Startseite » Werkstoffe » Farben » Innenfarben »

Klassische Farben neu genutzt

Innenfarben
Klassische Farben neu genutzt

Leinölfarben werden vorwiegend in der Denkmalpflege eingesetzt. Inzwischen aber halten sie auch verstärkt Einzug in die Architektur. Wir interviewten Ralph-Uwe Johann und Gunnar Ottosson von Deffner & Johann, einem Fachgroßhandel für Restaurierungsbedarf und Denkmalpflege, beziehungsweise Ottonson Farben über die Vorzüge dieses Naturprodukts.

Malerblatt: Was ist das Besondere an schwedischer Leinölfarbe und welche Gründe gibt es für die Renaissance der Leinölfarben?

Ralph-Uwe Johann: Reine Leinölfarben aus Südschweden haben eine jahrhundertealte Tradition als Baustoff wie auch als Künstlerölfarbe. Die Farben sind vielseitig einsetzbar und bieten vorteilhafte Alterungseigenschaften. Holzoberflächen erhalten dauerhaften Schutz, ohne dass sie immer wieder geschliffen und neu gestrichen werden müssen. Zudem ist Leinöl ein nachhaltiger und nachwachsender Rohstoff. Daher haben qualitäts- und kostenbewusste Bauherren und Architekten hochwertige, reine Leinölfarben für sich wiederentdeckt. Die Bodenqualität und gemäßigte Temperaturen bei zugleich langer Sonnenscheindauer in der Wachstumsphase, geben dem Leinöl aus Schweden besondere Eigenschaften. Diese machen es haltbarer, alterungsbeständiger und besser verarbeitbar als Leinöle aus südlicheren Regionen oder andere Bindemittelsysteme.
Auf welchen Oberflächen ist Leinöl besonders zu empfehlen?
Für Holzoberflächen im Außenbereich, die Verwitterung ausgesetzt sind, wie Fassaden, Türen oder Fenster. Auch im Innenbereich ergeben Leinölfarben besonders ästhetische Oberflächen. In vielen historischen Gebäuden wurde Leinölfarbe beispielsweise für Fußbodenanstriche verwendet. Die Eigenschaften und die Anmutung liegen heute wieder im Trend.
Was ist bei der Verarbeitung zu beachten? Was ist besonders wichtig für den Maler?
Gute, reine Leinölfarbe sollte immer dünn und gleichmäßig mit einem hochwertigen Pinsel aufgetragen werden. Gewöhnlich werden drei Schichten gestrichen. Gerade die Pinselführung des Malers erweckt die Farbe zum Leben und gibt ihr den besonderen Charakter.
Wie lange ist die Trocknungszeit und die Lebensdauer (im Sinne von Nachstreichen) des Leinöls?
Leinöl benötigt zum Trocknen Sauerstoff, UV-Licht und Wärme. In der Regel trocknen dünn gestrichene Farbschichten in drei Tagen. Im Sommer wird die Trocknung im Außenbereich deutlich beschleunigt.
Innen sollte für gute Sauerstoffzufuhr und Lichteinfall, möglichst durch geöffnete Fenster, gesorgt werden, um eine gute Trocknung zu begünstigen.
Wie hoch ist der Pigmentanteil und um welche Pigmente handelt es sich?
Gunnar Ottosson: Gute, reine Leinölfarben sind hoch pigmentiert und werden nicht mit Füllstoffen gestreckt. Im Falle von Ottosson Leinölfarben wiegt ein Liter Farbe circa zwei Kilogramm! Ein bis 1,5 Kilogramm machen dabei die Pigmente aus. Anorganische Pigmente haben die höchste Licht- und Witterungsstabilität. Diese Pigmente werden aus Mineralien, wie Eisen, Mangan, Titan oder Zink hergestellt. Die Mehrzahl der Ottosson-Farben besteht aus 100 Prozent anorganischen Pigmenten.
Aktuelle Ausgabe
Titelbild Malerblatt 5
Ausgabe
5.2024
ABO

Malerblatt Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Malerblatt-Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Malerblatt-Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Malerblatt-Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de