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Meister und Techniker Weiterbildung in Fachschulen Farbe: Steffen Walters Erfolgsgeschichte

Fachschule Hildesheim
Berufung gefunden

Eine intensive, zweijährige Auseinandersetzung mit fachlichen und betriebswirtschaftlichen Themen bietet die Weiterbildung zum Meister und Techniker an einer der sieben Fachschulen Farbe. Steffen Walter legte dabei den Grundstein für seine heutige Arbeit als Fachpraxislehrer.

Autorin: Susanne Wierse | Fotos: Fachschule Hildesheim, Susanne Wierse

Steffen Walter ist angekommen. Seit einem Jahr arbeitet er als Fachpraxislehrer Farbe an der Walter-Gropius-Schule in Hildesheim. In der Schule, in der einst im Rahmen der 2-jährigen Fachschule Farb- und Lacktechnik der Grundstein für seinen Werdegang gelegt wurde. Begonnen hatte alles ganz anders: „Mein Vater war Maurer“, erzählt Steffen Walter. „Und er wollte, dass ich ebenfalls Maurer lerne.“ Doch nach einem Praktikum im Betrieb wurde ihm klar, dass dies kein Beruf für ihn ist und er entschied sich, den Beruf Maler- und Lackierer zu erlernen.

Meister und Techniker Weiterbildung über Umwege

Nach der Gesellenprüfung kamen an dieser Berufswahl jedoch zunächst Zweifel auf. „Ich musste mich zwischendurch neu orientieren und war für vier Jahre bei der Bundeswehr. Danach bin ich LKW gefahren und musste feststellen: Das ist auch nicht das Richtige.“ So kam es zur Rückbesinnung auf die ursprüngliche Berufswahl Maler. Ein Beruf, aus dem er jetzt aber mehr machen wollte. „Ich bin auf die Suche nach einer Meisterschule für Maler- und LackiererInnen gegangen, habe mich im Internet informiert und mich letztlich, wegen der Nähe zu meiner Heimatstadt Quedlinburg, in Hildesheim beworben. Das „Zwei-in-eins-Paket“ hat mich überzeugt. Von 2006 bis 2008 habe ich den Techniker mit der integrierten Meisterprüfung gemacht“, erzählt Steffen Walter. Eine Entscheidung, die sich aus seiner Sicht lohnt: „Ich konnte mir dabei ein tieferes theoretisches Wissen, wie Werkstoffe funktionieren, über Abbindeprozesse und chemische Reaktionen erarbeiten. Das ermöglicht im Berufsalltag ein besseres Verständnis für die verwendeten Produkte. Auch für die betriebswirtschaftlichen Themen blieb genügend Zeit. Aufmaß und Kalkulation konnte ich anschließend ziemlich gut.“

Seine erste Stelle nach der Technikerschule erhielt er bei einem Jugendhilfeverein in Hildesheim. „Dort kümmerte ich mich um straffällig gewordene Jugendliche. Mit ihnen habe ich Schulen renoviert. Der Schwerpunkt lag hier darauf, Struktur in den Alltag der Jugendlichen zu bringen. Und sie zu befähigen, eine Ausbildung zu beginnen.“ So entdeckte er sein Talent, mit Jugendlichen zu arbeiten und ihnen den Beruf Maler- und LackiererIn nahezubringen. „Es ist mir immer wichtig gewesen, jungen Menschen, die keine Perspektive sehen, Perspektiven aufzuzeigen.“

Der weitere Berufsweg führte ihn zur Diakonie Himmelsthür in Hildesheim, für die er zunächst Wohnheime renovierte. Schnell erweiterte sich seine Beschäftigung auch hier um den sozialen Aspekt: „In der gerade eröffneten Tagesstätte „Comeback“ für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen fanden Menschen Halt, die aufgrund ihrer psychischen Erkrankung sehr isoliert lebten. Das Ausführen kleiner Maleraufträge bot eine Tagesstruktur und Selbstbestätigung als ein wichtiger Schritt in ein „normales“ Leben und Teilhabe an der Gesellschaft.“ Um sich für diesen Aufgabenbereich besser zu qualifizieren, studierte er berufsbegleitend soziale Arbeit. „Die Erfahrungen aus der Technikerschule haben mir dabei sehr geholfen, das Studium zu absolvieren.“

Nach der Meister und Techniker Weiterbildung

Drei Monate nach dem Bachelorabschluss bewarb er sich an seiner ehemaligen Schule in Hildesheim. „Ich hatte gute Erinnerungen an meine Schulzeit hier und habe über die Jahre den Kontakt als Mitglied des Fördervereins gehalten. Jetzt unterrichte ich Fachpraxis Farbe. Parallel zum Schulbetrieb besuche ich noch über zwei Jahre eine Qualifizierungsmaßnahme. Das ist vergleichbar mit dem Referendariat, welches auch die Theorielehrkräfte nach dem Studium durchlaufen.“

„Einige Jugendliche, die ich in der Vergangenheit betreut habe, habe ich hier an der Schule tatsächlich wieder getroffen,“ freut sich Steffen Walter. „Sie haben tatsächlich eine Malerausbildung angefangen.“


PraxisPlus

Fachschule Farb- und Lacktechnik
Hildesheim

Die Fachschule kann auf 33 Jahre berufliche Weiterbildung zurückblicken. Die Absolventen können mit bestandener Abschlussprüfung eine 3-fache Qualifikation erhalten: Staatlich geprüfter Techniker/Staatlich geprüfte Technikerin Fachrichtung Farb- und Lacktechnik (Bachelor of Professional in Technik), die Fachhochschulreife und die Meisterprüfung, wenn daran teilgenommen wurde. Die Weiterbildung ist für Maler- und LackiererInnen, FahrzeuglackiererInnen und VerfahrensmechanikerInnen für Beschichtungstechnik geeignet.

Der Lehrplan befindet sich im stetigen Wandel als Anpassung an den Berufsalltag. Neue Herausforderungen bei der Betriebs- und Mitarbeiterführung, Schlagwörter wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit ändern die Anforderungen an berufliche Kompetenzen. Der in acht Module gegliederte, kompetenzorientierte Fächeraufbau hat einen interdisziplinären Charakter. Die AbsolventInnen werden dadurch befähigt, selbstständig Herausforderungen zu erkennen und zu beurteilen und daraus resultierend Lösungen zu entwickeln.

Vorträge, Lehrgänge, Firmenbesichtigungen und Messeauftritte ergänzen den Unterricht. Kooperationstage ermöglichen den FachschülerInnen, sowohl zukünftige Arbeitgeber kennenzulernen als auch Einblicke in neue Arbeitstechniken durch Live-Vorführungen zu erhalten.

Für Rückfragen steht die Teamleiterin Birte Baumgart der Fachschule Farb- und Lacktechnik an der Walter-Gropius-Schule, Berufsbildende Schulen Hildesheim gerne zur Verfügung.

birte.baumgart@wgshi.de

www.fachschule-hildesheim.de

Gemeinsame Website aller sieben 2-jährigen Fachschulen Farbe:

www.fachschulen-farbe.de

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