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Außenputz auf Ziegelmauerwerk

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Außenputz auf Ziegelmauerwerk

Der Putzhersteller BaumitBayosan lud, gemeinsam mit Ziegel- herstellern, zu Informationsveranstaltungen.

Weil sich die Probleme beim Verputzen von hochdämmendem Ziegelmauerwerk vermeintlich häuften, habe man sich bei BaumitBayosan intensiv mit diesem Thema beschäftigt, so Norbert Meyer-Oltmanns, Geschäftsführer des Putzherstellers. Gemeinsam mit der Initiative „Mein Ziegelhaus“, einer Kooperation von fünf mittelständischen Ziegelherstellern, habe man die Beanstandungen überprüft und dabei festgestellt, dass es tatsächlich nur sehr wenige Reklamationen gab.

Dr. Ing. Peter Schubert referierte über Risse im Außenputz und deren Folgen. Gleich vorweg schloss er Risse, die durch das Quellen und Schwinden des Mauerwerks entstehen, bei Ziegelmauerwerk aus. „Ziegel quellen und schwinden kaum“. Stattdessen sei das Mauerwerk häufig mangelhaft ausgeführt. So treffe man oftmals zu breite, unvermörtelte Stoß- oder Lagerfugen an. Ein zu geringes Überbindemaß (in Deutschland schreibt die Norm 0,4 x Ziegelhöhe vor) könne zur Entstehung zweier Mauerteile führen, die der Putz nicht zusammenhalten könne. Problematisch seien auch verschiedene Putz-untergründe (z.B. Rollladenkästen, Betondecken, etc.). Er empfahl den Verputzern, bei Mängeln im Putzuntergrund diese zu dokumentieren (am besten mit einem Foto) und/oder Bedenken anzumelden.
Thomas Maucher, Leiter der Anwendungstechnik beim Ziegelwerk Bellenberg, widersprach der Behauptung, dass die Probleme durch die hochdämmenden Ziegel entstanden seien. 42 Prozent der verkauften Ziegel gehörten in die Produktgruppe 0,11 – 0,13. Unter 0,11 liefen fast keine Bauvorhaben. Auch die Reklamationen seien bei weniger dämmenden Ziegeln (0,14) etwa gleich hoch wie bei 0,11 – 0,13. Er kam zu dem Schluss, dass hochdämmende Ziegel die Putzergebnisse nicht nachteilig beeinflussten. Gute Ergebnisse ließen sich nach seinen Erfahrungen mit Leichtputzen erzielen, noch bessere mit den optimierten Super- oder Ultraleichtputzen.
Dr. Günter Glock, Leiter Produktmanagement bei BaumitBayosan, bestätigte ebenfalls, dass die Ursachen für Putzmängel meist nicht mit dem Ziegel selbst zu tun hätten, sondern vielmehr mit der mangelhaften Ausführung. So würden Mauerwerke nur selten gegen Feuchtigkeit geschützt. Ein 24er Mauerwerk benötige aber ca. sechs Monate, um auszutrocknen, ein 30er sogar acht Monate. Auch sei der Einsatz eines falschen Putzes häufig die Ursache. Im Merkblatt „Außenputz auf Ziegelmauerwerk“, das bereits 1998 veröffentlicht wurde, werden Normalputze ausdrücklich nicht mehr empfohlen. Stattdessen schreibe die DIN EN 998–1 folgende Außenputz-Systeme vor: Leichtputze, Wärmedämmputze oder vom Putzhersteller speziell empfohlene Systeme (Faser-Leichtputze, Ultra-Leichtputze). Dass mit dem Einsatz dieser Putze auch die Reklamationen sanken, zeigte Glock anhand einiger Zahlen. Während die ausgeführten Putzflächen mit Leichtmörteln zwischen 2002 und 2004 stetig zunahmen, nahmen die Reklamationen im selben Zeitraum deutlich ab. Für den Verarbeiter hat BaumitBayosan gemeinsam mit „Mein Ziegelhaus“ Empfehlungs- und Checklisten und Schadensmeldungen erarbeitet, um Schäden künftig noch besser vermeiden zu helfen.
Susanne Sachsenmaier
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