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Intensiver Austausch

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Intensiver Austausch

Wer sich mit Gleichgesinnten in einer Vereinigung zusammenschließt, stößt dort immer auf Top-Ideen und kann daraus für seinen Betrieb einen Vorsprung am Markt erarbeiten. Das beste Beispiel dafür ist die Junge Lukas Gilde.

Ulrich Schweizer

Wieso ausgerechnet der Heilige Lukas als Namensgeber für die Junge Lukas Gilde ausgewählt wurde? Nein, mit Religion hatte das Anfang der 1950er-Jahre weniger zu tun, dafür umso mehr mit Tradition – der Heilige Lukas steht seit Jahrhunderten als Schutzpatron für die Maler und, man staune, auch für die Ärzte. Dass beide Berufsgruppen dabei in Weiß auftreten, das dürfte direkt zwar nichts miteinander zu tun haben, indirekt vermutlich aber schon: Die weiße Kleidung steht für Sauberkeit. Auch der Begriff „Gilde“ hat eine lange Tradition. Er meint einen Zusammenschluss, wie früher bei den Handwerkern beispielsweise die Zünfte. Dass es in der Jungen Lukas Gilde durchaus auch „zünftig“ hergehen kann, das zeigen die gemeinsamen Aktivitäten, die außerhalb spannender Sitzungen und nicht minder spannender Seminare stattfinden.
Die hauptsächliche Motivation der momentan 105 Gilde-Mitglieder sich regelmäßig zu treffen, liegt allerdings eindeutig im beruflichen Bereich: Alle wollen sich fortbilden und zusätzlich von den Kollegen direkt in die Praxis umsetzbare Tipps in den eigenen Betrieb transferieren – und auch eigene Tipps und Hinweise in die Runde der Mitglieder einbringen. Auf der Website steht dazu: „Zielsetzung der Jungen Lukas Gilde ist der freie Erfahrungs-, Wissens- und Informations-Austausch unter Kollegen und Mitgliedern. Zudem wird die Fort- und Weiterbildung als zentrale Aufgabe gesehen.“
Gegenseitigkeit
Entgegen den Gepflogenheiten unserer Zeit soll der Ansatz der Jungen Lukas Gilde vorrangig nicht das Nehmen oder gar das Mitnehmen sein, sondern, wie Mitglied Erwin Schröter es formuliert: „Ganz salopp gesagt ist die Junge Lukas Gilde ein Gebe-Verein.“ Und wer bereit ist, sich selber zu öffnen und Gedanken mit einzubringen, der wird durch die Ideen der Kollegen reichlich belohnt, weil die sich ebenfalls öffnen und jenseits aller Konkurrenzgedanken aus dem Nähkästchen plaudern. Thomas Ohmayer sieht das so: „Es wollen sich bei uns alle treffen, die nach vorne kommen wollen. Und das meine ich nicht nur im Beruf, sondern auch mit Blick auf die eigene Persönlichkeit.“ Jürgen Maier terminiert den Zeitpunkt, an dem die Gilde-Mitgliedschaft so richtig hilfreich sein kann: „Wichtig wird die Junge Lukas Gilde so zwei Jahre nach der Meisterprüfung.“ Dann nämlich haben sich die Jungen schon ein kleines Stück weit freigeschwommen und wissen, dass ihnen erfahrene Kollegen beste „Start- und Entwicklungshilfe“ leisten können.
Traditionell ist die Junge Lukas Gilde eng mit der Schule für Farbe und Gestaltung in Stuttgart-Feuerbach verbunden und wurde 1953 auch von Absolventen dieser Schule gegründet. Schon seit vielen Jahren wird daher von Vorstandsmitgliedern jeweils am Tag des Schulfestes an verdiente Schüler der Junge Lukas Gilde-Preis vergeben, dessen Vergabekriterium den Geist der Gilde widerspiegelt: nicht nach Noten wird der Preis verliehen und auch nicht auf Vorschlag der Schule, sondern aufgrund einer Abstimmung unter den Schülern darüber, wer sich während der Schulzeit am meisten für die Klassengemeinschaft einsetzte. Jeweils ein Preis pro Abschlussklasse berechtigt zur Teilnahme an einem der hochkarätigen Seminare der Jungen Lukas Gilde. Zudem können alle Schüler der Meisterschule und der Akademie während der Ausbildungszeit kostenlos Gastmitglieder werden.
