Chic in Dunkelgrau

Simone Wiegand

Über eine schicke WDVS-Fas- sade freut sich neuerdings die Heidelberger Auto Mai GmbH. Sie ist dunkelgrau, zieht sich über das gesamte obere Stockwerk des Autohauses und passt perfekt zu dem Silbergrau des Erdgeschosses sowie zum Rot und Gelb der beiden Automarken, die dort seit vielen Jahren verkauft werden. Fast hätte das Farbkonzept in dieser Form nicht umgesetzt werden können. Der ausführende Stuckateur Uwe Knauer wollte den Auftrag sogar ablehnen, aus Angst vor einer zu starken Aufheizung und damit verbundener möglicher Rissbildung durch die dunkle Farbgebung. Zufällig war aber David Scheid, Gebietsleiter Baufarben Süd bei Relius, zur rechten Zeit am rechten Ort und präsentierte dem zuständigen Stuckateur gerade eine innovative Fassadenfarbe. Damit hatte man eine Qualität gefunden, die kräftige, dunkle Farbtöne auf Wärmedämm-Verbundsystemen ausdrücklich erlaubt, und zwar ohne doppelte Armierung oder andere kostenintensive WDVS-Aufbauten. Dahinter steckt eine neuartige Pigmentpasten-Technologie, die Infrarot-Strahlen von Oberflächen besser reflektiert. „Das heißt, dass die Farbtöne im Sonnenlicht geringere Oberflächentemperaturen erzeugen als herkömmlich pigmentierte Farben. Solarthermische Verformungsrisiken sind dadurch minimiert“, erklärt Max Ruprecht, technischer Berater bei Re- lius. Für das Autohaus Mai hieß dies im konkreten Fall, dass dessen Farbwunsch erfüllt werden konnte.

Das Autohaus stammt aus dem Jahr 1977. Bisher war es eingeschossig und verfügte über ein Flachdach. Neben großen Fenstern, die den Blick in den Ausstellungsraum freigeben, ist die Fassade mit Aluminiumelementen in Silbergrau beziehungsweise Dunkelgrau verkleidet. Das Autohaus wurde jetzt durch einen Neubau erweitert. In einem zweiten Schritt wurde über die gesamte Fläche – Alt- und Neubau sowie eine Hofeinfahrt – ein Bürotrakt gesetzt, der 320 Quadratmeter misst.

„Unser Farbkonzept sah vor, dass der Bürotrakt in einem dunklen Grau gehalten werden sollte“, erläutert Projektentwickler Jürgen Fischer vom Fachbüro Fischer, das sich um das Gesamtkonzept und die Koordination der Arbeiten kümmerte. „Die Bauvorlage sah ein Wärmedämm-Verbundsystem vor.“ Noch vor einem Jahr hätte man Inhaber Andreas Mai eine dunkle WDVS-Fassade ausreden müssen. Denn der gewünschte tiefgraue Farbton S6005- B20G hat einen Hellbezugswert von 17,8 und wäre nach den gültigen technischen Regeln auf Wärmedämm-Verbundsystemen nicht zulässig gewesen. Zu groß wäre die Belastung der Fassade durch solarbedingte thermische Aufheizung gewesen, die Verformungen und Risse geradezu vorprogrammiert. Ohne die innovative Fassadenfarbe hätte der Auftrag in dieser Form nicht ausgeführt werden können. Stuckateur Uwe Knauer: „Wir hätten eine doppelte Armierung und eine aufwendige Einbettungsmasse mit Kohlefasern benötigt. Das wäre alles viel teurer geworden und hätte dem Bauherrn sicher nicht gefallen. So aber konnten wir die Kosten im Rahmen halten.“

Mit dem Ergebnis waren am Ende alle sehr zufrieden. „Das Grau gefällt mir ausgesprochen gut und stellt einen schönen Kontrast zur Aluminiumverkleidung dar“, bilanziert Autohaus- Inhaber Andreas Mai. „Ich könnte mir vorstellen, dass eine hell- und dunkelgraue Fassade auch für andere Autohäuser zum Standard wird, die diese Automarken verkaufen.“

Entwickelt hat die neue Rezeptur, die die Farbwelt besonders für WDVS-Fassaden revolutioniert, Relius in enger Kooperation mit der Konzernmutter BASF. Die mit „Cool Colours by Relius“ ausgestattete und hier verwendete Fassadenfarbe „Relinova NanoTech“ ist eine elastifizierte Siliconharz-Fassadenfarbe. Sie ist äußerst dehnfähig und kälteelastisch, farbtonstabil und in bis zu 20.000 Farben abtönbar. Durch Metalloxidpartikel entsteht eine nanostrukturierte Oberfläche. Sie sorgt u.a. für eine geringe Verschmutzungsneigung und eine optimale Lichtbeständigkeit. Die Algosilan-Ausstattung bietet zusätzlich Schutz gegen Algen- und Pilzbefall. Mehr Informationen:

Relius Coatings

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