Frau Kogge, Sie sind Miss Handwerk 2023. Wie sind Sie dazugekommen, am Wettbewerb teilzunehmen?
Maren Kogge: Ich bin über Social Media auf den Wettbewerb aufmerksam geworden. Der Wettbewerb ist die größte Nachwuchskampagne Deutschlands. Wer gewinnt, wird ein Jahr lang BotschafterIn für das Handwerk. Ich bin seit 12 Jahren im Handwerk tätig, seit fünf Jahren mit meinem Betrieb selbstständig. Es gibt so viele Dinge, worüber ich sprechen wollte. Toll fand ich zudem, dass der Wettbewerb klischeefrei und frei von Stereotypen ist. Wichtig ist hier nur, dass man authentisch ist und die Leidenschaft für seinen Beruf zeigt. Das deckte sich gut mit den Zielen, die ich mir vorab gesetzt habe.
Welche Ziele waren das?
Maren Kogge: Ich möchte auf unseren besonderen Beruf aufmerksam machen. Damit geht für mich einher, mit Handwerks- und Geschlechterstereotypen aufzuräumen. Das umfasst zum Beispiel die Sichtbarkeit von Frauen im Handwerk. Außerdem habe ich oft das Gefühl, dass Kinder nicht frei ihren Beruf wählen können.
Inwiefern?
Maren Kogge: Auf einer Berufsbildungsmesse war es kürzlich so aufgeteilt, dass Kinder und Jugendliche sich vormittags mit ihren Schulen informieren konnten und nachmittags mit ihren Eltern. Vormittags war der Stand rappelvoll. Nachmittags nahm das massiv ab. Die Eltern haben ihre Kinder blindlings am Stand vorbeigeschoben, nach dem Motto: „Du machst mal was Gescheites“.
Was möchten Sie in Zukunft als Miss Handwerk erreichen? Wofür setzen Sie sich ein?
Maren Kogge: Man muss jungen Menschen Aufstiegschancen im Handwerk aufzeigen. Dafür bin ich als Miss Handwerk in ganz Deutschland bei Fernsehauftritten, Podiumsdiskussionen oder im Radio aktiv. Für den Nachwuchs gehe ich, genauso wie vorher auch, auf Berufsbildungsmessen und in die Schulen, um von meinem tollen Beruf zu erzählen. Denn Handwerk ist für alle da.
Wie sind Sie zu Ihrem Beruf als Kirchenmalerin gekommen?
Maren Kogge: Ich wollte schon immer etwas Handwerkliches nach dem Abitur machen. Über diverse Praktika kam ich zur Kirchenmalerei und Restauration in der Denkmalpflege.
Was fasziniert Sie so an Ihrem Beruf?
Maren Kogge: Es gibt diesen Wow-Moment, wenn man in eine Kirche oder ein altes Schloss kommt. Man hält kurz inne. Und dass ich an Flächen arbeiten kann, die über Jahrhunderte hinweg niemand mehr berührt hat, ist etwas Wunderbares. Mir liegt der Erhalt historischer Bauten sehr am Herzen.
Da kommen dann vor allem alte Restaurationstechniken zum Einsatz.
Maren Kogge: Genau. Die Imitationstechniken wie Maserierung oder Marmorierung sowie Brokatmalerei (Stoffimitation) stellen die Herausforderung im Erhalt alter, schützenswerter Gebäude dar.
Nebenbei haben Sie für den TV-Sender VOX bei Guido Maria Kretschmers Sendung „Deko Queen“ mitgewirkt. Ein starker Kontrast.
Maren Kogge: In der Tat. Ich mag es, herausgefordert zu werden. In dem Format wird in zwei Tagen ein Zimmer von den KandidatInnen renoviert. Wenn ich dort vor der Tür stehe, weiß ich nicht, wer oder was mich dahinter erwartet. Mit meinen KundInnen aus dem Berufsalltag habe ich ja vorab immer Kontakt. Da ist das Eis schon gebrochen.
An welches Projekt erinnern Sie sich besonders gerne?
Maren Kogge: Eines aus der Denkmalpflege: Wir waren im Schloss Herrenchiemsee für Restaurationsarbeiten. Dort sind wir morgens mit der Fähre bei Sonnenaufgang hingefahren und durften dann in der großen Eingangshalle restaurieren. Das war wirklich etwas Besonderes.
Können Sie die Teilnahme am Wettbewerb Miss und Mister Handwerk empfehlen?
Maren Kogge: Auf jeden Fall. Sich dort bewerben, ist wirklich nicht aufwändig. Es ist eine tolle Möglichkeit, sich für das Handwerk einzusetzen. Und mit anderen HandwerkerInnen aller Gewerke in Kontakt zu kommen und sich auszutauschen. Die Stimmung ist wirklich fair und man lernt viele nette Menschen kennen.
Weitere Infos finden Sie auf dem Instagramkanal des Malerbetriebs Kogge.
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Miss und Mister Handwerk 2024
Wenn Sie auch BotschafterIn für‘s Handwerk sein möchten, bewerben Sie sich bis zum 16.06.2023 unter folgendem Link auf Miss/ Mister Handwerk 2024.
