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Umweltmobile

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Umweltmobile

Neben technischen Neuheiten und Finessen bei den Nutzfahrzeugen für Maler und Stuckateure wirft das Malerblatt auch einen Blick auf besonders umweltfreundliche Modelle.

Bärbel Bosch

Verbraucher werden kritischer: Immer mehr Kunden achten auf umweltbewusstes Verhalten, auch Produkte und das Verhalten des Handwerkers werden auf Nachhaltigkeit hinterfragt. Dazu gehört dann auch der prüfende Blick auf das Aushängeschild Fuhrpark. Mit umweltschonenden Fahrzeugen kann der Maler und Stuckateur zusätzlich beim Kunden punkten. Deshalb sollen neben Neuheiten bei Kleintransportern und Kastenwagen auch Fahrzeuge mit besonders schadstoffarmem Verbrauch und alternativen Antrieben vorgestellt werden.
Erdgas
Im Vergleich zu einem benzinbetriebenen Fahrzeug verursacht Erdgas bei der Verbrennung rund 20 Prozent weniger CO2 und im Vergleich zu Dieselfahrzeugen bis zu 12 Prozent. Benzol und Rußpartikel kommen praktisch nicht vor. Die Kohlenmonoxid-Werte liegen bei Erdgasfahrzeugen bis zu 75 Prozent niedriger als bei vergleichbaren Benzinern sowie bis zu 50 Prozent geringer als bei Dieselfahrzeugen. Auch bei den für die Ozonbildung verantwortlichen Stickoxiden und reaktiven Kohlenwasserstoffen liegen die Emissionswerte der Erdgasfahrzeuge weit unter denen der herkömmlichen Antriebsarten. Erdgasautos sparen momentan rund 50 Prozent pro 100 Kilometer gegenüber Benzinern und rund 30 Prozent gegenüber Dieselfahrzeugen. Bei fast allen Serienfahrzeugen werden die Erdgastanks unterflurig, das heißt, unter dem Fahrzeugboden, angebracht, so dass keine Einschränkung des Ladevolumens besteht.
Erdgasautos bei Fiat
Fiat bietet unter anderem den Ducato und seit kurzem auch den Doblò Cargo mit Erdgasantrieb an. Hohe Betriebssicherheit garantiert eine Reihe von Vorrichtungen (druckfeste Leitungen, Magnet- und Rückschlagventile sowie Schmelzlote), die bei eventuellen Unfällen oder Defekten die Gaszufuhr sperren oder kontrolliert begrenzen. Dazu sind die hochfesten Gasflaschen bzw. Gastanks unfallsicher befestigt und wirksam gegen Beschädigungen geschützt.
Besonders umweltfreundlich und wirtschaftlich ist der mit Erdgas (monovalent) betriebene 3,0-Liter-Motor im Fiat Ducato Natural Power. Er wird in zahlreichen Versionen des Transporters angeboten (Kastenwagen mit und ohne Verglasung, Fahrgestell mit Flachboden) und ist aufgrund seiner niedrigen Abgas- und Geräuschemissionen ideal für den Einsatz in innerstädtischen Umweltzonen ausgelegt. Der Ducato leistet 100 kW (136 PS), hat eine Reichweite von rund 400 Kilometern, eine Benzinreserve reicht für weitere 100 Kilometer, er erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 159 km/h und verbraucht 8,8 kg Erdgas/100 km (Werte für Kastenwagen mit kurzem Radstand und Flachdach). Die Ladekapazität beträgt je nach Aufbau bis zu 15 Kubikmeter, die Nutzlast bis zu 1.140 Kilogramm. Der Ducato Natural Power ist ab 31.600 Euro netto erhältlich.
Ford Transit
Auch die aktuelle Ford-Transit-Generation ist seit Ende 2006 mit Erdgasantrieb bestellbar. Alle Ford-Transit-Erdgasfahrzeuge der aktuellen Generation können auch regenerativ erzeugtes Bio-Methan tanken. Der Ford Transit CNG wird ausschließlich in Kombination mit Heckantrieb ausgeliefert, steht in drei unterschiedlichen Radständen (kurz, mittel, lang) und in drei unterschiedlichen Varianten (Kastenwagen, Pritschenwagen sowie Fahrgestell) zur Auswahl. Das Einstiegsmodell ist der Ford Transit Kastenwagen FT 330 K CNG mit kurzem Radstand. Die Transit CNG Kastenwagen mit kurzem, mittlerem und langem Radstand werden mit zwei 80-Liter-Erdgastanks (insgesamt also 160 Liter = 28,8 kg Erdgas) ausgeliefert. Die