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Das ist der Hammer!

Technik
Das ist der Hammer!

Bohr- und Meißelhämmer sind eine interessante Alternative zu Schlagbohrmaschinen.

Josef Schneider

Achim Düsselberg, Entwicklungsingenieur bei Bosch, formuliert es drastisch: „Bohrhämmer sind dazu da, um zu zerstören.“ Mit Vorliebe zerbröseln die Geräte Putz, Mauerwerk, alte Fliesen und insbesondere – Beton. Das Prinzip der Maschine ist dabei relativ simpel: Ein runder Metallkolben – der Hammer – wird im Innern der Maschine beschleunigt und schlägt mit seinem ganzen Gewicht auf das Einsatzwerkzeug, in der Regel einen Bohrer oder Meißel. Dies erfolgt bei den meisten Geräten elektropneumatisch: Ein zweiter Kolben saugt Luft an und presst diese gegen den Hammer, der dann durch einen Zylinder geführt nach vorne saust und zuschlägt. Damit wäre auch schon der Unterschied zur Schlagbohrmaschine erklärt, die ihre Schläge rein mechanisch über eine Zahnung auf der Bohrspindel erzeugt. Für häufiges Bohren in Beton ist ein Bohrhammer einer Schlagbohrmaschine vorzuziehen. Seine Schlagzahl ist zwar deutlich kleiner, die Schlagenergie ist jedoch wesentlich höher. Außerdem sorgen Spezialisten wie Achim Düsselberg dafür, dass die Geräte nicht nur zerstören, sondern konstruktive und exakte Arbeit leisten, zum Beispiel beim Löcherbohren.
Wer sich für einen Bohrhammer interessiert, hat die Qual der Wahl. Allein Bosch hat vom zwei Kilogramm leichten Bohrhammer bis hin zum fast 30 Kilogramm schweren Abbruchhammer rund 20 verschiedene Geräte im Programm. Für den Innenausbau – und damit auch für unsere Branche – ist die Gewichtsklasse bis fünf Kilogramm die interessanteste. In dieser Klasse gibt es auch Akkugeräte, die für den Einsatz im Rohbau, wo es vielleicht noch keine Steckdosen gibt, oder aber bei der Arbeit im Freien und auf Gerüsten besonders geeignet sind.
Bei rund fünf Kilogramm liegt auch die Grenze für die gebräuchlichen SDS-plus Einsatzwerkzeuge. Diese lassen mit ihren jeweils zwei Rund- und Längsnuten einen schnellen und werkzeuglosen Wechsel von Bohrer und Meißel zu.
Rein äußerlich unterscheiden sich Bohr- und Meißelhämmer durch ihre Form. Die Pistolenform baut schmal und erleichtert das Arbeiten in engen Räumen oder zwischen Rohren. Die kompaktere L-Bauform hingegen ermöglicht ein ergonomisches und ermüdungsfreies Arbeiten.
Das wichtigste Kaufkriterium ist natürlich der Verwendungszweck des Geräts. Liegt dieser darin, ausschließlich Löcher zu bohren, so empfiehlt sich ein Bohrhammer. Fallen ausschließlich Stemm- oder Meißelarbeiten an, sollte es ein Meißelhammer sein. Wer sich alle Optionen offen halten möchte und das Gerät sowohl zum Bohren als auch gelegentlichem Meißeln verwenden möchte, der greife zu einem Bohr- und Meißelhammer. Letzterer wird, je nach Hersteller, auch als Kombihammer oder Multihammer bezeichnet.
Den Blick auf die Leistungsaufnahme kann man laut Achim Düsselberg übrigens getrost vergessen. „Die Wattzahl sagt nichts über die Güte des Gerätes aus.“
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