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Wohlfühl-Klima

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Wohlfühl-Klima

Neue Untersuchungsergebnisse des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik belegen den positiven Einfluss mineralischer Innenputze auf das Wohnklima.

Dr. Hans-Joachim Riechers, IWM

Der Industrieverband WerkMörtel e.V. hat gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum für das Stuckateurhandwerk beim Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) Untersuchungen zum Wohnklima in Innenräumen durchgeführt. Die Ergebnisse belegen den positiven Einfluss mineralischer Innenputze und sind eine gute Grundlage für die fachkundige Bauherren-Beratung. Über die Oberfläche nehmen mineralische Innenputze nachweislich Feuchtigkeit aus der Raumluft auf und geben sie bei Bedarf wieder ab. So tragen sie zu einer behaglichen Raumluftatmosphäre bei. Insbesondere kommt dieser Vorteil zum Tragen, wenn die Putze oberflächlich gestaltet werden und auf einen Anstrich oder eine Beschichtung verzichtet wird. Da mineralische Putze keine oder nur sehr geringe Anteile an organischen Stoffen aufweisen und weder Lösemittel noch Biozide enthalten, sind sie nahezu emissionsfrei und bieten alle Vorteile ökologischer und gesundheitlich unbedenklicher Baustoffe.
Die Qualität der Innenraumluft
Gerade beim Thema Innenraum werden Baustoffe heute kritisch hinterfragt, denn: Mehr als 80 Prozent seiner Lebenszeit verbringt der Mensch in geschlossenen Räumen. In Kilogramm ausgedrückt atmet ein Mensch im Laufe eines Tages mehr Luft ein, als die Masse an Lebensmitteln und Trinkwasser, die er täglich zu sich nimmt. Deshalb ist eine gute Innenraumluftqualität wichtig. Bauprodukte haben darauf einen wesentlichen Einfluss. Aus den oft großflächig aufgebrachten Produkten – zu denen neben Wandfarben, Bodenbelägen und Bodenklebern auch die Putze gehören – können flüchtige organische Verbindungen (VOC) in die Raumluft übergehen.
Die englische Abkürzung VOC (Volatile Organic Compounds) bezeichnet die Gruppe der flüchtigen organischen Verbindungen. VOC umschreibt gas- und dampfförmige Stoffe organischen Ursprungs in der Luft. Dazu gehören zum Beispiel Kohlenwasserstoffe, Alkohole, Aldehyde und organische Säuren. Viele Lösemittel und zahlreiche organische Verbindungen können als VOC auftreten.
Fachleute unterscheiden VOC von den sehr flüchtigen organischen Verbindungen (Very Volatile Organic Compounds, VVOC) und den mittelflüchtigen organischen Verbindungen (Semivolatile Organic Compounds, SVOC). Die Summe der Konzentrationen sämtlicher VOC ergibt den TVOC-Wert (Total Volatile Organic Compounds). Wird ein bestimmter Wert überschritten, können Geruchsbelästigungen, Reizungen der Schleimhäute und Atemwege, der Augen und der Haut, sowie Kopfschmerz und Abgeschlagenheit die Folge sein.
Keine Chance für VOC & Co.
Da mineralische Putze keine oder nur sehr geringe Anteile an organischen Stoffen aufweisen und weder Lösemittel noch Biozide enthalten, kann davon ausgegangen werden, dass praktisch keine oder nur sehr geringe VOC-Emissionen auftreten. Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) hat der Industrieverband WerkMörtel e. V. mineralische Putze dennoch untersucht. Grundlage ist das so genannte „AgBB-Schema“. Der Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten (AgBB) hat dieses Schema entwickelt, damit Bauaufsichts- und Gesundheitsbehörden die gesundheitliche Bewertung von Bauprodukten nach einheitlichen Kriterien vornehmen können.
