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Die Profis

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Die Profis

Mid-Size-Vans – eine Marktübersicht.

Andreas Fritzsche

Die Mid-Size-Vans sind echte Transport-Profis für Handwerker. Bei uns besser bekannt als Transporter-Klasse, weil der Volkswagen Transporter jahrzehntelang das Feld beherrschte. Das soll jetzt anders werden.
Auf dem Transporter-Markt tobt derzeit der Konkurrenzkampf. Mercedes-Benz will Volkswagen mit seinen Absatzzahlen übertrumpfen und stellte auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover den neuen Vito vor, der Maßstäbe in der Klasse setzen soll. Den Vorteil hat auf jeden Fall der Käufer. Anschaffungspreis und Unterhaltskosten sind unerwartet niedrig: Der Preis für den Vito 109 CDI Kastenwagen beginnt bei 17.990 Euro (ohne Mehrwertsteuer). So preiswert ist keiner.
Drei Varianten
Als einziges Modell unter den Mid-Size Vans zwischen 2,5 t und 3,2 t zulässiges Gesamtgewicht steht der Vito Kastenwagen in drei Längen und mit drei Antriebssystemen zur Wahl. Es gibt ihn wahlweise mit Hinterrad-, mit Allrad- und auch mit Vorderradantrieb. Mit bis zu 1.369 kg Zuladung ist er der Nutzlastriese seiner Klasse. Der Vito Mixto verbindet als Kastenwagen mit Doppelkabine die Vorteile von Kastenwagen und Kombi. Und der Vito Tourer kann ganz nach Wunsch Personen oder Waren transportieren.
Wir fuhren den Kastenwagen dort, wo er gebaut wird, im spanischen Vitoria. Fahrer und Beifahrer nehmen auf komfortablen Sitzen Platz und profitieren von einem vergrößerten Raumangebot. Die präzise Lenkung und die kraftvoll zugreifenden Scheibenbremsen fielen positiv auf. Bei gering beladenem Fahrzeug hat der Vorderradantrieb Traktionsvorteile. Der Hinterradantrieb ist die passende Lösung für alle Einsätze mit hohen Gewichten und hohen Anhängelasten.
Zur Serienausstattung des neuen Vito gehört der Attention Assist. Er zieht Rückschlüsse auf die Kondition des Fahrers. Einzigartig in seiner Klasse ist die Serienausstattung mit dem Seitenwind-Assistent. Er kompensiert Einflüsse von Windböen auf das Fahrzeug nahezu vollständig. Ebenfalls serienmäßig ist die Reifendruck-Überwachung. Neu und einzigartig für Transporter sind der aktive Park-Assistent, der Abstands-Warnassistent, der Totwinkel-Assistent und der Spurhalte-Assistent (Extras).
Funktion und Komfort
Beim neuen Vivaro kombiniert Opel die Funktionalität eines Nutzfahrzeugs mit dem Komfort eines Pkw. In Hannover hatte der Kastenwagen Deutschland-, der Combi Weltpremiere. Die zweite Generation ist in der Länge um 216 Millimeter gewachsen, was Ladekapazitäten und Kabinenraum zugutekommt. Der Vivaro ist in zwei Karosserielängen und zwei Höhen als Kastenwagen, Combi, Doppelkabine und Plattform-Fahrgestell erhältlich.
Zwei komplett neue Turbodiesel in vier Leistungsstufen sorgen dafür, dass er auch voll beladen kraftvoll vom Fleck kommt. Der 103 kW/140 PS-Motor bringt den Vivaro gut durch Ortschaften, über Landstraßen und die Autobahn. In Situationen, in denen noch ein paar PS benötigt werden, hat er immer noch genug Schub, wenn das Gaspedal kräftig durchgetreten wird. Dank der Eco-Start-/Stopp-Technologie sinkt der Kraftstoffverbrauch um mehr als einen Liter – laut Herstellerangaben. Und die 6-Gang-Schaltung erinnert immer wieder daran, wenn der nächste Gang gefordert wird. Moderne Assistenzsysteme machen das Fahren im neuen Vivaro sicherer und entspannter. So ist der Geschwindigkeitsregler serienmäßig. Ein auf 130 km/h fix eingestellter Geschwindigkeitsbegrenzer ist genauso erhältlich wie ein Parkpilot. Der Opel Vivaro entstammt einer Kooperation mit dem Renault Trafic.
Kraftstoff-Ersparnis
Marktstart des neuen Trafic war im September. Renault bietet die dritte Generation als Kastenwagen, Doppelkabine, Plattformfahrgestell und in der Pkw-Variante Combi an. Das neue Nutzfahrzeug ist in zwei Längen erhältlich. Zur Basis-Lade-raumhöhe von 1,4 Metern kommt ab Frühjahr 2015 die Hochdachausführung mit 1,9 Meter hohem Frachtraum hinzu. Das Laderaumvolumen beträgt im Kastenwagen zwischen 5,2 und 8,6 Kubikmeter und liegt damit um 200 bis 300 Liter höher als beim Vorgänger. Insgesamt stehen vier neu entwickelte, kraftvolle 1,6-Liter-Turbodiesel zur Verfügung. Im Vergleich zu den 2,0-Liter-Aggregaten des Vorgängers ermöglichen sie eine Kraftstoffersparnis von über einem Liter pro 100 Kilometer.
Facelifting
