Ein ausgemustertes U-Boot der Bundesmarine im Hafen von Burgstaaken auf der Ostseeinsel Fehmarn erhielt einen dauerhaft widerstandsfähigen Außenanstrich.
Vor 40 Jahren in Kiel gebaut und 1968 in Dienst gestellt, kreuzte U11 ein Vierteljahrhundert lang in den Weltmeeren. Knapp 40 Quadratmeter Schiffsraum bot das 45,7 Meter lange, 4,6 Meter breite und 9 Meter hohe Boot seiner 22-köpfigen Besatzung. Mit zwei 600 PS-Dieselmotoren für die Überwasserfahrt und seinem 1.500-PS-Elektroantrieb für Tauchfahrten kam es mit der Entwicklung des Brennstoffzellenantriebs dann in die Jahre. So nutzte man U11 zuletzt nur noch ohne seine Besatzung: als Zielobjekt der NATO für Übungstorpedos. Dazu hatte man den Bootsrumpf Anfang der 90er Jahre eigens mit einem zweiten Stahlmantel verstärkt.
Bevor sich U11 als glänzende Attraktion des neuen Fehmarner U-Boot-Museums präsentieren konnte, waren einige Vorarbeiten nötig. Dem TV-Wissenschaftsmagazin „Welt der Wunder“ war das gar eine Reportage wert. 50 Meter hohe Raupenkräne hoben das Boot aus dem Wasser und setzten es zur „Renovierung“ auf ein Fundament. Sein aus antimagnetischem Chrom-Nickel-Stahl gefertigter Rumpf wurde dann zunächst hochdruckgestrahlt. Anschließend erhielten die 450 Quadratmeter Außenhaut eine zweifache Beschichtung mit dem Eintopf-System Sigma Zincolor im Rollverfahren. Der seidenglänzende Dickschichtlack wirkt rostpassivierend, so dass lange Renovierungsintervalle garantiert sind. Bei einer Neubeschichtung mit dem reversiblen Speziallack entfällt zudem das Anschleifen. Er ist in praktisch allen beliebigen Farbtönen mischbar, für U11 wählte man den Farbton RAL 8019. Gut geschützt gegen die Witterung liegt das Boot heute mit heraus-ragendem Rumpf und ausgefahrenen Instrumenten im Burgstaakener Hafen in einer kleinen Wanne, die es mit Seewasser umschließt.
Randolf Jandt
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