Die Stadt Frankfurt hatte eingeladen: der Hauptverband Farbe, Gestaltung, Bautenschutz konnte ein ganz rundes Jubiläum begehen – 100 Jahre! Petra Roth, die Frankfurter Oberbürgermeisterin, begrüßte die Gäste und würdigte die Arbeit des Verbandes für das Maler- und Lackiererhandwerk.
Präsident Karl-August Siepelmeyer erinnerte daran, dass trotz eines rasanten technischen Wandels, dem Wegfall und der Erschließung neuer Marktfelder für das Maler- und Lackiererhandwerk, eine Beständigkeit in der Verbandsgeschichte erkennbar ist. Dass es ihm nicht um eine Selbstbeweihräucherung geht, sondern um die Menschen, das machte Karl-August Siepelmeyer deutlich: „Wir wollten uns heute nicht feiern lassen, sondern mit Ihnen feiern. Nicht gute Wünsche und große Reden, sondern die Begegnung mit Ihnen ist uns heute wichtig.“ Auch an die Adresse der Gewerkschaftsvertreter sagte er: „Wir wollen gemeinsam, dass die Lohnnebenkosten gesenkt werden, unsere Mitarbeiter mehr netto im Geldbeutel haben und wir gegenüber der ausufernden Schwarzarbeit am Markt konkurrenzfähig bleiben können.“
Mit einer Schweigeminute gedachten die Anwesenden dem ehemaligen Präsident des Hauptverbandes, Jürgen Hinz, der vor Kurzem auf einer Reise für den internationalen Malerverband UNIEP verstarb.
In seinem Festvortrag „Farbe – Farbdesigns im Wandel der Zeit“ präsentierte Prof. Axel Venn in Zehnjahres-Sprüngen die Farbtrends in den verschiedenen Zeitepochen der vergangenen 100 Jahre: „Wir haben inzwischen Trends anstelle von Stilen. Trends sind so was wie Lebensabschnitts-Partnerschaften.“ Er hob hervor, dass inzwischen das Wohnen als „Naherholungsgebiet Nr. 1“ gelte und wies auf den Charme des Handgemachten, des Handwerklichen hin: „Das Perfekte ist Industrie, das Handgemachte hat „sanfte Fehler“ und stellt ein Unikat dar.“
Als Zeitzeugen erinnerten sich die Ehrenpräsidenten Paul Schnitker und Heinz Werner Bonjean in ihren Reden an die Herausforderungen der Verbandsarbeit in ihrer Zeit.
Hauptgeschäftsführer Werner Loch interviewte Heinz Werner Bonjean in dessen Eigenschaft als Zeitzeuge und konnte so die Sicht durch die „externe Brille“ auf Verband und Branche aufzeigen.
Die nahezu 200 Gäste hatten nach dem „offiziellen Programm“ noch Gelegenheit zum Gespräch miteinander.
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