Im Mittelpunkt des Workshops in Annweiler stand das präzise Messen mit analogen und digitalen Messwerkzeugen.
Nach einer Begrüßung durch Philipp Scholz, Head of International Business Development & Training, und Holger Jentz, Vorsitzender des Bildungsausschusses des Bundesverbands Farbe, tauchten die Mitglieder des Malernationalteams direkt in die Geschichte der Messtechnik ein: Dabei erfuhren sie bspw., dass der Urmeter 1889 durch das Internationale Büro für Maß und Gewicht (BIPM) als Prototyp für die Einheit „Meter“ definiert und 30 Kopien davon an nationale und internationale Eichinstitute verschickt wurden. Ein Segen für alle Handwerker. Vor dieser Standardisierung verfügte nämlich jede Stadt über eigene Längenmaße, die von den Handwerkern erworben werden mussten.
Eine Theorieeinheit rund um die Messtechnik ging schnell in erste praktische Übungen über. „Um präzise zu messen, müsst ihr verschiedene Dimensionen berücksichtigen“, erklärte Scholz den Teilnehmenden. „Wenn ihr mit einem Lasermesser von einer Tischkante zur anderen messt, kann allein die Krümmung der Tischoberfläche zu einem falschen Messergebnis führen.“ Aber nicht nur das genaue Messen mit Lasern, sondern auch der fachlich richtige Gebrauch von Zollstöcken und Wasserwaagen wurde ausführlich behandelt und ausprobiert.
Wie wichtig nicht nur die richtige Messtechnik, sondern auch das richtige Werkzeug ist, davon konnten sich die Workshop-Teilnehmer bei der Werksbesichtigung überzeugen. Stabila produziert bereits seit 1889 Wasserwaagen, Zollstöcke und heute auch elektronische Messtechnik in seinem rheinland-pfälzischen Werk. „Mir war gar nicht bewusst, wie viele Arbeitsschritte erforderlich sind, um eine Wasserwaage herzustellen, angefangen vom Fräsen bis hin zum Lackieren und dem Einbau der Libelle“, bemerkte Ben-Luca Franzmann, der seit zwei Jahren Mitglied des Malernationalteams ist. Co-Trainer Diego Gomez-Velazquez ergänzt: „Da bringt man seinen Arbeitsgeräten, dem Zollstock und der Wasserwaage, plötzlich eine ganz andere Wertschätzung entgegen.“
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie die Betreuer des Malernationalteams zeigten sich am Ende des Workshops begeistert. „Wir danken Stabila, dass sie uns in die Feinheiten und Geheimnisse der Messtechnik eingeweiht haben“, resümiert Holger Jentz. „Das wird uns und unserer Kandidatin Freya Spitzer bei den EuroSkills in Danzig sehr weiterhelfen.“
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