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Mondäne Klänge

Farbe & Inspiration
Mondäne Klänge

Für mehr als 30 Millionen Euro wurde das Düsseldorfer Haus der Deutschen Oper saniert. Eleganz verleiht dem denkmalgeschützten Bau aus den 50er-Jahren auch die befundgerechte Farbgestaltung in Rot, Grün und Elfenbein auf 70.000 Quadratmetern Wand- und Deckenfläche.

Armin Scharf

Im Jahr 1956 erhielt Düsseldorf wieder ein Opernhaus – vom Vorgängerbau, der Düsseldorfer Oper von 1875, war nach 1945 nur der Bühnenbereich erhalten geblieben, der historische Zuschauerraum wurde im 2. Weltkrieg zerstört.
Zusammen mit Paul Bonatz und Ernst Huhn entwarf Julius Schulte-Frohlinde an seiner statt einen äußerlich schlichten und kühlen kubischen Bau, dem ein elegantes, schwingendes Interieur entgegengesetzt wurde. Das Motiv der vornehm geschwungenen Linie wird im Innenraum in vielen Bauelementen variiert – von den Wendeltreppen, die vom Foyer in die Ränge führen, bis zum birnenförmigen Zuschauerraum mit seinen Balustraden. Fast selbstverständlich, dass die Architekten auf eine noble Farbfassung Töne setzten: tiefes Rot für Oberflächenakzente, die Polster der über 1.300 Zuschauersitze und die Teppiche; distinguiertes Elfenbeinweiß für große Wand- und Deckenflächen; Gold für gliedernde Profile und ein Lindgrün als sanfter Kontrast auf Raumelementen wie Säulen. Eine ehrwürdige Kulisse also, an der gleichwohl nach fast 50 Jahren der Zahn der Zeit deutlich genagt hatte.
Im April 2006 begannen die Sanierungsarbeiten mit rund 60 beteiligten Firmen. Die wesentlichen Veränderungen der über 30 Millionen Euro teuren Generalsanierung vollzogen sich hinter den Kulissen und umfassten die Bühnen- und Gebäudetechnik, den Brandschutz und den Arbeitsschutz. Rund fünf Millionen Euro betrug allein das Auftragsvolumen für die Erneuerung der bühnentechnischen Untermaschinerie. Vom Orchestergraben über die neu aufgepolsterten Sitze im Zuschauerraum, von der Kantine über Sanitäranlagen bis zur kompletten Haustechnik wurde das gesamte Gebäude modernisiert. Eine deutliche Veränderung gab es an der Rückseite der Oper: Über dem Bühnengebäude wurde ein neues Geschoss aufgesetzt. Hier entstand ein Probensaal für Ballett und Orchester, der sich nach außen mit einer zehn Meter breiten und acht Meter hohen Glasfassade öffnet. Und schließlich wurden alle Decken, Wände und anderweitigen Oberflächen im Vorderhaus gemäß dem Befund der Denkmalpflege farblich neu behandelt – mit dem Ziel, die Erstfassung und das Erscheinungsbild von 1956 wiederherzustellen.
70.000 Quadratmeter, das entspricht den Ausmaßen von fast zehn Fußballfeldern, warteten auf eine neue Beschichtung mit lösemittelfreien Dispersions- und Latexfarben. Zuvor wurden mit 2,5 Tonnen Fugen- und Wandspachtel Fugen, Risse, größere Löcher und Vertiefungen in Decken- und Wandflächen verfüllt. Und das Holzwerk im Foyer, in den Garderoben und Logen summierte sich auf über 2.000 Quadratmeter. Sie wurden mit seidenmattem Lack in verschiedenen Abtönungen beschichtet.

kompakt
Bauherr: Landeshauptstadt Düsseldorf
Sanierungsarchitekten: bhl architekten Höhler & Partner, Aachen
Ausführung: Malerwerkstätten Lienenlüke und Reinsch, Köln
Standort: Heinrich-Heine-Allee 16a, 40213 Düsseldorf, www.rheinoper.de
Mehr zur anstrichtechnischen Sanierung des Interieurs finden Sie auf unserer Website www.malerblatt.de
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