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Lizenz zum Geldverdienen

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Lizenz zum Geldverdienen

Im November fand wieder die Powertagung Stuck-Putz-Trockenbau des Landesverbands Hessen statt.

„Erfolgreich in die Zukunft”, so lautete der Titel der diesjährigen Veranstaltung. Und dass der hessische Malerverband äußerst erfolgreich ist, das bewies die erneut große Resonanz auf die Veranstaltung. Rund 140 Teilnehmer aus Handwerk und Handel wollten wissen, wie auch in Zukunft noch Geld mit Maler- und Stuckateurarbeiten verdient werden kann.

Heinz Held, der Vorsitzende der Fachgruppe Stuck-Putz-Trockenbau, stellte in seiner Begrüßungsrede die Energiesparrente vor. Durch die energetische Sanierung eines Gebäudes mit einem WDVS ließen sich, langfristig gesehen, Renditen von 10 Prozent und mehr erzielen. Dies müsse für jeden Hausbesitzer ein attraktives Angebot sein. Doch auch der Maler oder Stuckateur könne von der Energiesparrente profitieren. Er empfahl den anwesenden Kollegen Fördermitglied der Energiesparrente zu werden. Für 125 Euro (für Innungsmitglieder) können Logos und Musterbriefe genutzt sowie eine jährliche Eventberatung (z.B. für einen Tag der offenen Tür) und ein ständiger Expertenrat in Anspruch genommen werden. Abschließend appellierte er an die anwesenden Aussteller: „Wir müssen mit dieser Kampagne jetzt ins Fernsehen!“. Denn nur so könne die erforderliche Aufmerksamkeit gewonnen werden. Bislang fehle es leider an der Bereitschaft der Industrie, das Projekt mitzufinanzieren.
Der Malermeister und Sachverständige Ralf Leutner referierte über die neuen Normen DIN 18 340 (Trockenbauarbeiten), DIN 18 345 (WDVS) und DIN 18 350 (Putz- und Stuckarbeiten) und empfahl den Teilnehmern der Powertagung diese bei der Angebotserstellung und Abrechnung anzuwenden: „Die Anwendung der neuen Normen ist eine Lizenz zum Geldverdienen!“ Hier einige Beispiele: Anschlüsse an angrenzende Bauteile bei Trockenbauarbeiten sind grundsätzlich stumpf auszuführen. Wünscht der Auftraggeber eine Verspachtelung oder die dauerelastische Verfugung, so ist dies eine besondere Leistung. Werden in der Ausschreibung keine Angaben zur Qualität der Verspachtelung von Gipsplattenstößen gemacht, so ist Q2 auszuführen. Q3 und Q4 sind wiederum besondere Leistungen. Auch das Herstellen, Anarbeiten und Schließen von Aussparungen bei Trockenbauarbeiten sei gesondert abzurechnen. Bei WDVS-Arbeiten und Putzarbeiten gelte ein Endputz mit einer Körnung von 3 mm als Standard. Andere Körnungen, insbesondere die immer beliebter werdenden feineren, seien als besondere Leistung abzurechnen. Unter die besonderen Leistungen fallen auch Maßnahmen gegen Algen- und Pilzbefall sowie die Herstellung von Musterflächen. Bei vorgefertigten Mustern dagegen handele es sich um Nebenleistungen. Bei Putzarbeiten sind Leibungen zukünftig immer zusätzlich zu berechnen, egal, wie groß die Aussparung ist.
Markus Weißert, technischer Berater beim Fachverband der Stuckateure, Baden-Württemberg, stellte die Richtlinien „Anschlüsse von Fenstern und Rollläden an Putz, Trockenbau und WDVS“ und „Metallanschlüsse an Putz und WDVS“ vor. Diese Anschlüsse würden auf der Baustelle häufig improvisiert. Die Richtlinien sollten helfen, Fehler und Schäden zu vermeiden. Beide Richtlinien liegen als Broschüren vor und können direkt beim Stuckateurverband Baden-Württemberg gegen eine Schutzgebühr von 22,- bzw. 14,- Euro bestellt werden.
Anschließend konnten sich die Tagungsbesucher an vier Workshops beteiligen. Dirk Sander vom Software-Unternehmen Sander + Partner stellte ein mobiles Aufmaß und ein Zeiterfassungssystem vor. Wie Gipsplatten fachgerecht verspachtelt werden, darüber referierte Dr. Claus-Peter Berneth von Knauf. „Neue Wege für die Zukunft“ lautete der Titel des Workshops, den Michael Metzger von Marmorit leitete und Arndt Kapeller von der Firma GIMA zeigte den Tagungsteilnehmern, wie sich perfekte Leibungsanschlüsse herstellen lassen.
Zum ebenso unterhaltenden wie informativen Vortrag über die Schlussrechnung und Abnahme und das Vermeiden von Fehlern und Verlusten kamen alle Teilnehmer noch einmal zusammen. Prof. Ulrich Nagel gab den Handwerkern nützliche Tipps, wie sie schnell und zuverlässig an ihr Geld kommen können und welche Fettnäpfchen sie tunlichst auslassen sollten.
In den Pausen hatten die Teilnehmer Gelegenheit, sich bei der ausstellenden Industrie über Neuheiten zu informieren.
Mit einem prall gefüllten Sack voll guter Tipps, wie auch in Zukunft noch Geld verdient werden kann, konnte Heinz Held die Tagungsteilnehmer verabschieden – bis zum 8. November 2006. Dann nämlich findet die nächste – und sicherlich nicht minder interessante – Powertagung Stuck-Putz-Trockenbau des Landesverbands Hessen statt.
Susanne Sachsenmaier-Wahl
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