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Umbau der Hygienezone

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Umbau der Hygienezone

Wellness hat längst auch den Weg in das traute Heim gefunden – Badezimmer verwandeln sich von gekachelten Waschbereichen in Räume mit Wohncharakter.

Armin Scharf

Das klassische Badezimmer war bislang immer ein Anhängsel – auf das Flächenminimum reduziert, primär auf die Körperreinigung und -hygiene ausgerichtet. Wasser ist zum Waschen da, alles andere wäre purer Luxus. Doch die Menschen laben sich zunehmend an diesem Luxus, sie haben entdeckt, dass Wasser nicht nur profan von Schmutz befreit und erfrischt, sondern auch entspannt, der Seele schmeichelt. Massageduschen, verschwenderische Eckwannen und ostentativ in den Raum gestellte Duschinstallationen markierten vor einigen Jahren den Beginn der Transformation in ein neuartiges Raum- und Funktionsverständnis.
Heute steht das Badezimmer mindestens gleichwertig neben dem Wohnraum oder dem Schlafraum – es ist zum sinnlich erfahrbaren Raum geworden. Längst geht es nicht mehr um die möglichst flächensparende Anordnung der sanitären Elemente, sondern um die Realisierung einer eigenständigen Raumidee. Das Privatbad ist zur anspruchsvollen Gestaltungsaufgabe für Architekten, aber auch Handwerker geworden. Nicht mehr die Funktionalität bestimmt die Raumdramaturgie, sondern das Raumerlebnis. Flächenminimierung ist passé, das neue Bad geht verschwenderisch mit den Quadratmetern um. Nicht selten leitet das neue Bad mehr oder weniger übergangslos in den Schlaf- oder Wohnbereich über, ist damit zentraler Teil des Wohnens.
Auch die Materialien sind neu: Statt Fliesen tauchen am Boden Naturstein oder Holz auf, an den Wänden werden sie von Kalktechniken oder Tadelakt ersetzt, die Farbstimmung ist alles andere als vom berüchtigten Sanitärweiß geprägt. Auch im Altbau entstehen durch Wandentnahmen oder der Umnutzung anderer Räume visuelle und haptische Feste rund um das Wasser.
So auch bei der Villa mit Blick auf die Allgäuer Alpen. 1959 erbaut, wurde das Haus komplett entkernt, der Dachstuhl erhöht und ein Quergiebel installiert. Im Zuge dieser Sanierung konnte auch ein großzügiges Bad unter dem nunmehr offenen und luftigen Dach eingebaut werden. Das Bad dockt dabei unmittelbar an den Schlafbereich an, konsequenterweise findet sich in beiden Räumen das gleiche Bodenmaterial – Kirschholzparkett. In der Raummitte eingestellt ist eine halbhohe Installationswand, an der Waschbecken, Bidet und WC montiert sind. An den Wänden – auch in den Nassbereichen – findet sich ein warmtoniger Tadelakt-Putz mit seiner typischen samtigen Haptik. Drei Wochen dauerte allein die Umsetzung dieses Putzes, ein Aufwand, der sich allemal gelohnt hat.
Architekt: Jan Fässler, Oberstaufen Ausführung: Karin Höhmann, Reutlingen
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