Die immer, nicht nur im Wahlkampf, aufgelegte alte Platte „Wir müssen mehr in die Bildung investieren“ hat mittlerweile erhebliche Kratzer bekommen und man kann vor lauter Geknacke die Positionen der einzelnen „Interpreten“ (Parteien) kaum unterscheiden. Bereits beim Bildungsgipfel 2008 waren sich Bund und Länder einig: Private und öffentliche Ausgaben für die Bildung sollen bis 2015 auf zehn Prozent des Bruttoinlandproduktes steigen. Da wundert es doch sehr, dass bisher nicht einmal die auf Kultusministerebene mühsam errungenen Rahmenlehrpläne in allen Bundesländern gleich umgesetzt werden. In unserem Gewerk sieht dies dann so aus: Rheinland-Pfalz kürzt insgesamt 120 Unterrichtsstunden, Sozialkunde wird mit Wirtschaftslehre zusammengelegt und fachpraktischen Unterricht gibt es dort schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Und sogar in Bayern werden in drei Ausbildungsjahren über 170 Stunden weniger Fachunterricht erteilt, als in den Rahmenlehrplänen vorgesehen ist. Jetzt kommt ein weiterer Ohrwurm ins Spiel: „Sollte der Berufsschulunterricht ausgeweitet werden, können wir nicht mehr ausbilden.“ Stopp! Hier möchte ich einen Satz von einem mir sehr nahe stehenden Malermeister zitieren: „Wenn es in einem Malerbetrieb auf die paar Stunden Berufsschulunterricht ankommt, kann etwas mit dem Betrieb nicht stimmen!“ Also: Legen Sie einen neuen Song auf und unterstützen Sie mit Rat und Tat Ihre Berufsschule vor Ort! Leisten Sie, durch Ihre ganz persönliche Lernortkooperation, einen Beitrag zur „Bildungsoffensive“. Denn ohne Unterricht geht es nicht.
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