„Fassade ist Emotion“ – unter diesem Motto stand das 1. Putze- und WDVS-Forum 2003, das Ende November in Freiburg und Bollschweil stattfand.
Zum Forum eingeladen hatten die Marmorit GmbH sowie die Fachgruppe Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) der i&M (Interpares-Mobau) in Karlsruhe. Den rund 100 Teilnehmern aus Handwerk und Handel wurde an insgesamt zwei Tagen eine abwechslungsreiche Mischung aus Theorie und Praxis geboten.
Schon bei seiner Begrüßung machte Marmorit-Vertriebsleiter Peter Hartmann deutlich, dass es sich beim 1. Putze- und WDVS-Forum 2003 um keine Produkt- und Verkaufsschulung im üblichen Sinne handelte. „Weg vom reinen Produktgeschäft – hin zum Kerngeschäft“, so skizziert Peter Hartmann das Ziel der zweitägigen Veranstaltung. Und dieses Kerngeschäft heißt „Die schöne Fassade“ – ganz im Sinne der Unternehmens-Leitlinie von Marmorit: „Wir qualifizieren Fassaden“. Diese Zielsetzung untermauerte auch Hans-Dieter Mäntele (Gebietsleiter Altbach). Er spannte in seinem Vortrag zur Fassaden-„verWANDlung“ einen weiten Bogen von Fragen der Energieeinsparung über Preis- und Rabattpolitik bis hin zu zukunftsorientierten Konzepten der Kundenansprache. „Bunter und gegen den Strom“ – so sein Ratschlag für den Weg aus der Vergleichbarkeit. Ralf Herz (Produktmanager bei i&M) stellte die i&M (Interpares-Mobau), deren Zentrale und die Fachgruppe Putze/ WDVS vor. In der Fachgruppe haben sich 21 Baustoffhändler zusammengefunden, die im Segment Putze/ WDVS spezialisiert sind.
Der Zwang zu kostenminimierendem Bauen und nicht zuletzt die energetisch sinnvollen Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) mit ihren immer stärkeren Dämmstoffdi-cken diktieren mehr und mehr Form und Charakter von Fassaden, von Fenster- und Türöffnungen. Kleinere Fenster mutieren so mitunter zu regelrechten Schießscharten, Eingänge von Reihenhäusern sind sich in ihrer kümmerlichen Tristesse und Uniformität zum Verwechseln ähnlich.
„Ein Loch in der Wand ist noch lange keine Tür“, mit diesen Worten fasste Friedrich Wilhelm Paul, Geschäftsführer der Marmorit GmbH, in seinem Vortrag die Situation zusammen. Aber Marmorit will nicht nur kritisieren, sondern Lösungen aufzeigen – nicht nur für einen bauphysikalisch sinnvollen, wärmedämmenden Außenwandaufbau stehen, sondern auch für innovative Gestaltungskonzepte an der Fassade. Wie dies aussehen kann, erfuhren die Teilnehmer des Forums beim Besuch des Fassadiums in Bollschweil. So alt(römisch) der Name klingt, so modern und zukunftsweisend ist die Idee, die sich dahinter verbirgt. In dem 1000 m² großen Glasbau wird anhand von Mus-terhäusern gezeigt, wie emotional Fassaden-Ambiente sein kann – zur Inspiration und zur Nachahmung. „Erst schauen, dann bauen“ und „Fassaden zum Anfassen und Erleben“ – so die Maxime.
Im Mittelpunkt stehen dabei die von Marmorit entwi-ckelten, innovativen Gestaltungsbauteile für die Außenwand, die auch einfachen, austauschbaren Fassaden wieder ein anspruchsvolles, inte- ressantes Gesicht geben und dem Handel und Handwerk zudem ein neues, attraktives Geschäftsfeld erschließen. Dazu zählen pfiffige Ideen, wie Flixx oder Rundungen für Außen- und Innenecken. Lösungen mit System, konsequent durchdacht in jedem Detail. Und zugleich Lösungen, die sehr wirtschaftlich sind und dem Verarbeiter viel Mühe und Aufwand ersparen.
Werner Roßkopf
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