Tanks sind je nach Kundenwunsch im Laderaum entweder quer zur Fahrtrichtung an der Trennwand Cockpit-Laderaum oder längs an der linken Seitenwand installiert. Alternative Tankanordnungen sind auf Wunsch realisierbar. In Abhängigkeit von der Anzahl der Tanks, der Erdgasbeschaffenheit, der Fahrweise sowie den Straßen- und Verkehrsverhältnissen reicht der Erdgasvorrat für über 300 Kilometer. Hinzu kommt, unabhängig von der Karosserie-Variante und dem Radstand, jeweils ein serienmäßiger 80-Liter-Benzintank, so dass die Gesamtreichweite des Ford Transit CNG über 1.000 Kilometer betragen kann.
Klassiker
Mercedes hat den Transporter Vito gründlich überarbeitet. Alle Motoren erfüllen jetzt die Euro-5-Abgasnorm und sollen zudem bis zu 15 Prozent sparsamer sein als ihre Vorgänger. Die im Vito optionale Blue-Efficiency-Technologie, unter anderem mit Start-Stopp-Technik und rollwiderstandsarmen Reifen, soll ebenfalls zu weniger Verbrauch und geringeren CO2-Emissionen beitragen. Das neue Sechsganggetriebe, serienmäßig in Verbindung mit allen Vierzylinder-Dieselmotoren, senkt ebenfalls Emissionen und Kraftstoffverbrauch. Die Leistungsspanne des Vito reicht von 70 kW (95 PS) bis 190 kW (258 PS). Mercedes hat das Fahrwerk sowohl an der Vorder- als auch an der Hinterachse überarbeitet und neu abgestimmt. Dadurch sollen laut Hersteller Verbesserungen bei Fahrpräzision, Komfort und Geräuschentwicklung erzielt worden sein. Zudem ist je nach Variante die Nutzlast gestiegen. Als Erdgasauto ist bei Mercedes der Sprinter erhältlich. Der Sprinter NGT mit bivalentem Erdgasantrieb, der speziell für den Einsatz im urbanen Bereich konzipiert ist, überzeugt durch deutlich verringerte Abgas- und Geräuschemissionen sowie durch niedrige Unterhaltskosten.
Seit 25 Jahren ist der allradangetriebene Volkswagen Bus ein fester Bestandteil der Produktpalette von Volkswagen Nutzfahrzeuge. Anfangs auf eine Motorisierung und Getriebeart beschränkt, ließ sich die Allradversion zusehends mit immer mehr Ausstattungsmerkmalen kombinieren. Seit der neuen T5-Generation ist ab diesem Jahr auch erstmals die Verbindung von Allrad und Automatikgetriebe gegeben. Für den 4MOTION mit 6-Gang-Schaltgetriebe stehen generell die TDIMotoren mit 103 kW (140 PS) und 132 kW (180 PS) zur Verfügung.
Der geschlossene Kastenwagen (maximale Nutzlast bis zu 1,283 Tonnen) hat auch in der Grundversion eine Ladefläche von 4,3 Quadratmeter und ein Stauvolumen von 5,8 Kubikmeter. Dieses wächst mit einem 18,6 Zentimeter höheren Mittelhochdach auf 6,7 Kubikmeter. Darüber hinaus ist der Kastenwagen optional mit 40 Zentimeter verlängertem Radstand erhältlich, der bei einer Gesamtlänge von Normaldach-Version ein Ladevolumen von 6,7 Kubikmeter und in Verbindung mit dem Mittelhochdach 7,8 Kubikmeter fasst. Die Hochdach-Variante ist ausschließlich mit langem Radstand erhältlich und besitzt ein Volumen von 9,3 Kubikmeter.
Neue Modelle
Nach der Markteinführung des Movano-Kastenwagen im März 2010 erweitern ab sofort Fahrgestelle in verschiedenen Längen, Gewichtsklassen und Chassis-Konfigurationen die Angebotspalette des neuen Opel. Das erweiterte Karosserieprogramm umfasst nun insgesamt 100 Versionen und bietet damit eine breite Palette für verschiedene Ausbauten. Als Fahrgestell mit Normalkabine sowie Frontantrieb mit 100 PS ist der neue Movano ab 22.990 Euro (zuzüglich MwSt.) erhältlich. Die neu hinzugekommenen Fahrgestellvarian-ten mit Einzel- und Doppelkabine treten in den Kategorien bis 3,5 und 4,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht an und stehen in drei Fahrzeuglängen zur Verfügung. Die Movano-Plattformfahrgestelle stehen in zwei Längen und zwei Dachhöhen zur Wahl. Zusätzlich zu den drei vorderen Sitzplätzen offeriert die Rückbank des Fahrgestells mit Doppelkabine bis zu vier zusätzliche Sitzplätze mit Kopfstützen und Sicherheitsgurten. Für niedrige Verbrauchs- und Emissionswerte sorgt eine neue 2.3-CDTI-Vierzylinder-Common-Rail-Dieselgeneration in den Leistungsstufen 74 kW (100 PS), 92 kW (125 PS) sowie 107 kW (146 PS), die sowohl mit Euro 4 als auch der Euro-5-Abgasnorm und Partikelfilter erhältlich ist. In Verbindung mit dem optionalen 105-Liter-Kraftstofftank ergeben sich damit Reichweiten von fast 1.400 Kilometern.
