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Kleintransporter für den Maler

Betrieb & Markt
Kleintransporter für den Maler

Die neuesten Fahrzeuge werden im Herbst auf der IAA-Nutzfahrzeuge präsentiert. Lohnt es sich, jetzt ein aktuelles Modell zu kaufen und ein Schnäppchen zu machen?

Dieter Rolfes

Sie lassen sich aus unserem Straßenbild nicht mehr wegdenken – und aus dem Fuhrpark eines Malerbetriebes schon gar nicht: die Klein- und Schnelltransporter bis 3,5 Tonnen lösen zuverlässig und schnell diverse Transportaufgaben. Sie sind – bei richtiger Entscheidung und richtiger Auswahl – oft ein effektives Werkzeug, das zwar einen bestimmten Kostenfaktor ausmacht, jedoch kann dieser auch gut ausgesteuert werden.
Genau drei Monate vor der nächsten Nutzfahrzeug-IAA in Hannover (21.-28.September) gibt das Malerblatt eine kommentierte Übersicht über das aktuelle Angebot des Transporter-Marktes. Die bisher bekannten Neuerungen werden bereits angedeutet. Denn jetzt geht es um Tipps und Hinweise, ob es sich lohnt, sich – auch aus Kostengründen – noch ein altes und bewährtes Mobil anzuschaffen.
Wenn die Malerblatt-Redaktion bei ihrer Umfrage bei den Anbietern von Transportern bis 3,5 Tonnen zulässigen Gesamtgewichts die Antwortreaktion mit dem Service des Unternehmens vergleicht, ist dieser Bereich bei einigen deutlich schlechter als deren Fahrzeuge. Dabei ist der Service, und das sehen manche Hersteller immer noch nicht ein, genau so wichtig wie der Fahrzeugverkauf. Besonders natürlich im gewerblichen Bereich. Ein Wechsel fällt nicht schwer. Denn, wer sich für einen Renault entscheidet und Ärger bekommt, kann den identischen Transporter bei Opel oder Nissan bestellen. Oder umgekehrt. Oder: wer einen Fiat-Transporter wegen der Nähe des Fiat-Händlers (und der weitläufigen Verwandtschaft) brauchen könnte, mit diesem aber nicht klar kommt, kann zum nächsten Citroën- oder Peugeot-Händler gehen. Oder umgekehrt. Auch der Sprinter von Mercedes-Benz und der VW-LT (der ab sofort Crafter heißt) kommen aus derselben Fabrik und unterscheiden sich nur durch Logos und Schnauzen.
Zurück zur Malerblatt-Umfrage: Aus der Wertung heraus gefallen sind Toyota (mit dem HiAce). Die Kölner Firma antwortete auch auf mehrmaliges Anfragen überhaupt nicht. Ebenfalls ohne Wertung sind dann noch Kia (mit dem Pregio; der Pkw-Verkauf läuft so gut, dass der koreanische Importeur es nicht nötig hat, seinen Transporter zu promoten), LDV (gibt es scheinbar nicht mehr) und Isuzu aus Friedberg (kein Lebenszeichen). Die Malerblatt-Umfrage stellt die noch aktuellen Transporter vor. Die meisten von ihnen verschwinden nach der IAA-Nutzfahrzeuge vom Markt und werden durch neue ersetzt. Interessant dabei auch noch eine Blitzumfrage bei entsprechenden Händlern der jeweiligen Marke. Gefragt wurde nach den Basismodellen, dem aktuellen Preis, dem Nachlass bei Barzahlung oder Vorführwagen. Dabei ergaben sich folgende Größenordnungen, die den einen oder anderen Maler doch noch zu einem Griff zu Altem und Bewährtem veranlassen könnten. Nachstehend die Reaktionen der angefragten Autohäuser:
  • Ford Zakowski, Montabaur, Ver- kaufsleiter Bohnstenger meint:„Kann ich nicht genau sagen. Über unsere Betriebe können wir jederzeit so ein Fahrzeug besorgen. Ich gehe davon aus, dass es sich zwischen 15 bis 20 Prozent an Nachlass handelt“.
  • Nissan-Händler Wagner, Koblenz-Nauort: „Alle Verbände und Großabnehmer bekommen bei uns bis zu 20 Prozent, manchmal auch etwas mehr. Beispielsweise, wenn mehrere Fahrzeuge und unser Servicepaket gekauft werden.“
  • VW-Degenhardt in Westerburg, Verkaufsleiter Volker Hillert stellt fest: „Wir geben keine Konditionen preis. Jedenfalls lohnt es sich für jeden Maler, sich bei uns zu melden. Wir finden immer einen interessanten Weg. Bezüglich der Kosten und des Fahrzeugs. Und wenn wir hier keines haben, weil der bisherige LT ausläuft, gehen wir ins VW-Intranet und finden einen Maler-Dienstwagen.“
  • Citroën-Frensch in Langenhahn, Frau Frensch: „Sagen Sie den Malern, wer einen Jumper-Kastenwagen braucht, der soll sich jetzt melden. Citroën gewährt über uns bis zu 28 Prozent, weil ein entsprechendes Rahmenabkommen mit Großkunden und Verbänden besteht“. Und etwas verärgert über die Fiat-PSA-Politik meint sie: „Hoffentlich kommen die neuen Fahrzeuge nicht zu spät, wenn alle anderen Mitbewerber schon auf dem Markt sind. Anfragen haben wir wegen des guten Rufs des Jumper schon vorliegen“.
Neben dem Kaufpreis und den Betriebskosten sollte man auch die Bedeutung
