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Wellendynamik

Betrieb & Markt
Wellendynamik

Außergewöhnliche Menschen zeigen oft, dass der berufliche Weg nicht immer „normal“ verlaufen muss. Die Unternehmerin Sabine Schief verdient ihr Geld mit Farbgestaltung, mit Malerarbeiten und mit Kabarett.

Das von Grund auf sanierte Hallenbad in Schömberg ziert ein 25 Meter langes Wandbild. Die Farbberaterin und Kabarettistin Sabine Schief hat es gestaltet. Das Leben nimmt oft seltsame Wege. So auch für die diplomierte Farbberaterin und Gestalterin Sabine Schief. Ihres Zeichens Teil und Motor des Kabarett-Duos „i-Dipfele“. Zwei Herzen schlagen in ihrer Brust. So steht sie genauso gerne auf den Brettern, die die Welt bedeuten, wie sie beratend und gestaltend in Sachen Farbe aktiv ist.

Ein 10-köpfiges Gremium des Gemeindeverwaltungs-Verbandes Oberes Schlichemtal erkannte bei einer ihrer wöchentlichen Baubegehungen im Hallenbad der Gemeinde Schömberg: in diesem Raum fehlt Farbe! Das Hallenbad ist der Haupt- und Realschule Schömberg angegliedert und wurde von Grund auf saniert. Ratlosigkeit machte sich im Gremium breit. Farbe ja, aber wie und wo? Soll man das Lüftungsrohr mit einem Durchmesser von 40 cm farblich betonen? Ist es sinnvoll, die 25 Meter lange und 2.70 Meter hohe verputzte Wand entlang des Beckens mit Pinguinen, Schwimmern oder Regenbögen zu verzieren? Wie wirkt es, wenn man mit einem blauen Fliesenabschluss oberhalb der Türen einen farblichen Akzent setzt? Das Gremium war sich nicht schlüssig. Michael Maier, Ratschef der Gemeinde Ratshausen und Teil des Gremiums, erinnerte sich an Sabine Schief. Wenige Monate zuvor gastierte nämlich das „i-Dipfele“ in seiner Gemeinde. Und bei dieser Begegnung hatte er die Kabarettistin gefragt, ob sie auch „äbbes (etwas) Anständiges“ gelernt hätte. Das Gremium war dankbar für den Vorschlag, eine Farbberaterin hinzuzuziehen, Sabine Schief wurde um Gestaltungsvorschläge gebeten, denn, wie der Geschäftsführer des Gemeindeverwaltungsverbandes Oberes Schlichemtal, Lippus, richtig erkannte: „Die Leute sehen nachher nicht, dass wir für soundsoviel Hunderttausend Euro Beton saniert und die modernste Bädertechnik eingebaut haben, sondern sagen: Da sieht man ja gar nix. Die weißen Wände hätte man auch gestalten können!“
Farbe ist Verantwortung
Zuallererst machte Sabine Schief eine Bestandsaufnahme, zusammen mit dem Bauleiter des Planungsbüros. Auch dieser war recht froh, die Verantwortung der Farbe an eine Fachfrau weitergeben zu können. Alles, was zu diesem Zeitpunkt an Materialien bereits eingebaut war, vermittelte eine sehr kühle Stimmung. Das ist nicht gerade die Raumatmosphäre, die man anstrebt, wenn man bedenkt, dass sich nachher spärlich bekleidete Menschen in nasser Badekleidung im Hallenbad tummeln. Viele Materialien, wie Boden- und Wandfliesen, Farbe der Türen und Zargen, Einbaumöbel und die Beleuchtung waren bereits festgelegt und teilweise auch schon eingebaut. Sabine Schief entwickelte drei Gestaltungsvorschläge für die lange Wand entlang des Beckens und konzipierte eine Gesamtfarbstimmung mit dem Ziel, dem Hallenbad eine warme und freundliche Stimmung zu verleihen.
Zwei der drei Gestaltungsvorschläge hielten sich in Form und Farbe eher zurück, der dritte war in dynamischen Wellenbewegungen in Grün-Blau und in Gelbtönen gehalten. „Ich hatte ganz schön Herzklopfen, als ich mit meinen drei Farbtafeln (2 Meter x 1 Meter) nach Schömberg reiste!“ Sabine Schief war gespannt, wie aufgeschlossen das Gremium der Farbe gegenüber tatsächlich war. Sie baute ihre Entwürfe an der langen Wand des Beckenrandes auf, und das Gremium begab sich zur Begutachtung auf die gegenüberliegende Seite des Schwimmbeckens. Schnell war sich das Gremium einig. Der farblich ausdrucksvollste und auch mutigste Entwurf, wie Sabine Schief fand, bekam die Zustimmung! Auch der Vorschlag Sabine Schiefs, die Wand am Kinderplanschbecken und die Pfeiler zwischen den Wärmebänken farblich auf das Wandbild abgestimmt zu lasieren, wurde vom Gremium angenommen. „Das Wandbild sollte nicht für sich alleine stehen, sondern zum Gesamteindruck des Bades passen! Ich war begeistert, dass sich das Gremium auch hiervon überzeugen ließ,“ schwärmt Sabine Schief.
Mit Farbe Freude vermitteln
Eine Woche lang war Sabine Schief, zusammen mit ihrem Sohn Benjamin, im Hallenbad zugange. Der Stuckateur hatte den Untergrund bestens vorbereitet, so dass der Lasurgrund insgesamt ohne große Vorarbeit aufgebracht werden konnte.
Mit Silikatkreiden übertrug Sabine Schief ihren Entwurf auf die Wand. Alle Lasurfarben mischte sie vor Ort an, um in der Farbintensität auf das Kunstlicht des Bades reagieren zu können. „Das Wandbild wird nie langweilig, je nach Lichteinfall und Reflexion des Wassers wirkt es anders!“
Kabarett und Farbgestaltung – für Sabine Schief sind diese beiden Rollen gar nicht weit voneinander entfernt: „Wenn ich einen Raum gestalte, gebe ich ihm ein neues Gesicht, und wenn ich mein Publikum zum Lachen bringe, gebe ich ihm ebenfalls ein neues Gesicht!“
Kontakt: Sabine Esther Schief Rosenstraße 48/0 73663 Berglen Tel.: (07195) 1365-60, Fax: -62 s.schief@t-online.de www.farbiger.com

Sabine Esther Schief
  • Sabine Esther Schief ist diplomierte Farbberaterin ICA und Farbgestalterin
  • geboren am 25. April 1963
  • 2 Kinder, wohnhaft in Berglen (30 km östlich von Stuttgart)
  • 1979 – 1985 Bauzeichnerin
  • 19 85 – 2000 Unternehmerin des Malerbetriebes K. Schief
  • 1997 Ausbildung zur Malergesellin
  • seit April 2000 selbstständige Farbgestalterin
  • Juni 2000 Diplom zur Farbberaterin ICA (International Colour Academy) Thema: Farbe im Verwaltungsbau
  • seit 1994 Kabarettistin und Teil des Kabaretts „i-Dipfele“
Referenzen (unter anderem ):
  • Kinder-Vernehmungszimmer des Polizeipräsidiums Waiblingen
  • Gastrobereich des Justizpalastes München
  • Rektorat Grundschule Vorderweißbuch
  • Hallenbad Schömberg
Materialien, die im Hallenbad Schömberg eingesetzt wurden:
  • Keim Lasurgrund, zweischichtig aufgebürstet
  • Lasuren aus (Keim) Trockenpigmenten und Lasurmittel
  • Silikatkreiden (Keim)
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