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Altes Haus – neue Haut

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Altes Haus – neue Haut

Ein Wandbelag gilt als neue Systemlösung für die Fassadenrenovierung. Absolut entscheidend für ein perfektes Ergebnis ist aber nicht nur die richtige Verarbeitung des Wand- belages, sondern insbesondere auch die vorausgehende Untergrundsanierung.

Roy Sämerow

Der Markt ist groß, die Chancen riesig: Die Renovierung schadhafter oder unansehnlicher Fassaden gehört zu den interessantesten Wachstumsmärkten im Malerhandwerk. Gefragt sind intelligente Systemlösungen, die dem Maler ebenso wie dem Bauherrn hinsichtlich Preis und Leistung echte Alternativen zu herkömmlichen Verfahren bieten. Nicht zuletzt aus diesem Grund hat Erfurt mit der Fassadentapete ein Renovierungssystem für Problemfassaden entwickelt, bei denen auf der einen Seite Anstricharmierung und Überputzen keine zufriedenstellenden Ergebnisse erzielen, auf der anderen Seite aber auch keine Wärmedämm-Verbundsysteme in Frage kommen bzw. gewünscht sind (das Malerblatt berichtete in Ausgabe 6/2005, S. 20).
Gründlich vorbereiten
Wie bei allen Maleraufgaben gilt aber auch hier: Die Untergrundvorbereitung ist das A und O. Im Klartext: Bevor die alte Fassade mit dem Wandbelag ihr neues Kleid erhält, muss sie entsprechend aufgearbeitet werden. Das gestaltet sich gerade bei der Vorbehandlung der beschriebenen, mit Dispersionsfarben oder Kunstharzputzen beschichteten Fassaden schwierig. Nicht jeder herkömmliche Zementspachtel hält darauf. Eine allumfassende Riss-Sanierung und Glättung des Untergrundes ist aber – wie bei jedem anderen Wandbelag auch – unerlässlich. Eine spezielle, hoch kunstharzvergütete und faserverstärkte Dispersions-Zement-Spachtelmasse, wie es sie bisher am Markt noch nicht gab, ergänzt das neue Fassaden-System perfekt.
Peter Zojer, Leiter der Anwendungstechnik bei PUFAS, dem Hersteller der Spachtelmasse, erklärt, was „sein“ Produkt so besonders macht: „Eine herkömmliche Pulverspachtelmasse – ob sie nun speziell als Fassadenspachtel deklariert ist oder nicht – besteht weitestgehend aus Zement und einem Kunststoffanteil von maximal fünf Prozent, der die einzelnen Bestandteile zusammenhält. Unsere Spachtelmasse ist anders: Sie besteht aus rund 25 Prozent Kunststoffen, dazu verschiedene Additive und weißer Zement. Im Klartext: es handelt sich nicht um einen weißen Zementspachtel mit Kunstharzvergütung, sondern eher einen Kunststoffspachtel mit weißem Zement als „Füllmittel“. Das macht ihn extrem stabil auf allen Dispersionsuntergründen und selbst auf glasierten Fliesen „uneingeschränkt haftbar“. Außerdem erhält man einen schneeweißen Untergrund, auf dem man die Fassadentapete ohne weitere Vorarbeiten verarbeiten kann.“
Drunter …
Vor einer Beschichtung mit dem neuen Fassadensystem gelten – wie überall – die grundsätzlichen Regeln zur Herstellung eines tragfähigen Untergrundes, d.h., dass zunächst die Untergrundbeschaffenheit analysiert werden muss: Wurde ein spezieller Fassadenputz aufgebracht? Wie stabil ist der Altanstrich? Die vorkommenden Untergründe sind sehr materialspezifisch und daher äußerst vielfältig. Darüber hinaus ist es wichtig, die Fassade auf vorhandene Schäden zu untersuchen. Dabei unterscheidet man grundsätzlich in statische Schäden, also z.B. Risse, die durch das „Setzen“ eines Hauses kommen und in optische Schäden, sprich Farb- und Strukturunterschiede, Verschmutzungen, Algen- und Pilzbefall etc.
Optische Schäden entfernt man mit einem Hochdruckreiniger oder durch Abbürsten. Im Anschluss widmet man sich den baudynamischen bzw. statischen Schäden: Große bzw. breite Risse müssen mit dem Trennjäger geöffnet werden, um die Fassade dauerhaft vor neuer Rissbildung zu schützen.
Anschließend wird die gesamte Fassade mit einem Tiefengrund verfestigt. Stark saugende oder sandende Stellen werden so tragfähig gemacht. Nach dem Trocknen schließt man die geöffneten Risse mit einer Antiriss-Spachtelmasse, wobei man die Übergänge am besten mit einem angefeuchteten Pinsel glattstreicht. Diese wie auch alle anderen größeren Risse armiert man anschließend mit einem Gewebeband, vor allem, wenn die Risse quer zur späteren Bahnrichtung verlaufen. Das Armierungsgewebe wird hierzu einfach mit der neu entwickelten Dispersions-Zement-Spachtelmasse fest auf die Wand gespachtelt. Das Material ist schnell abbindend und bleibt nach dem Anrühren, je nach Außentemperatur und Sonneneinstrahlung, ca. 30 Minuten offen. Nach ca. 90 Minuten können die ausgebesserten Stellen bei Bedarf abgeglättet bzw. gefilzt werden. Zudem bindet die Spachtelmasse vollkommen rissfrei und spannungsarm ab und ist ferner resistent gegenüber üblichen „Nebenwirkungen“ wie Aufbrennen, Einsinken oder Kreiden.
Um an den Hausecken später einen sauberen und stabilen Abschluss herstellen zu können, empfiehlt sich der Einsatz von Profilschienen, wie man sie von Wärmedämm-Verbundsystemen kennt.
Zur Fixierung dieser Profile verwendet man am besten Montagekleber, die Gewebestreifen der Profile lassen sich anschließend mit der Spachtelmasse glätten. Bevor es mit der Verarbeitung der Fassadentapete losgeht, wird am besten die gesamte Fassade – zumindest aber alle Löcher und Unebenheiten – dünn mit der neuen Spachtelmasse abgezogen. Nur so erhält man eine homogene Flächenwirkung.
… und drüber
Jetzt beginnt die schöne Arbeit – das Aufbringen der „neuen Haut“. Der Fassaden-Wandbelag sieht aus wie ein Putz, kommt aber von der Rolle: Das Material besteht aus zweilagig hergestelltem Polypropylen-Synthesematerial, wobei die Putzstruktur bereits integriert ist. Über die Verarbeitung des neuen Wandbelags für die Fassade wurde in Malerblatt 6/2005, Seite 20, ausführlich berichtet.
Die neue Dispersions-Zement-Spachtelmasse wurde von Pufas entwickelt. Weitere Informationen zum Produkt sowie seiner Verarbeitung erhalten Sie bei Pufas Tel.: (05541) 7003-15/Fax: -08 www.pufas.de
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