von Service und Kundendienst nicht unterschätzen. Hier liegt, wie die Umfrage ergab, bei einigen Firmen noch einiges im Argen; ein Kollege von der Deutschen Handwerkszeitung bezeichnet die Leistungen mancher Hersteller auch als „mäßig bis katastrophal und unzumutbar“. Entscheidend für einen Handwerksbetrieb ist, dass sein Nutzfahrzeugpartner Verständnis für ihn und sein Unternehmen hat. Dann müsste es für den Nutzfahrzeuglieferanten beispielweise selbstverständlich sein, dass er den Dienstwagen des Malers auch mal am Wochenende repariert, um sicherzustellen, dass ein wichtiger Einsatz während der Woche nicht gefährdet wird. Zum Serviceangebot sollte außerdem die Bereitschaft zählen, ein liegen gebliebenes Fahrzeug zu bergen und für die Zeit der Instandsetzung ein geeignetes Ersatzfahrzeug bereit zu stellen. Bei einem solchen Serviceangebot stellt sich die Frage nach der Dichte des Händlernetzes kaum. Wobei bekannt sein sollte, dass aktuell der DaimlerChrysler-Konzern und damit Mercedes mit seinen eigenen Werksniederlassungen und seinen Händlern, die jetzt auch den neuen Mitsubishi-Fuso „Canter“ mit vertreiben, gefolgt von Ford und Volkswagen wohl am besten in der Fläche versorgt sind. Folgerichtig lässt sich der kostenbewusste Malermeister mit eigenem Fuhrpark, ob gekauften oder geleasten Fahrzeugen, Angebote von unterschiedlichen Händlern ins Haus schicken, wobei der Rund-um-die-Uhr-Service mit dazu gehören sollte und am Ende nicht der billigste, sondern der für den Betrieb wirtschaftlichste und effektivste Anbieter den Zuschlag bekommt.
Zum Thema Wirtschaftlichkeit wollten wir noch wissen, wie hoch bei Malern der Kostenanteil für die Mobilität an den Gesamtkosten ist. Solche Zahlen konnte uns weder der Zentralverband des Deutschen Handwerks noch die Gewerke übergreifende Fachpresse liefern. Für den Ausbau von 3,5 Tonnen-Transportern zu praktischen, transportsicheren und effektiven Maler-Fahrzeugen gibt es bereits ein breites Angebot. Daneben gilt: wer in seiner Nähe einen geschickten Handwerker hat oder kennt, der in der Lage ist, die individuellen und spezifischen Wünsche im Fahrzeug X oder Y umzusetzen, kann auch diesen beauftragen und die Änderung vom TÜV freigeben und in die Papiere eintragen lassen.
Wer sich auf Profis verlassen will, beispielsweise auf so prominente Firmen wie MODUL-System (Servicemobil) oder Sortimo, kann davon ausgehen, nutzbar effektive, crashgesicherte und durchdachte Einrichtungen zu bekommen, die zudem nicht so teuer sind, wie sich die Namen anhören. Und beim Wiederverkauf lassen sich diese Systeme einfach wieder ausbauen – oder mit dem Fahrzeug noch besser verkaufen. Hinzu kommen auch kleinere, aber handwerklich genau so geschickte Unternehmen wie beispielsweise Böcker aus Werne (www.boecker.de), Intercamp aus Vaterstetten (www.boecker.de) oder Meyer aus Göttingen (Fax: 0551/ 5033–290).
Wer umweltfreundlich und günstig fahren möchte, kann sich ab einer Jahreslaufleistung von über 20.000 km auch für einen erdgasgetriebenen Transporter entscheiden. Verschiedene Hersteller bieten heute diese Mobile an, führend ist dabei derzeit wohl Ford, gefolgt von Fiat, Mercedes und Volkswagen. Wichtig ist die Nähe zur Erdgastankstelle, wobei deren Netz bis Ende dieses Jahres auf fast 800 angestiegen sein soll (im Vergleich: Flüssiggas 1200). Das erwartet das Bundesverkehrsministerium und weist darauf hin, dass das Gesetz zur Förderung von Erdgas bis zum Jahre 2020 laufen soll. Definitiv.
Apropos Hersteller: Clevere Unternehmen haben den soliden Markt der Handwerker und den notwendigen Service erkannt. Beide bringen gutes Geld auf lange Zeit. Drum bieten auch verschiedene, vorrangig in Zusammenarbeit mit den erwähnten Firmen Servicemobil und Sortimo, bereits umgerüstete Malerautos an. Wie günstig, dokumentiert soeben Fiat, dessen Ducato (und damit auch Citroën Jumper und Peugeot Boxer) erst im Herbst nach der IAA kommt. Für seine kleineren Mobile Doblò, Cargo und Scudo bietet das Unternehmen im Rahmen einer Sonderaktion „Handwerksmobile“ inklusive einer Modul-Ausstattung für einen zusätzlich symbolischen Euro an.
Apropos Industrie II: Die zur Nutzfahrzeug IAA zu erwartenden Fahrzeuge haben teilweise schon das Licht der Welt erblickt. „Ausstattungsbereinigt“, wie es in der so genannten Fachsprache heißt, sind sie angeblich nicht teurer. Sind sie doch. Und völlig neue Mobile. Umwelt- und fahrerfreundlicher, wesentlich sicherer und verbrauchsgünstiger. Wieder mit wenigen Müttern und mehreren Kindern (VW + Mercedes; Fiat, Citroën und Peugeot; Renault, Opel und Nissan). Neue Gesichter (manche waren auch fast 20 Jahre alt), keine nackten Lastkraftwagen mehr, ansehnlich, mit erkennbarer Hausnummer, vor allem sicherer (ABS, ESP, Berganfahrhilfen, Differentialsperren) und handlicher.
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