der Tapetenwelt ist Barbara Becker, die für Rasch b.b home passion V entwarf. Inspirationsgeber für die Muster und Farben der Tapeten und Stoffe war die Schönheit und Freude Miamis. In lauter Lieblingsstücken verstreut sie in drei Themenwelten gute Laune.

Der Designer Michael Michalsky erweiterte gemeinsam mit A.S. Création seine Kollektion Metropolis by MICHALSKY LIVING um fünf weitere Designs, die sich ebenfalls dem Thema Stadt widmen. Geradlinig, modern und extravagant mit grafischen Mustern, Streifen, Floralprints und Ornamenten sowie strukturierter Uni-Optik, repräsentieren sie einen urbanen und komfortablen Wohnstil. „Tapeten sind absolute Allround-Talente, denn sie verändern und verschönern im Vergleich zu einem einzelnen Möbelstück gleich den kompletten Raum. Es entsteht ein völlig neues Wohngefühl. Tapeten machen Ihr Zuhause individuell und schaffen Wohlfühlatmosphäre“, erklärt der Designer.

F. A. Porsche bietet ebenfalls Orientierungshilfe. Zum zweiten Mal hat das Designbüro eine Tapetenkollektion für Architects Paper gestaltet. Die Kollektion AP 2000 ist eine leichtere und spielerische Weiterentwicklung der charakteristischen, schnörkellosen Gestaltung, der Kollektion AP1000 aus 2010. Skandinavisch anmutendes Design und funktionale Formensprache sowie hochwertige Verarbeitung prägen den Stil.

Klar ist in jedem Fall: Im kommenden Jahr kommen Muster an die Wand – und die sind alles andere als langweilig. Die Vielfalt der angebotenen Kollek-tionen, Dessins und Farben macht es leicht, seinen ganz eigenen Stil zu finden, aber schwer sich zu entscheiden. Bei der Suche nach der perfekten Wand hilft weniger ein Promi, sondern eher der Fachmann fürs Wohnen. Hier kommt der Maler ins Spiel, er kann sich bei seinen Kunden als Wohnberater etablieren und die passende Tapete für dessen Heim empfehlen und so den Star an der Wand ins rechte Licht rücken.

Bärbel Bosch

praxisplus

www.architects-paper.com

www.as-creation.de

www.erisman.de

www.marburg.com

www.nmc-dekowelt.de

www.omexco.de

www.oracdecor.com

www.ps-international.de

www.rasch.de

www.sihl.de

www.tapeten.de

www.welter-wandunikate.de

Quelle: Malerblatt 03/2016
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