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Allgäu inszeniert

Inspiration
Allgäu inszeniert

Vom Brotzeitstüble zum 4-Sterne-Superior-Resort – hinter dem Wellnessresort Bergkristall steht seit 50 Jahren die Hoteliersfamilie Lingg aus Oberstaufen. 2018 starteten die Hoteliers zum bisher größten Umbau der Unternehmensgeschichte. Die einzigartige Natur sollte architektonisch in Szene gesetzt, innen und außen, alt und neu verbunden werden. Zum Wohlfühlambiente tragen Vollholzdielen, Wollteppiche, Textil- und Vinylfliesen auf rund 3.700 Quadratmetern bei.

Autorin: Bärbel Bosch

Die idyllische Natur mit sanften Hügeln, Bergen und Sicht bis zum Schweizer Säntis lockte immer mehr Gäste ins Bergkristall. „Wir haben ständig erweitert – auch das Angebotsprogramm“, so Hotelchef Hans-Jörg Lingg. Eine Qualitätssteigerung und Neugestaltung der gesamten Anlage war jetzt das Ziel. Unter dem Motto „Das Allgäu inszenieren“ begann der groß angelegte Umbau, der in vier Monaten Schließzeit über die Bühne gehen musste.

Vom Hotel zum Resort

Architekt Armin Tittel vom beauftragten Architekturbüro Alpstein aus Immenstadt startete die Arbeiten zum letzten Bauabschnitt im Frühjahr und im August konnten die Hotelgäste bereits das neue großzügige Atrium mit verglaster Panorama-Lobby, Kamin, Bibliothek, Bar, Shop, Terrasse sowie den herrlichen Blick auf die Allgäuer Bergwelt genießen. Die bodentiefen Fenster des erweiterten Restaurants holen ebenfalls die Natur ins Haus. In den rund 2.000 Quadratmeter großen Wellness- und Spa-Bereich wurde eine 70 Quadratmeter große Event-Lodge-Sauna inmitten des hoteleigenen Wildparks integriert. Im Neubau Bergkristall Lodge entstanden 25 Suiten mit Eichenparkett im alpin-modernen Chic. „Wir haben dabei Regionalität neu interpretiert“, erklärt Architekt Tittel die Grundidee.

„Dies war eine Rekordbauzeit, in der teils 70 Handwerker gleichzeitig auf der Baustelle waren“, erinnert sich Hotelier Lingg, „viele Gewerke arbeiteten parallel.“ Auch die Bodenbeläge im ganzen Haus mussten zügig verlegt werden. Der Abriss eines Altbaus führte verschiedene Ebenen zusammen, unterschiedliche Höhen von Neubau und Bestand wurden zwischen fünf und 30 Millimetern angeglichen, der Unterboden gefräst, nivelliert, gespachtelt und abgesperrt. „Wir brauchten schnelle, flexible Bodensysteme für unterschiedliche kritische Untergründe sowie eine fachmännische Ausführung“, erklärt Uzin-Fachberater Helmut Gerle.

Systemaufbau für perfekte Böden

„Schon zwei Wochen nach unserer ersten Baustellenbesprechung haben wir den Dünnestrich angemischt und auf die Baustelle gepumpt“, sagt Erwin Fink, Inhaber des ausführenden Unternehmens Fink im Haus GmbH aus Oberstaufen. Für den notwendigen Höhenausgleich kam ein spannungsarmer Calciumsulfat-Dünnestrich zum Einsatz. Schon nach acht Stunden ist der glatte Untergrund begehbar. Zuvor wurden die Flächen komplett angefräst, die Epoxidharzgrundierung aufgetragen und mit Quarzsand abgesandet. Besonders auf labilen, porösen oder rissigen Untergründen ist sie als Verfestigungsgrundierung geeignet. An anderen Stellen trug das erfahrene Bodenlegerteam die Gips-Ausgleichsmasse auf. Mit ihrem extrem guten Verlauf sorgt sie für sehr glatte Oberflächen und für einen festen Untergrund – gerade auch auf labilen Alt- und Mischuntergründen.

Parkett und Teppich: sicher verlegt

Nach der passenden Grundierung und Spachtelung konnten die textilen Beläge aus Naturwolle im neuen Lobby- und Atriumbereich verlegt werden. Für die starke Beanspruchung kam nur ein extrem scherfester Textilklebstoff mit harter Klebstoffriefe infrage. Bei den Vollholzdielen im lichtdurchfluteten Atrium kam es darauf an, Verformungen im Holz und im Fugenbild des Eiche-Massivparketts stark zu begrenzen. „Beim schubfest verlegten Parkett muss der Unterboden große Kräfte aufnehmen können, ein zuverlässiger Systemaufbau ist da wichtig, vor allem, wenn die Zeit drängt“, meint Erwin Fink.

In den 25 Suiten im Neubau Bergkristall Lodge wurden Dreischichtdielen aus Eiche mit Einrichtungselementen in edlem Farb-Materialmix kombiniert.

Die Zimmer im Bestandsbau wurden ebenfalls im modernen Design mit Naturbezug renoviert – mit pflegeleichten Vinylplanken in edler Holzoptik.

Höchste Flexibilität im Hotelflur

In den hoch beanspruchten Gängen und Fluren entschied sich der Architekt für textile Fliesen – rutschfest und wiederaufnehmbar verlegt mit der Universalfixierung. Dies sorgt für große Flexibilität, da einzelne Flächen bei Verschmutzung rasch und bei laufendem Betrieb ausgetauscht werden können. „Alle Produkte lassen sich schnell und belastbar verarbeiten“, erklärt Armin Tittel, „nur so war die Baustelle in Rekordzeit zu bewältigen.“

„Das war eine spannende Baustelle, die zeigt, was unter widrigen Umständen möglich ist“, so Uzin-Berater Gerle. Durch die Hanglage, den felsigen Untergrund und nötig gewordene Sprengungen gab es unerwartete Bauverzögerungen – der Zeitdruck stieg nochmals. „Mit den verschiedenen Systemen von Uzin konnten wir alle Herausforderungen in der verbliebenen Zeit meistern“, bestätigt Bodenleger Erwin Fink. „Es hat alles funktioniert.“ Hans-Jörg Lingg zeigt sich hocherfreut vom Ergebnis. „Fink im Haus hat ausgezeichnete Arbeit geleistet“, resümiert der Hotelier.

Weitere Fotos:
www.malerblatt.de


PraxisPlus

Bautafel

  • Objekt: Hotel Bergkristall, Oberstaufen
  • Architekt: Armin Tittel, Architekturbüro Alpstein GmbH, Immenstadt
  • Bodenarbeiten: Erwin Fink, Fink im Haus GmbH, Oberstaufen
  • Uzin-Fachberatung: Helmut Gerle, Ulm
  • Verlegewerkstoffe: Dünnestrich Uzin SC 997; Ausgleichsmasse Uzin NC 110; Grundierungen Uzin PE 360 Plus, Uzin PE 280; Uzin PE 460; Uzin PE 414 BiTurbo; Klebstoffe Uzin MK 200 NEU, Uzin MK 250, Uzin KE 66, Uzin UZ 88; Fixierung Uzin U 2100

www.uzin.com


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