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Darauf steht man

Betrieb & Markt
Darauf steht man

Alternative Bodenbeläge gewinnen mehr und mehr an Bedeutung.

Seit nunmehr 3 000 Jahren gibt es Teppichböden. Kein Wunder also, dass sich die Klientel eines Malerbetriebes inzwischen zunehmend für Alternativen interessiert, auch wenn das wohl älteste Einrichtungsstück aus Stoff nach wie vor der meistverlegte Bodenbelag ist. Die Industrie bietet attraktive Gegenvorschläge – Materialien, die ein Raum-Ambiente hervorragend unterstützen und beeinflussen. Das Malerblatt stellt Ihnen interessante Produkte und Trends vor – damit Sie gewappnet sind, wenn Ihr Kunde Sie danach fragt…

Grundsätzlich werden Bodenbeläge folgendermaßen eingeteilt:
  • Textile Beläge (gewebt, gewirkt, gestrickt, getuftet, Teppichboden, Nadelfilz etc.)
  • Hartbeläge (Beton, Natur-, Kunststein, Kunststoffspachtelböden, Holzbelag, keramische Bodenfliesen, Laminat, Parkett etc.) und
  • Elastische Beläge (Gummibelag, Kork, Linoleum, Polyolefin-Bodenbelag, PVC-Belag)
Beginnen wir aber zunächst mit dem Teppichboden. Denn der hat sich in den letzten Jahrzehnten in allen Räumen wortwörtlich breit gemacht – abgesehen von Küche, Bad und WC. Teppichböden sind ein wesentlicher Faktor, um eine Wohnung oder ein Büro wohnlicher, wärmer und eleganter erscheinen zu lassen. Oft bestimmt die Farbe des Teppichbodens die Farbharmonie des gesamten Raumes. Die unterschiedlichsten Materialien, von Pflanzenfasern über Kunstfasern bis hin zur reinen Wolle, werden sowohl gewebt als auch getuftet, so dass endlos lange Bahnen hergestellt werden können. Ebenfalls ermöglicht die Beschaffenheit des Materials unterschiedliche Variationen. So gibt es nicht nur Schlingen, kurzgeschnittene Velours und langhaarige Teppiche, sondern auch ökologisch unbedenkliche Teppichböden, die mit natürlichen Farbstoffen eingefärbt sind, einen Naturlatexrücken haben und mit Naturharzkleber verlegt werden. Außerdem sind sie nicht eulanisiert, das heißt, sie wurden keiner chemischen Behandlung gegen Motten unterzogen. Um Teppichböden für den Verbraucher attraktiv zu halten, lassen sich die Hersteller immer wieder etwas einfallen. Bei einem Blick in die aktuelle Webkarte der Vorwerk Teppichwerke werden Liebhaber exklusiver Webkunst schnell ins Schwärmen kommen. In einer spannenden Themenzusammenstellung präsentieren sich auf insgesamt fünf Tafeln der hochwertig gestalteten Objekt-Musterkarte, die neuesten Webkreationen der Hamelner Teppichbodendesigner. Allen voran die neu entwickelte Webschlinge „Format“, die bereits als Konzeptstudie im Frühjahr dieses Jahres den international begehrten „red dot“ Designpreis für sich entscheiden konnte. Daneben, klar in ihrer Struktur, die Webklassiker „Nandou“, „Prisma“ und „Idea melange“, neu aufgelegt und in aktuellen, objektaffinen Farben komponiert.
Es lebe das Linoleum
Die für den Maler interessantesten Alternativen zum Teppichboden und zu den zementgebundenen Materialien bieten die elastischen Beläge. Ganz vorne weg das Linoleum. Dieser dankbare Bodenbelag feiert als umweltfreundlicher Naturbelag durch die ökologische Neubesinnung eine beachtliche Renaissance. Linoleum ist der einzige elastische Bodenbelag, der aus überwiegend natürlichen Rohstoffen wie Leinöl, Kork, Harz und Jute hergestellt wird. Solche Materialien entsprechen den heutigen Wünschen der Architekten, Bauherren und Nutzer. Beliebt ist der Belag auch bei Allergikern, da er leicht gereinigt und in einwandfreiem hygienischem Zustand gehalten werden kann. Linoleum ist widerstandsfähig, elastisch, trittschall- und wärmedämmend, trittsicher und lichtecht. Einziger Nachteil: Es neigt leicht zur Verrottung, wenn Wasser in das Spezialgewebe dringt. Durch ein hochabriebfestes, seidenmattes Finish kann Linoleum aber auch sehr pflegeleicht gemacht werden. Lieferbar ist Linoleum in unterschiedlichen Stärken als Bodenbelag, als Korklinoleum oder Korkment als Unterlage sowie als Linoleum-Verbundbelag. Der Belag wird normalerweise in Bahnen eingebracht und die Nähte verschweißt, er wird aber auch als Plattenware im Handel angeboten. Verlegt wird Linoleum durch Verkleben auf glattem und festem Untergrund, wobei alle Estricharten geeignet sind. Bei der Verlegung auf Holzboden sollte eine Lage Filzpappe dazwischen gelegt werden; beide Materialien werden dann vollflächig verklebt. Die bisher üblichen Standardtöne – Beige, Braun, Grau usw. – werden durch neue farbliche Optiken in Form ausdrucksvoller, feingezeichneter Dessins und um eine große Farbpalette erweitert.
