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Gut sortiert

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Gut sortiert

Die Fahrzeugeinrichter und -umrüster lassen sich immer wieder neue Ideen für die Ausstattung von Nutzfahrzeugen einfallen, die Einbauten machen aus jedem Fahrzeug eine rollende Werkstatt mit optimaler Raumausnutzung.

Bärbel Bosch

Ein jedes Ding an seinem Ort erspart viel Zeit und manch böses Wort. Diese alte Weisheit ist eines von vielen Argumenten, die für ein gut aufgeräumtes Servicefahrzeug mit entsprechend ausgestatteter Einrichtung sprechen. Neben Ordnung im Fahrzeug, Verringerung von Suchzeiten und Leerfahrten ist jedoch auch die positive Imagewirkung einer gut sortierten „rollenden Werkstatt“ nicht zu unterschätzen.
Ein weiterer wesentlicher Faktor, sich für einen Profi-Einbau zu entscheiden, stellt die Ladungssicherung dar. Viele Fahrzeugeinrichter testen ihre Einbauten in einem so genannten Schlittenversuch nach ECE R17. Bei diesem Test wird etwa ein Frontal-Aufprall simuliert. Hierbei wird die auf einem Schlitten montierte Transporterkarosserie auf 50 km/h beschleunigt und abrupt abgebremst. Ausgerüstet wird die Karosserie jeweils mit einem vollbeladenen Profi-Einbau und mit einem beladenen Eigenbauregal mit identischem Gewicht. Die Fahrzeugeinrichtungen der Profis stecken den Crash weg, ohne den Fahrer zu gefährden. Die selbstgebastelten Einbauten dagegen können sich im Ernstfall eines Unfalls zu gefährlichen Geschossen entwickeln, wodurch Fahrer und Beifahrer schwerste Verletzungen erleiden können.
Das Einrichtungssystem „simpleco“ von Sortimo ist eine neue Produktlinie speziell für Kleintransporter. Seine leichtgewichtigen Regale mit futuristisch designten Seitenteilen werden im Selbsteinbau platzsparend unter dem Fahrzeugdach montiert, woraus ein Raumgewinn resultiert und viel Stauraum für sperriges Ladegut bleibt. Das System bietet einfache, leichtgewichtige Regale, in diese werden Fachbodenwannen für alle größeren Werkzeuge und Materialien sowie verschiedene Boxen für den mobilen Einsatz integriert. Die stabilen „S-Boxxen“ sind für Kleinteile gedacht. Die neue leichte „L-Boxx“, ein großer Kunststoffkoffer, ist stapelbar und verklickbar. Jegliches Arbeitsmaterial wie Klebebänder, Pinsel, Cutter etc. wird sicher und ordentlich verstaut, transportiert und elegant präsentiert. Jede Box besitzt einen oben angebrachten, hochzuklappenden Tragegriff für den mobilen Einsatz. Insgesamt bringt die „simpleco“-Einrichtung bei Vollausstattung nur 32 Kilogramm auf die Waage.
Ebenfalls ein Leichtgewicht ist das System Aluca. Wie der Name schon vermuten lässt, besteht es aus Aluminium. Mit einem Baukasten-System fügt das Unternehmen Einbauteile in 13 Bauhöhen, fünf Bautiefen und sechs Feldbreiten in Transporter jeglicher Größe ein und bestückt sie anschließend etwa mit Schubladen, Fachböden, Regalwannen, Koffertablaren sowie Türelementen. Ein umfassendes Zubehörprogramm komplettiert die mobile Werkstatt.
Auch Hafa bietet speziell für Werkstattwagen ein leichtes und variables Fahrzeugeinrichtungssystem an. Das System besteht aus einzelnen Schubladenelementen und Regalen in verschiedenen Ausführungen und Abmessungen, die beliebig zu Schrankblöcken kombinierbar sind. Die Schubladen werden auf Kunststoffschienen oder auf 110 Prozent ausziehbaren Teleskopauszügen geführt. Neben dem Stahlprogramm gibt es eine identische Fahrzeugeinrichtung aus Aluminium, die eine Reduzierung des Gewichts der Einrichtung um bis zu 50 Prozent zulässt.
Bei Bott setzt man auf einen Materialmix aus Stahl, Aluminium und Kunststoff, der Stabilität und geringes Eigengewicht miteinander verbindet. Die neuen Boxen „varioSafe“ und „varioSlide“ bieten für jedes Utensil einen Lagerplatz.
Die Fahrzeugeinrichtung „ORSY mobil“ von Würth bietet ein besonderes Extra: Bereits ab wenigen Fahrzeugausbauten wird die gesamte Fahrzeugeinrichtung in den gewünschten Farben, beispielsweise in den Firmenfarben des Kunden, lackiert. Die neue „ORSYmobil“-Generation hat ebenfalls ein deutlich reduziertes Gewicht, ein modernes Design sowie eine erweiterte Produktvielfalt. Auch hier wird von der Fahrzeugeinrichtung ein kundenspezifischer 3D-Entwurf erstellt, bei dem bereits alle Wünsche und Anforderungen des Kunden berücksichtigt sind. Speziell für Kleintransporter, wie sie bei vielen Malerunternehmen zum Einsatz kommen, besteht ein umfangreiches Programm. Es umfasst u.a. verschiedene Arten von Zurrschienen und -gurten, Verschlusslager und Wandhaken.
Laderaumschutz