Offenheit
Setzt man sich mit der Jungen Lukas Gilde auseinander und unterhält sich mit den Mitgliedern, dann wird immer wieder der so genannte „Geist der Jungen Lukas Gilde“ betont: „Wer aktiv ist, bringt sich und andere weiter. Losgelöst von der geistigen Fessel des Konkurrenzgedankens ist der freie und kollegiale Austausch das gemeinsame Ziel.“ Und dass der Satz keine hohle Phrase ist, sondern permanent mit Leben gefüllt wird, das erschließt sich jedem sofort, der sich mit den Veranstaltungen 2008/2009 der Jungen Lukas Gilde beschäftigt. Das als Leporello peppig und originell aufgemachte Jahresprogramm zählt chronologisch die Highlights auf. Einige Beispiele aus dem Programm:
  • Farbe und Licht mit Johannes Klinger
  • Führungskräftetraining MERC mit Johannes Mertens
  • Malen in und um Stuttgart mit Prof. Hans K. Schlegel
  • Welche Chancen bieten uns neue Medien?
  • Verkaufstraining mit Johannes Mertens
  • Lebe Deinen Traum (Kloster Heiligkreuztal)
  • Malen in der Toskana mit Manfred Bodenhöfer
  • Wie können wir unsere Kunden schützen vor Elektrosmog?
  • Gilde vor Ort bei einem Kollegen
Schnelligkeit
Ein weiteres „Sahnehäubchen“ für die Mitglieder ist das Forum auf der Homepage. Es dient dem schnellen Austausch im Internet. Der öffentliche Bereich gibt allen Interessierten einen Überblick über die Veranstaltungen der Jungen Lukas Gilde. Der geschlossene Bereich des Forums ist nur für Mitglieder zugänglich. Jeder kann hier seine Fragen einstellen und bekommt von den anderen Antworten und praxiserprobte Lösungsvorschläge.
Wie sehr die Mitglieder der Jungen Lukas Gilde ihre „Aufgaben“ verinnerlicht haben, das zeigt die Präsenz der eigenen Philosophie und der „Leitsätze“. Im Gespräch mit einzelnen Mitgliedern oder auch in der großen Runde heißt es: „Die Junge Lukas Gilde steht für einen intensiven Gedanken- und Informationsaustausch sowie für hochwertige Fort- und Weiterbildung.“
Weil keiner der engagierten Malermeister stehen bleiben, sondern sich weiter entwickeln will, sind Anregungen von außen und auch neue Mitglieder sehr willkommen. Die Kosten sind laut Günther Münzenmaier für wirklich jeden finanzierbar: „Der Jahresbeitrag beträgt pro Person 50 Euro.“
Weshalb die Mitglieder der Jungen Lukas Gilde voll hinter ihrer Vereinigung stehen, das wird klar, wenn man sich den Werdegang einzelner Unternehmer aus diesem Kreis anschaut. Es gibt die verschiedensten „Geschichten“ darüber, was jeder für sich persönlich und in seinem Betrieb umsetzen konnte. Erwin Schröter bringt das alles auf den Punkt: „Wo gibt es das sonst, dass auf solchen Säulen wie die Junge Lukas Gilde sie bietet, eine nachhaltige Persönlichkeits-Entwicklung stattfindet?“

kompakt
Die Junge Lukas Gilde ist ein Zusammenschluss offener, innovativer und zukunftsorientierter Unternehmer im Maler- und Lackiererhandwerk. Für die Mitglieder gibt es hochkarätige Veranstaltungen.
Junge Lukas Gilde
Arbeitskreis der Absolventen weiterführender Ausbildungsstätten im Berufsfeld Farbe e.V.
Heusteigstraße 67
70180 Stuttgart
Tel. + Fax: (0711) 6012748
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