Ein kleiner Nachteil ist anfangs zu akzeptieren, denn Linoleum riecht nach dem Verlegen mehr oder weniger nach Leinöl. Als Abhilfe empfiehlt sich, den Belag mit Alkoholreiniger abzuschrubben, den Raum zu heizen und öfter zu lüften. Nach zwei bis drei Wochen kann die Oberfläche des Belags gewachst werden, wodurch der erwünschte Glanz erreicht wird, aber auch mit matter Oberfläche sieht er optisch wirkungsvoll aus. Allerdings sollten nur die vom Hersteller oder vom Händler empfohlenen Reinigungsmittel benutzt werden.
Auch ein Linoleum-Belag, der den „Blauen Engel“ trägt, ist auf dem Markt. Die neue Lino-Generation von Tarkett besteht aus den Kollektionen „Linosom Veneto“, „Linosom Toscano“, „Linosom Etrusco“, „Linosom Trentino“ und „Linosom Narnidur“ und darf als einzige in Deutschland den begehrten „Blauen Engel“- Aufkleber tragen.
Kork kommt
Kork als Bodenbelag hat, neben seiner angenehm warmen Materialfarbe, eine ganze Reihe von Vorzügen: durch seine gute Isolierwirkung ist er fußwarm, schalldämmend und doch extrem belastbar. Kork wird aus der Korkeichen-Rinde gewonnen. Die Rinde wird zu Korkschrot gemahlen, mit Bindemittel vermischt und unter hohem Druck zu Blöcken gepresst, die dann schließlich in Platten geschnitten werden. Sie sind atmungsaktiv, leicht zu verarbeiten und zu pflegen. Ein Bodenbelag aus Naturkork lässt sich im gesamten Wohnbereich einsetzen. Kork ist verrottungsfest und auch für Feuchträume geeignet. Hier empfehlen sich Platten mit einer geschlossenen Oberfläche.
Korkfliesen sind leicht zu schneiden und können sowohl auf allen Estricharten als auch Spanplatten verlegt werden, vorausgesetzt der Untergrund ist trocken und vollkommen glatt. Allerdings ist eine Verlegung über einer Bodenheizung nicht zu empfehlen, da sich die Fliesen wellen können. Beim Verlegen auf einen Betonboden ist unter dem Kork eine Baufolie aufzubringen, da sonst die eventuell aus der Betonplatte aufsteigende Feuchtigkeit bei den Korkfliesen auch zu Verwerfungen führen können. Nach der Verlegung wird ein unbehandelter Korkbelag imprägniert und anschließend gewachst, oder mit anderen Mitteln versiegelt. Wegen der unterschiedlichen Oberflächen, sind die Pflegeangaben der Hersteller unbedingt zu beachten.
Kunststoff & Co.
In punkto Kunststoff gibt es eine Vielzahl interessanter Farben, Muster, Strukturen und Ausführungen, so unter anderem Holz-, Kork-, Marmor- und Fliesenimitate. Die Designbeläge der Expona Domestic Kollektion von objectflor beispielsweise umfasst 50 verschiedene Beläge in aktuellen Optiken. Die Palette umfasst Klassiker wie Marmor-, Terracotta- und Eichen-Dessins ebenso wie Trendsetter im Metall- und Mosaik-Look oder in Merbau-Optik.
Kunststoffböden sind undurchlässig für Wasser, Öl, Fett und die üblichen Haushaltschemikalien, außerdem fußwarm, trittelastisch, alterungsbeständig, lichtecht und sehr strapazierfähig. Die Verlegung erfolgt durch vollflächiges Verkleben der Bahnen oder Fliesen mithilfe von Kontaktkleber. Die Stoßfugen können verschweißt werden, so dass eine vollkommen geschlossene, pflegeleichte Oberfläche entsteht.
Interessant sind ferner Kautschuk-Böden. Kautschuk ist ein Basisrohstoff mit universellen Vorteilen. Es handelt sich hierbei um einen elastischen Stoff, der aus dem Milchsaft (Latex) der Kautschuk- oder auch Gummibäume gewonnen wird. Unter geringer Wärmeentwicklung lässt er sich strecken und bei Wegfall der Zugkraft kehrt er wieder in seine ursprüngliche Form zurück. Kautschukböden sind hoch belastbar, brandfest, dauerelastisch, umweltverträglich und besitzen eine extrem lange Lebensdauer. Sie sind schalldämmend, fußwarm, trittfest und außerdem permanent antistatisch. Sie sind genoppt, mit strukturierter Oberfläche oder glatt erhältlich. Es gibt sie in verschiedenen Farben und mit ihren ausgeprägten Oberflächenformen wirken sie sehr markant. Sie sind jedoch teuer, und meist aus einer Mischung von natürlichen und synthetischen Gummis. In Privatwohnungen finden sie vor allem in Küche oder Bad Verwendung. Sie werden als Platten geliefert und fest verklebt. Allerdings sind sie nicht ganz so einfach zu verlegen wie CV-Beläge.
Der Vollständigkeit halber seien auch noch die Vinylböden (CV-Beläge) erwähnt. Diese Bodenbeläge sind praktisch, preiswert, sowohl geeignet für Allergiker als auch angenehm zu begehen. Das Material wird im Handel nicht nur in Bahnen, sondern auch als Fliesen und Platten angeboten. Je dicker der Belag ist, desto weicher, strapazierfähiger und fleckenresistenter ist das Material. Die Farbpalette von Vinyl ist allerdings nicht ganz so umfangreich wie bei Linoleum oder Gummi- und Kautschukbelägen. Auch Vinyl lässt sich, sowohl als Bahnenware als auch in Fliesenform, relativ leicht über vorhandene Fußböden verlegen. Roy Sämerow
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