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Sieben aus 102

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Sieben aus 102

Drei Preise und vier lobende Erwähnungen – das ist das Ergebnis des dritten Architekturpreises „Farbe – Struktur – Oberfläche“. Hier zeigen wir Ihnen die vier gelobten Projekte.

Supermarkt mit Messingdecke
Die österreichische Ladenkette M-Preis setzt seit Jahren höchst positive Maßstäbe mit ihren architektonisch herausragenden Neubauten. Die Architekten Julia Fügenschuh und Christof Hrdlovics (Zirl) realisierten mit dem M-Preis Feinkostladen in der Innenstadt von Imst nun einen weiteren, herausragenden Ladentypus. „Das dominierende Gestaltungselement ist die messingfarbene Decke. Sie gibt dem Laden und den Waren eine Wertigkeit, die meilenweit weg ist von der ‚Geiz ist Geil’-Mentalität. Und zugleich ist diese goldene Decke durch die Schaufenster auch im Straßenraum weithin sichtbar. Schreiende und ewig gleiche Leuchtreklamen an Innenstadtfassaden sind überflüssig. Ein sehr einfacher und höchst effektiver gestalterischer Kunstgriff genügt und M-Preis beweist: Es ist auch für Lebensmittel-Filialisten möglich, in Innenstädten erfolgreich und zugleich gestalterisch sensibel einen Laden zu betreiben“, so dire Jury über das Projekt.

Fensterfabrik an der Schnittstelle
Die Werkerweiterung der Fensterfabrik Baumgartner in Hagendorn der Architekten Graber und Steiger (Luzern) erhielt ebenfalls eine lobende Erwähnung. Das Gebäude befindet sich an der Schnittstelle zwischen Siedlungsgebiet und Landschaftsraum. Dieser sehr sensiblen Peripherie der Stadt begegnen die Architekten mit einer halbtransparenten „Membran“, gefügt aus Holz- und Metallelementen. „Diese vorhangartige durchgrünte Wand spielt faszinierend mit Licht, Schatten, Material und Raum“, heißt es in der Jurybegründung: „Es entwickelt sich ein spannender Übergang zur Landschaft. Zwischen Hülle und Gebäude entsteht unter dem weit auskragenden Dach, fast selbstverständlich die geschützte Zone für An- und Ablieferung.“
Nuanciertes Grün und Violett
Eine lobende Erwähnung bekamen auch Lischer Partner Architekten Planer (Luzern) gemeinsam mit Truecolour (Luzern), die sich mit ihrem Wohnpark Schönegg des vorstädtischen Wildwuchses annahmen (siehe auch Malerblatt 07/07). Auf dem Gelände einer ehemaligen Gärtnerei wurden vier Wohnhäuser in subtil nuancierten Grün- und Violett-Tönen mit einer tarnenden Farbigkeit überzogen, welche die Gebäude mit geringem Aufwand verorten. Besondere Würdigung erfuhr auch die Farbgestaltung der öffentlichen Räume der Gebäude. „Eine gute Farbgestaltung erkennt man nicht an ungewohnten oder satten Buntwerten. Es ist vielmehr das Zusammenspiel von Materialien, Texturen, Farbtönen und Kontext, was ein gelungenes Farbkonzept ausmacht. Und dies wiederum ist nur möglich, wenn Bauherren, Architekten, Farbgestalter und Maler gut zusammenarbeiten. Nur dank dieser kommunikativen Sorgfalt bekommt diese Siedlung etwas Bezeichnendes“, heißt es im Konzeptleitfaden der Architekten.
Hamam mit neuen Impulsen
Für die Realisierung eines außergewöhnlichen orientalischen Bades in einem denkmalgeschützten Trafo-Gebäude erhielt das Planungsteam um Ushi Tamborriello (München) ebenfalls eine lobende Erwähnung. Die Welt draußen lassen, sich dem Innen zuwenden, das ist das große, schöne Versprechen, welches das Hamam im schweizeischenr Baden einlösen will. „Auf seiner Reise wird der Gast begleitet von Farben und Oberflächen, in denen sich die Dunkelheit scheinbar in mehreren Schichten abgelagert hat, die in einem sanften Licht eine Qualität von Tiefe, Schlichtheit und Ruhe annehmen: an den Wänden eine mystisch erdige Oberfläche in verschiedenen Grau- und Grüntönen, die deutlich die Spuren ihrer Verarbeitung zeigt und sich in ihrer Farbgebung auf die stählernen Tragstrukturen der denkmalgeschützten Industriehalle bezieht. Raumhohe Glaswände, die Durchblicke und Einblicke steuern und den Raum in grünes Licht tauchen, Decken, Becken und Leuchten, die silberne Glanzlichter setzen, dunkles Holz in wertigen Strukturen, das eine behagliche Wärme schafft“, kennzeichnen das Konzept.
Die Jury
Das Preisgericht bestand aus den Juroren Peter Brückner (Brückner & Brückner Architekten + Ingenieure, Tirschenreuth), Professor Regine Leibinger (Barkow Leibinger Architekten, Berlin), Dionys Ottl (Hild + K Architekten, München), Peter Ippolito (ippolito fleitz group identity architects, Stuttgart), Frank Focke (nps Tchoban Voss, Hamburg), Dr. Ralf Murjahn (Caparol-Unternehmensleitung) und Dr. Dietmar Danner (Chefredakteur AIT, Leinfelden-Echterdingen).
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