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Wiederentdeckt

Technik
Wiederentdeckt

Kalkputze überzeugen seit Jahrhunderten durch ihre hervorragenden Eigenschaften, wie z.B. ihre Fähigkeit zur Regulierung der Luftfeuchtigkeit. Durch das Beimischen von Ziegelmehl lassen sich zudem die Festigkeit und das Aussehen dieser Putze positiv beeinflussen.

Susanne Sachsenmaier

In den letzten Jahren ist ein steigendes Interesse an Kalkputzen zu beobachten. Dies ist auf verschiedene Eigenschaften der Kalkputze zurückzuführen. Zum einen besitzen sie den Vorteil, dass sie große Mengen Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und – beim Absinken der Raumluftfeuchte – wieder abgeben können. Dadurch wird etwa die Entstehung von Kondenswasser an kalten Wandoberflächen und die damit verbundene Schimmelpilzbildung verhindert, zum anderen ergibt sich für den Raumnutzer ein gleichbleibend angenehmes Raumklima. Daneben sind Kalkputze mineralische Produkte, die von vielen Bauherren aus ökologischen Gründen bevorzugt werden.
Alte Rezeptur – neu entdeckt
Kalkputze werden schon seit der Antike eingesetzt. Um den Kalkmörtel noch beständiger zu machen, mischten die Römer ihm Ziegelmehl bei. Diese Ziegelmehle – fein gemahlene, gebrannte Tonziegel – wirken als hydraulische Zuschläge, auch Puzzolane genannt. Puzzolane bewirken alleine keine Härtung, beeinflussen jedoch den Reaktionsprozess des Bindemittels. Sie beschleunigen den Abbindeprozess des Kalkputzes und machen ihn sehr beständig gegen Witterungseinflüsse. Kalkputze mit Ziegelmehlbeimischung sind spannungsarm und können daher auch auf Mauerwerk mit geringer Festigkeit eingesetzt werden, was sie vor allem für die Sanierung von Altbauten interessant macht.
Durch die Beimischung des Ziegelmehls erhält der Putz eine leicht rötliche Färbung, die dem Putz – zusammen mit der für Kalkputze üblichen stumpfmatten Oberfläche – einen natürlichen Charakter verleiht.
Modernes Putzsystem
Ziegelmehl-Kalkputze sind heute wieder erhältlich, allerdings wurden die historischen Rezepturen nicht einfach übernommen, sondern Werkstoffe entwickelt, die den heutigen Anforderungen an einen Putz entsprechen. So können die heutigen Kalkputze mit Ziegelmehl-Beimischung problemlos maschinell verarbeitet werden. Verschiedene Systemkomponenten gewährleisten ein spezielles Produkt für die jeweilige Aufgabe: neben einem Unterputz und einem Oberputz in der typischen rötlich-braunen Farbigkeit, ist ein Glättputz zum Erstellen tapezierfähiger Oberflächen erhältlich. Wo der Rotton, den das Ziegelmehl mit sich bringt, nicht gefragt ist, die positiven Eigenschaften desselben aber genutzt werden sollen, stehen weiße Edelputze, die über eine feine Marmorkörnung verfügen, zur Auswahl. Dadurch werden Kalkputze mit Ziegelmehl-Beimischung auch für moderne Architektur attraktiv: gefilzt oder mit der Bürste verwischt, ergeben sich feine Putzstrukturen in mattem Weiß. Natürlich kann der Putz auch beschichtet werden. Allerdings sollte man dann darauf achten, dass es sich um einen diffusionsoffenen Anstrich handelt, damit die positiven Eigenschaften des Putzes erhalten bleiben.
Ein Kalkputzsystem mit Ziegelmehlbeimischung bietet Knauf Marmorit unter dem Namen „Rotkalk“ an. Weitere Informationen zu den Produkten erhalten Sie bei Knauf Marmorit Tel.: (07633) 810-0/Fax: -230 www.marmorit.de
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