Fiat hatte seinen Scudo bereits 2013 aufgewertet. Das Facelifting – von außen zu erkennen an der silbergrauen Einfassung des Kühlergrills – betraf beim Kastenwagen hauptsächlich das Cockpit. Der Fiat Scudo wird als Kastenwagen, als Multicab (Doppelkabine) und Kombi angeboten. Beim Kastenwagen hat der Kunde die Wahl zwischen den Karosserievarianten kurzer Radstand mit Flachdach, langer Radstand mit Flachdach sowie langer Radstand mit Hochdach.
Baugleich mit dem Fiat Scudo sind der Citroën Jumpy und der Peugeot Expert. Mit dem Citroën Jumpy Kastenwagen mit Doppelkabine präsentiert Citroën eine optimale Mobilitätslösung für alle, die eine Vielzahl an Material und Werkzeug zu transportieren haben und zugleich bis zu fünf Personen befördern möchten.
Bis zu sechs Personen
Der Peugeot Expert ist als Kastenwagen, Doppelkabine und Fahrgestell erhältlich. Es gibt ihn in zwei Längen und in zwei Höhen. Für den Transport von bis zu sechs Personen bei gleichzeitigem Bedarf an großem Transportraum eignet sich die Variante Doppelkabine mit fester Sitzbank in der zweiten Reihe.
Der Ford Transit Custom ist auch in einer Version mit Hochdach bestellbar. Zur Auswahl stehen zwei Radstände (kurz und lang) sowie zwei Karosserievarianten (Kastenwagen und Kombi). Der Mehrpreis im Vergleich zur Flachdach-Version beträgt netto 600 Euro. Das Hochdach bietet 37 Zentimeter mehr Laderaumhöhe (1,77 Meter beim Kastenwagen) und ein rund 20 Prozent größeres Laderaumvolumen. Die Fahrerkabine wird mit zwei oder drei Sitzen angeboten. Der Laderaum ist wahlweise über eine oder zwei seitliche Schiebetüren zugänglich, für das Heck sind wahlweise eine oben angeschlagene Heckkappe oder konventionelle Schwingtüren lieferbar. Überaus positiv auf die Betriebs- und Einsatzkosten wirken sich die nochmals verlängerten Service-Intervalle aus. Inspektionen stehen nur noch alle zwei Jahre oder nach einer Laufleistung von 50.000 Kilometern auf dem Programm.
Doppelflügeltür
Cargo nennt Hyundai seinen Kastenwagen, der auch mit Doppelkabine angeboten wird, Travel heißt der Kombi. Wir fuhren ihn. Er liegt gut in der Hand, fährt leicht an und beschleunigt gut. Der Wendekreis von 11,2 Metern und die feinfühlige Servolenkung erleichtern das Rangieren, wenn es einmal eng wird. Der Fahrersitz hat viel Seitenhalt und ist höhenverstellbar. Merkmale des Hyundai-Transporters sind große Fensterflächen in der Fahrerkabine, die ausreichend Übersicht gewährleisten, weit öffnende Türen, üppig dimensionierte Schiebetüren auf beiden Seiten und wahlweise eine Doppelflügeltür oder eine Heckklappe für den Zugang zum Herz des H-1 Cargo, dem Laderaum.
Blick auf nächste Generation
Mit dem Volkswagen Transporter fing vor 65 Jahren die Karriere des VW-Busses und die Gründung eines kompletten Fahrzeug-Segmentes an. Mittlerweile in der fünften Generation begeistert der heutige Nachfolger noch immer die Massen. Der geschlossene Kastenwagen überzeugt schon in der Grundversion (3,0 Meter Radstand und Normaldach) mit einer Ladefläche von 4,3 m² und einem Stauvolumen von 5,8 m³. Dieses wächst mit einem rund 30 cm höheren Mittelhochdach auf 6,7 m³. Der Kombi (Transporter mit Fenster) kann mit bis zu neun Sitzplätzen bestellt werden. Neu vorgestellt wurde auf der IAA der Transporter Doppelkabine Plus. Er schlägt die Brücke zwischen reinem Nutzfahrzeug und Personenkraftwagen. Seit elf Jahren läuft der fünfte Jahrgang VW Transporter vom Band. Auf der Nutzfahrzeuge IAA in Hannover gab Volkswagen mit der Studie Tristar einen Ausblick auf die nächste Transporter-Generation – den T6.
Auf dem Transporter- Markt tobt derzeit der Konkurrenzkampf.
Die Mid-Size-Vans sind echte Transport-Profis für Handwerker.

PRAXISPLUS

Statement von Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), anlässlich der IAA-Abschluss-Pressekonferenz:
„Die IAA zeigt auf knapp 265.000 Quadratmetern Fläche die gesamte Wertschöpfungskette des Nutzfahrzeugs. Allein von den Zulieferern kommen 70 Prozent der Weltpremieren. … Die Zahl der Aussteller ist um 9 Prozent auf 2.066 gestiegen. Die gesamte Welt des Nutzfahrzeugs ist vertreten – die Aussteller kommen aus 45 Ländern.
Mit wieder rund einer Viertelmillion Besuchern liegt diese 65. IAA Nutzfahrzeuge auf dem Durchschnittsniveau der beiden vergangenen IAA Nutzfahrzeuge. … Die IAA ist noch stärker eine professionelle Fachmesse der Entscheider geworden. Die Führungskräfte unserer Industrien wissen, die IAA Nutzfahrzeuge ist ein Muss für ihr Business.“
Eine tabellarische Übersicht über die im Artikel vorgestellten Fahrzeuge finden Sie direkt auf unserer Website malerblatt-wissen.de, dort unter der Rubrik „Betrieb & Markt/Fuhrpark“.
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