Der relativ neue Kleintransporter NV200 von Nissan ist ab 13.100 Euro netto erhältlich. Je ein Benziner und ein Diesel stehen antriebsseitig zur Wahl. Der Ottomotor mit 1,6 Liter Hubraum mobilisiert 81 kW (109 PS). Der 1,5-Liter-Selbstzünder leistet 63 kW (86 PS). Der Common-Rail-Diesel verbraucht im Schnitt 5,3 Liter/100 km, der Benziner 7,4 Liter/100 km. Der NV200 hat zwei seitlich angeschlagene und im Verhältnis 70:30 getrennt zu öffnende Fenstertüren am Heck. Er ist mit einer Länge von 4,40 Metern, einer Breite von 1,69 Metern und einer Höhe von 1,86 Metern ein kompaktes Fahrzeug; doch aufgrund seines Raumkonzepts bietet er ein großes Stauvolumen. An seiner schmalsten Stelle ist der NV200-Laderaum 1,22 Meter breit. Zudem verfügt er über eine 2,04 Meter lange Ladefläche, die mit wenigen Handgriffen noch verlängert werden kann. Wird die optionale Laderaumtrennwand weggeklappt und der vordere Beifahrersitz zusätzlich umgelegt, vergrößert sich dieses Maß auf 2,80 Meter – was die Mitnahme von langen Gegenständen wie Leitern ermöglicht. Mit 52,4 Zentimter Höhe macht die Ladekante das Be- und Entladen zum Kinderspiel. Der niedrige Ladeboden verhilft zu einem Stauvolumen von 4,2 Kubikmetern. Die maximale Nutzlast beträgt 708 Kilogramm. Als Folge der tiefen und breiten Ladefläche kann der neue Nissan NV200 gleichzeitig zwei Standard-Euro-Paletten laden. Zur praktischen Sicherung der Transportgüter verfügt der NV200-Kastenwagen am Laderaumboden über sechs Zurr-ösen und über verschiebbare Zurrösen an der Laderaumwand. Mit 1,69 Meter rund zehn Zentimeter schmaler als die meisten Wettbewerber, besitzt der Nissan den Vorteil, enge Passagen relativ leicht zu passieren.
Einen Preishit bietet Dacia mit dem Logan Express. Die rumänische Renault-Tochter reduziert die Preise um fast 500 Euro. Der Einstiegspreis für den Logan Express beträgt 6.500 Euro (netto). Dacia gibt damit laut eigener Aussage die aufgrund der überragenden Absatzzahlen gesunkenen Herstellungskosten direkt an seine Kunden weiter.
Das Motorenspektrum besteht aus zwei Benzintriebwerken sowie zwei Common-Rail-Dieselvarianten. Bei den Benzinern handelt es sich um Renault-Konstruktionen, die niedrige Verbrauchswerte vorweisen. Die Lade-raumlänge des 4,45 Meter langen Logan Express beträgt 1,936 Meter. Die Frachtraumbreite zwischen den Radkästen liegt bei 1,024 Metern, die maximale Laderaumbreite beträgt 1,42 Meter. Das Fassungsvermögen beträgt 2.500 Liter und die Zuladung 725 Kilogramm. Gegen verrutschende Ladung ist die Schutzstange hinter dem Fahrersitz installiert. Alternativ dazu ist gegen Aufpreis eine geschlossene Trennwand aus Kunststoff erhältlich. Die Laderaumlänge mit geschlossener Trennwand beträgt 1,73 Meter. Die 58,2 Zentimeter niedrige Ladekante erleichtert das Be- und Entladen.
Maler, die ein neues Auto suchen, haben also insgesamt die Qual der Wahl. Letztendlich hängt die Entscheidung auch von der Art des Unternehmens ab. Jeder Handwerksbetrieb hat unterschiedliche Ansprüche und Vorlieben an ein Handwerkermobil: Für den einen ist das Ladevolumen entscheidend, für den anderen ein geländegängiges, robustes Fahrzeug wichtig. Wir empfehlen bei allen Überlegungen, die Umwelt nicht zu vergessen.

praxisplus
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