Startseite » Technik »

Kreatives Potenzial

Technik
Kreatives Potenzial

Das Thüringer Familienunternehmen Stucco Pompeji hat sich auf eine besondere Art des Wandbelages spezialisiert. Es bringt seinen Kunden durch Kalkputze den Flair der Antike in die eigenen vier Wände.

Simone Heinz

Mitten im schönen Thüringen liegt das kleine Dorf Rodeberg. Dort befindet sich der Hauptsitz eines Unternehmens, das sich der Herstellung eines besonderen Materials verpflichtet hat – eines Kalkputzes zur Wandveredelung, wie ihn schon die Bewohner der Antike genutzt haben. Hinter dem klingenden Namen Stucco Pompeji verbirgt sich ein Familienbetrieb, in den Anfang des Jahres auch die ältere der Töchter, eine gelernte Stuckateurin, eingestiegen ist. „Bei uns bekommen Sie alles aus einer Hand“, erklärt ihr Vater, der Maler Lothar Hechler. „Anfang des Jahres haben wir auch den Vertrieb selbst übernommen. Dadurch wollen wir eine noch engere Beziehung zu allen Kunden aufbauen, die zwar schon lange unsere Produkte beziehen, aber nicht wirklich wissen, wer eigentlich dahinter steht.“ Zusätzlich dazu wurde ein nach Regionen aufgeteilter Kundendienst eingerichtet. „Wir kommen, helfen und lösen jedes Problem“, berichtet Tochter Elisabeth daher stolz. „Darin liegt unsere Stärke.“
Lösungen zu finden, das war schon immer eine Aufgabe, der sich die gesamte Familie über Generationen hinweg gerne gestellt hat. Bereits in seinen Kindertagen nahmen Großvater und Urgroßvater, beide waren Maurer, den jungen Lothar mit zur Arbeit, damit er den Umgang mit dem Material erlernte. Es folgten eine klassische Malerausbildung und die Arbeit in der Denkmalpflege, die das schon lange immer stärker werdende Interesse an alten Techniken nur noch verstärkte. Ein Seminar über Freskomalerei in Venedig brachte schließlich den Entschluss: Lothar Hechler machte sich 1995 selbstständig und betätigte sich fortan auf dem Gebiet der exklusiven Raumgestaltung. „Ich wollte meine Fantasie ausleben und nicht nur normal arbeiten.“ Doch es keimten noch weitere Ideen in ihm und so begann er schließlich, mit Pigmenten durchgefärbte Putze zu entwickeln. Nach sieben Jahren des Experimentierens kam das fertige Produkt 2003 auf den Markt und Lothar Hechler wurde beim Patentamt als Entwickler eintragen. Die so entstandenen Produkte werden seit- dem ständig verbessert und verfeinert. „Die Arbeit daran hört niemals auf“, bemerkt er schmunzelnd. „Dafür ist unser Material mittlerweile aber vielfältig einsetzbar. Es lässt sich beispielsweise im nassen Zustand maschinell polieren, kann aber auch in Struktur aufgebracht werden.“ Daneben wirkt es Raumklima regulierend, desinfizierend und bildet stets ein Unikat an der Wand, berichtet die Unternehmerfamilie. „Insgesamt bieten wir die beiden Putze stucco gesso und stucco calce in 32 verschiedenen Farben an, die sich durch den Einsatz von Lasuren noch bearbeiten lassen. Jeder, der sie verarbeiten und eventuell auch unsere Prägetechnik erlernen will, kann eines unserer Seminare besuchen und sich in der Verarbeitung schulen lassen.“

kompakt
In Thüringen bewegt sich ein kleines Familienunternehmen auf den Spuren der Antike: Es stellt mit Pigmenten aus dem Mittelmeerraum durchgefärbte Wandputze aus Marmor und Kalk her.
Stucco Pompeji

praxisplus
Prägetechnik
Neben dem glatten oder rauen Aufbringen seiner Putze hat Stucco Pompeji noch eine weitere Möglichkeit entwickelt, die eigenen Produkte kreativ zu bearbeiten: die Prägetechnik. Dazu wird der Putz gleichmäßig aufgetragen und muss dann etwas anziehen. Danach sollte er geglättet werden. Darauf folgt das Anlegen, beispielsweise einer Ornament-Tapete, die mit einer Kelle in den noch feuchten Putz gedrückt wird. Nach weiteren zehn Minuten Anbindezeit kann sie vorsichtig abgelöst werden. Je länger gewartet wird, desto besser gelingt dies. Nach etwa 60 Minuten wird mit einem weichen Pinsel pulverförmiger und andersfarbiger Putz in die Vertiefungen eingekehrt. Wieder muss die Wand eine Weile ruhen. Wenn der Putz ziemlich fest geworden ist, lässt sich das Pulver mit einer Polierscheibe maschinell polieren, so dass am Ende nur noch in den Vertiefungen der andersfarbige Putz zu sehen ist. Auf Wunsch können Sie an einem speziellen Prägetechnik-Seminar, das an verschiedenen Orten stattfindet, teilnehmen.
Aktuelle Ausgabe
Titelbild Malerblatt 5
Ausgabe
5.2024
ABO

Malerblatt Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Malerblatt-Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Malerblatt-Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Malerblatt-Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de