Realisieren von Raumkonzepten – so heißt ein wunderbares Seminar der Maler-Akademie.
Schade, dass der Name des Seminars sich ein bisschen technisch, wenn nicht technokratisch anhört: „Realisierung von Raumkonzepten – Funktionalität und Schönheit von Räumen sind planbar!“. Dass es eine Masse Wissen mit auf den Weg gibt, das ahnt man bei dieser Seminar-Bezeichnung selbstverständlich. Dass aber noch mehr Spaß, Kreativität, Tipps zum Umgang mit privaten Kunden geboten werden, das erzählen die Teilnehmer.
Birgit Pfleiderer, die Geschäftsführerin der Akademie des Maler- und Lackiererhandwerks, konnte sich über ein volles Haus freuen und die hoch motivierten Teilnehmer im Fora-Hotel, Stuttgart, begrüßen. Die quirlige Akademie-Macherin, die auch am abendlichen Freizeitprogramm nicht von der Seite „ihrer“ Teilnehmer wich, hatte das Ganze wieder einmal perfekt organisiert.
Der Referent, kein Unbekannter im Maler- und Lackiererhandwerk, brachte Wissen und auch seine Kompetenz so rüber, wie man es von ihm gewöhnt ist: angenehm locker, bestens verständlich und immer wieder mit einer Prise Humor gewürzt. Joachim Propfe, seines Zeichens Maler und Lackierer, freier Designer, Kaligraf und Diplom-Farbdesigner engagierte sich so für die Teilnehmer, dass diese ausnahmslos begeistert waren. Dass sich die komplette Gruppe pudelwohl fühlte, das war von Anfang an wahrnehmbar. Und was ebenfalls sofort bemerkt werden konnte: dass alle erstens mit Feuereifer und zweitens hoch motiviert dabei waren und es kaum erwarten konnten, die praktischen Übungen in Angriff zu nehmen. „Hier habe ich endlich einmal die Gelegenheit, spielerisch mit Farben und mit Materialien umzugehen“, so eine der Teilnehmerinnen. Tapeten aussuchen, das machte den Teilnehmern Spaß – genauso wie sich von den vielen Stoffmustern an die kreative Arbeit locken zu lassen.
Was sollte dieses Seminar den Teilnehmern bringen? Kompetenz, Kompetenz und nochmals Kompetenz bei der Erstellung und auch bei der Realisierung von Raumkonzepten. Und, mindestens genauso wichtig: Kompetenz und das richtige Gefühl beim Umgang mit guten, teilweise auch schwierigen Kunden. Wie präsentiere ich was, wie argumentiere ich, wie bringe ich die Botschaft am besten rüber? Genau damit tun sich etliche im beruflichen Alltag schwer beim Kundenkontakt, für manche sowieso eher „Feindberührung“.
Die Seminarbeschreibung gibt Aufschluss darüber, was die Interessenten erwarten durften: „Die Basis des Seminars bildet die detaillierte Analyse des Raumes. Eine Vielzahl von Produkten und Materialien, die für die Realisierung eines Raumes nötig sind, werden unter ästhetischen und praktischen Aspekten erörtert. Hierbei geht es auch um die Dessinierung, denn Ornamente und Muster liegen im Trend. Thema ist deshalb auch die Raumwirkung von Dessins. Daneben gibt das Seminar Antwort auf weitere wichtige Fragen der Raumgestaltung: Wie hell oder wie dunkel kann ein Raum gestaltet werden? Wie wirkt eine bestimmte Farbe im Raum? Wie und wo können im Raum Akzente gesetzt werden? Im praktischen Teil werden Raumkonzepte für konkrete Situationen erarbeitet und präsentiert. Sie werden nicht nur sicherer und schneller, sondern auch kreativer und mutiger an die Realisierung von Raumkonzepten herangehen. Außerdem gewinnen Sie eine Reihe wichtiger Argumente für die Präsentation Ihrer Gestaltungsarbeiten beim Kunden.“
Das in den Akademie-Unterlagen Geschilderte wird von Joachim Propfe mehr als erfüllt. Wer dieses Seminar nicht besucht, der verschenkt einfach ohne Not Kompetenz. Für jeden selbstständigen Maler wie auch für jede Meisterfrau, die mit privaten Kunden zu tun hat, ist die Veranstaltung ein Muss.
An dem Seminar kann außer dem etwas sterilen Titel quasi nichts mehr verbessert werden – es ist Spitzenklasse.
Ulrich Schweizer
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