Bereits nach wenigen Einsätzen kann das ungeschützte Innere eines Fahrzeuges durch scharfe Kanten oder umkippende Flüssigkeiten dauerhaft beschädigt worden sein. Der Wertverlust ist groß. Auf der IAA zeigte Vanycare einen Auszug aus seinem Sortiment von montagefertigen Einbau-Sets und Ladungssicherungssystemen. Diese sind für jedes europäische Transportermodell erhältlich. Die Oberfläche der passgenauen und einbaufertigen Transporterböden wurde speziell entwickelt und kombiniert hohe Abrieb- und Verschleißfestigkeit mit einer optimierten Reinigungsmöglichkeit. Das Vanycare-Zubehör in den Bereichen Laderaumschutz und Ladungssicherung ist im Modelljahr 2010 erweitert worden. Unter anderem werden zukünftig optional erhältliche Produkte wie Sperrstangen, Netze zur Ladungssicherung, Montagematerialien zur Geräuschdämmung und laderaumzerstörungsfreien Befestigung lieferbar sein. Die Systemlösungen sind aus dem auf Holz basierenden Werkstoff Delignit. Anwendungsspezifisch auf die Anforderungen als Transporter-Boden bzw. -Wand abgestimmt, hat das Grundmaterial eine Oberflächenbeschichtung basierend auf PVC-freien Kunstharzbeschichtungssystemen. Die durch eine Siebstruktur rutschhemmenden Transporter-Böden (Buchen-Hartholz-Furnier) sind durch die rückseitige patentierte DBS(Direct-Bond-Surface)-Unterseite direkt verklebefähig.
Boden- und Dachnutzung
Belastbare Unterbodensysteme stellen eine stauraumgewinnende und zuladungsoptimierte Einrichtung für verschiedene Kleintransporter dar. Das neue Unterbodensystem von Aluca etwa schafft Ordnung aufgrund bedarfsgerecht unterteilbarer Schubladen, die zur Heck- und/oder Seitentür zu öffnen sind. Die tragfähige Deckplatte, die mit bis zu 700 Kilogramm belastet werden kann, bietet nicht nur Raum zur Befestigung weiterer Einbaumodule, sondern bleibt weiterhin eine großzügige Ladefläche für Volumenladegut. Ladungssicherungselemente wie etwa Zurrschienen lassen sich so befestigen, dass die Krafteinleitung in das stabile Rahmensystem aus Aluminium erfolgt. Ladungssicherungsnetze für sperrige Zuladungen finden so optimalen Halt. Das Unterbodensystem gibt es in drei Breiten und Tiefen. Die optional abschließbaren Schubladen sind zu 100 Prozent ausziehbar und belastbar bis 80 Kilogramm. Trenn- und Steckwände unterteilen die Schubladen variabel.
Auch andere Anbieter wie etwa Hafa haben Unterflurlösungen für kleine Transporter (z.B. VW Caddy oder Opel Combo) zur Unterbringung von Werkzeugen und Ersatzteilen im Produktprogramm.
Um auch das Dach nutzbar zu machen, gibt es von einigen Anbietern, wie z.B. Hafa, Thule, Prime Design und Wiechers Carriers Dachträgersysteme. Diese Dachträger sind etwa bei Hafa werkseitig mit Laderolle und Windabweiser ausgestattet. Transporter haben eine feste Heckleiter und einen Laufgang. Die Träger sind aus feuerverzinktem Stahl, zusätzlich gibt es ein Aluminiumprogramm zur Erhöhung des Ladegewichts. bott, Anbieter von Fahrzeug- und Betriebseinrichtungen, hat in Thule, Hersteller von Autodachträgersystemen, Dachboxen und Zubehör, einen Partner gefunden, um auch Dachträgersysteme anzubieten. Die Produktpalette reicht von Basis-Schwerlastträgern über Rohr- und Profil-Transportboxen bis hin zu seitlichen Ladungsfixierern und Dachkörben.
Einige pfiffige Dachlösungen bietet der belgische Hersteller Prime Design. Beim Aluminium-Dachträger „AluRack“ erfolgt die Arretierung der Leiter auf dem Dach mit einem Griff und ohne zusätzliche Spanngurte mit der patentierten Schnellverriegelung „Ladderclamp“. Der Anwender steht dabei seitlich neben dem Fahrzeug und die Bedienung ist für ihn zugleich rückenfreundlich. Außerdem ist kein Rangierabstand am Heck des Fahrzeuges mehr notwendig, was sich insbesondere in engen Parksituationen bezahlt macht. Die rostfreie Aluminiumkonstruktion „AluRack“ hat ein Eigengewicht von maximal 20 bis 30 Kilogramm und ist somit bis zu 30 Prozent leichter als eine Stahlvariante. Die aerodynamische Form sorgt für niedrigen Kraftstoff-Verbrauch und nahezu lautlose Fahrt. Des Weiteren bietet Prime Design das Dachträgersystem „ErgoRack“ an, ein individuell konfigurierbares System für den sicheren Transport von Leitern und Ladegut auf jedem Fahrzeugdach. Eine durchdachte und patentierte Mechanik, welche mit einem langen Hebel ergonomisch sicher vom Boden aus betätigt wird, bringt die Leiter aus leicht erreichbarer Höhe seitlich vom Fahrzeug auf das Dachträgersystem und wieder herunter – unabhängig von der Dachhöhe.

praxisplus
Weitere Informationen über Fahrzeugeinbauten finden Sie im Internet:
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