Die Putzflächen werden im Verlauf dieser Untersuchung in Edelstahlkammern gelagert, die mit aufgereinigter Pressluft definierter Feuchte und Temperatur (50 % r. F., 23 °C) durchströmt werden. Im Laufe des 28-tägigen Prüfkammerexperiments werden am dritten und am 28. Tag Luftproben aus der Prüfkammerabluft entnommen und diese auf die Gegenwart von VOC und SVOC untersucht. Ein wesentliches Entscheidungskriterium zur Bewertung der Eignung eines Bauproduktes für die Verwendung in Innenräumen ist neben anderen (R-Wert, Summe aller mittelflüchtigen organischen Verbindungen, Summe aller Verbindungen ohne NIK, Abwesenheit kanzerogener Stoffe) der sogenannte TVOC-Wert, also die Summe aller gefundenen flüchtigen organischen Stoffe. Der TVOC-Wert darf am Tag 28 einen Wert von 1 mg/m³ nicht überschreiten. Momentan liegen die Ergebnisse von vier im Prüfkammerexperiment untersuchten Putzen vor. Weitere Untersuchungen stehen noch an. Bei den betrachteten Putzen handelt es sich um drei Kalkzementputze und einen Kalkputz, die repräsentativ für marktübliche Produkte sind. Wie aus der Grafik zu entnehmen ist, unterschreiten die untersuchten Putze den erlaubten TVOC-Wert bereits am Tag 3 des Experiments. Die Emissionen nehmen in den folgenden Tagen weiter ab. Auch die anderen Kriterien wurden von allen Putzen eingehalten.
Das richtige Wohnklima
Das Fraunhofer-Institut für Bauphysik hat die Fähigkeit verschiedener Wandbekleidungen zur Aufnahme und Abgabe von Luftfeuchtigkeit untersucht. Keine andere Wandbekleidung schnitt dabei so gut ab, wie der untersuchte Kalkputz. Wird die Luftfeuchte zu hoch, nimmt er Feuchtigkeit auf, wird sie zu niedrig, gibt er sie wieder ab.
Simuliert wurde ein Innenraum mit 50 m³ Raumvolumen, der innerhalb eines 3-Personen-Haushaltes „normal“ gelüftet und bewohnt wird. Ein üblicher Tagesablauf an einem beispielhaften Tag Anfang März: Am Morgen entsteht in der „Muster-Wohnung“ durch das Duschen eine sehr hohe Feuchtebelastung. Während des Tages wird dagegen nur wenig Wasserdampf produziert, z. B. durch Pflanzen und anwesende Personen. Die Luftfeuchte im Raum sinkt. Gegen Abend erhöht sich die Feuchteproduktion erneut durch Kochen, Waschen, Bügeln oder ähnliche Tätigkeiten, bevor sie nachts wieder geringer wird.
Fazit für den Verarbeiter
Wenn Kunden nach umweltgerechten und „gesunden“ Baustoffen fragen, was derzeit auch immer häufiger der Fall ist, dann sollte der Maler und Stuckateur auch die richtigen Antworten haben. Mineralische Putze sind in Sachen Wohngesundheit in Innenräumen die Nummer eins. Sie genügen den höchsten Ansprüchen des AgBB-Bewertungsschemas und sorgen auch noch darüber hinaus für eine ausgeglichene Raumluftfeuchte. Weiter setzen mineralische Putze mit ihrer Vielfalt an Farben und Strukturen gerade im Innenbereich auch optisch die richtigen Akzente.

kompakt
Der Industrieverband WerkMörtel e.V. (IWM) hat gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum für das Stuckateurhandwerk beim Fraunhofer Institut für Bauphysik Untersuchungen zum Wohnklima in Innenräumen durchgeführt. Die Ergebnisse belegen den positiven Einfluss mineralischer Innenputze. Die Broschüre „Mineralische Innenputze – einzigartige Wände für mehr Lebensqualität“ enthält Argumente und Fakten, die für mineralische Innenputze sprechen und sind eine Grundlage für die fachkundige Bauherren-Beratung. Die Broschüre ist kostenlos erhältlich beim
Industrieverband WerkMörtel e.V.
Düsseldorfer Straße 50
47051 Duisburg
Tel.: (0203) 99239-47
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