Idylle an der Lahn

Außergewöhnlich glatte Wand- und Deckenflächen sind Zeichen einer sorgfältigen und hoch- wertigen Oberflächengestaltung. Im Zusammenspiel mit strukturierten Putzflächen ergeben sich spannende Gestaltungsmöglichkeiten. Mit einem leicht zu verarbeitenden Glättspachtel lassen sich glatte Flächen in entsprechender Qualität und mit geringem Zeitaufwand umsetzen.

Guido Wollenberg

Das exklusive Wohnprojekt „Idylle an der Lahn“ in Gießen umfasst zwei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 13 Eigentumswohnungen. Keine hundert Meter vom Lahnufer entfernt gelegen, schweift der Blick aus den oberen Geschossen über den Fluss bis hin zur Gießener Innenstadt. Idyllisch ist jedoch nicht nur die Lage. Architekt Holger Datz und die DOD Immobilien GmbH als Bauherr haben sich auch mit der exklusiven Ausführung der Wohnungen ganz dem Konzept einer „Idylle“ verschrieben. Beide Häuser entsprechen dem KfW-Effizienzhaus-55-Standard. Die Wohnungen sind bewusst in einem gehobenen Qualitätsstandard ausgeführt, was sowohl die Baustoffe als auch die Verarbeitung betrifft. Alle Wohnungen sind barrierefrei.

Ein besonderes gestalterisches Merkmal der Häuser ist der Wechsel zwischen strukturierten Wand- und sehr glatten Deckenflächen. Dieses Zusammenspiel findet sich sowohl im Außen- wie im Innenbereich wieder. Im Außenbereich sind es die Terrassen- und Balkondecken, die mit einem Glättspachtel extrem plan ausgeführt wurden. Im Innenbereich wurden sämtliche Decken nach dem gleichen Prinzip gestaltet. Für Architekt Holger Datz waren diese besonders absolut ebenen Flächen ein wichtiges Element der Planung. Sie sollten sich deutlich sichtbar von den Strukturen des Putzes an den Außenwänden und an den Innenwänden der Flure abheben. Insbesondere die glatten Deckenflächen in Innenräumen, Treppenhäusern und im Kellerbereich sollten den exklusiven Anspruch der Wohnanlage unterstreichen. Und gerade der Kontrast zu den strukturierten Bereichen betont die Wirkung dieser Flächen besonders.

Glatte Oberflächen

Die Auswahl eines passenden Baustoffs fiel der Baudekoration Richardt GmbH & Co. KG zu. Der Meisterbetrieb aus Gießen übernahm die Verantwortung für die Außen- und Innenflächen und entschied sich, einen Glättspachtel einzusetzen. Dietmar Döring, Geschäftsführer des Unternehmens, legte neben den sehr glatten Oberflächen auf einen weiteren Punkt besonderen Wert. Das Material sollte sich auch in verschiedenen Schichtstärken leicht verarbeiten lassen, um so Unebenheiten und Wellen gut ausgleichen zu können. Die Wahl fiel auf den Q4 von quick-mix.

Mit dem Glättspachtel konnte ein einziges Material für innen und außen, vom Keller bis zum Dach, verwendet werden. Das bedeutete sowohl Zeitgewinn als auch Arbeitserleichterung für den verarbeitenden Betrieb. Entsprechend dem Merkblatt „Putzoberflächen im Innenbereich“ des Bundesverbands der Gipsindustrie e.V. ist der Q4 bei geglätteten Putzen für die Qualitätsstufen Q3 und Q4 geeignet. Neben dieser eher klassischen Anwendung als Glättspachtel birgt das Produkt aber auch kreatives Potenzial. So lassen sich beispielsweise Wände in wenigen Schritten mit einer Schiefer- oder Holzoptik versehen. Mit den entsprechenden Farbtönen und Lasuren können die gewünschten Strukturen leicht und schnell eingearbeitet werden.

Innen wurde der Spachtel direkt auf die Betondecken von Wohnungen, Fluren und Treppenhäusern aufgebracht. Außen an den Balkon- und Terrassendecken kam eine leicht pigmentierte Grundierung auf Silikatbasis zum Einsatz.

Der Glättspachtel wurde zweilagig aufgetragen und in einer Schichtstärke von 3 bis 5 Millimeter verarbeitet. Sämtliche Flächen wurden im Anschluss mit einer Schleifmaschine bearbeitet. Im Innenbereich kam zusätzlich eine klimaregulierende Wohnraumfarbe auf Basis mineralischer Bindemittel zum Einsatz.

Putz als Kontrast

Im Kontrast zu den glatten Decken sind die Außenwände mit einem Scheibenputz mit einer Körnung von 0 bis 3 Millimeter versehen worden. Dessen raue Struktur bildet den Gegenpol zu den Q4-Flächen. Unter dem Putz liegen ein Kalksandstein-Mauerwerk und ein Wärmedämmverbundsystem. Die geforderten Energieeffizienz-Werte werden über 200 Millimeter starke Dämmelemente der Wärmeleitfähigkeitsgruppe 035 realisiert.

In den Fluren im Innenbereich ziert ein Strukturputz die Wände, er hebt den Kontrast zu den glatten Decken deutlich hervor. In den Wohnungen wurden die Wände glatt und ohne Struktur ausgeführt. Dafür spielte das Thema Wohngesundheit eine große Rolle. So wurden ein baubiologischer Kalkputz und eine Kalkglätte verwendet, gestrichen wurde mit einer klimaregulierenden Wohnraumfarbe. Der hochdampfdiffusionsoffene Putz und die darauf abgestimmte Glätte und Farbe sorgen durch ein hohes Feuchteaufnahme- und Feuchteabgabevermögen für ein angenehmes Wohnklima und schützen vor Schimmelbefall. Dietmar Döring vom Malerbetrieb Baudekoration Richardt zieht eine positive Bilanz. Seine Mitarbeiter sind mit dem erzielten Ergebnis sehr zufrieden.